Verlag: Panini (März 2014)
Broschiert, 244 Seiten, 24,00 Euro
ISBN-13: 978-3862018833
Genre: DC, Superhelden
Klappentext
Hawkmans Geheimnis
Carter Hall ist Hawkman, der geflügelte Krieger aus einer anderen Welt. Doch Carter Hall ist auch ein Mann ohne Erinnerung. Er weiß nicht, wer er tatsächlich ist und warum er sich in Hawkman verwandeln kann. Dann gerät er in Gefangenschaft einer wunderschönen, aber rachsüchtigen Sternenprinzessin - und erfährt die Wahrheit über sich selbst und von dem Verbrechen, das er begangen haben soll und für das er von einem galaktischen Imperium gejagt wird.
Dieser große Abschlussband enthält die Entstehungsgeschichte von Hawkman, dem düsteren Krieger der Justice League of America, sowie das vollständige Crossover Hawkman: Wanted. Als Gaststars mit dabei: der Bogenschütze Green Arrow und Deathstroke, beide bekannt aus dem TV-Serienhit Arrow.
„Joe Bennetts Zeichnungen sind durchgängig stark.“ (ign.com)
„Bennetts Hawkman ist voller Dynamik.“ (Comic Book Resources)
11 US-Hefte! Auf 240 Seiten!
Rezension
Unter den zahlreichen Neuauflagen des DC-Comic Universums, bekommen neben Batman, Superman und Co. auch diejenigen eine Chance, die dem europäischen Publikum nicht ganz so bekannt und präsent sind. In diese Riege gehört eben jener, geflügelte Gott, der auf der Erde wandelt, um herauszufinden, wer er und was ihm zugestoßen ist. Sicherlich ein Pendant zu Thor aus dem Marvel-Universum, doch um Einiges brutaler und düsterer. Die Rede ist von Hawkman. Charakteristisch sein goldener Anzug, sein gehörnter Helm und seine beeindruckenden Schwingen.
Carter Hall, ein Mann wie jeder andere auch; denkt man. Fast schon ironisch die Tatsache, dass er als Kryptologe über ein immenses Wissen verfügt, doch über seinen Ursprung keinerlei Erinnerungen hat. Diese kommen nur hier und da bruchstückhaft zurück. Er bemerkt unweigerlich, dass er die Macht hat, sich in ein geflügeltes Wesen zu verwandeln, das nach Gerechtigkeit strebt und Gefahren nicht scheut. Sein Problem besteht darin, dass er nicht weiß woher die Rüstung, die seinen Körper umhüllt, eigentlich herkommt und so manches Mal geht er schmerzlich an seine Grenzen, denn dies ist kein gewöhnlicher Anzug: Er lebt und denkt mit. Hilfe bekommt er nicht im Übermaß, auch nicht aus seiner Heimatwelt, dem Sternenreich Thanagar. Im Gegenteil. Die Bewohner dort, vor allem der Imperator und seine Schergen, trachten nach Carter Halls bzw. Katar Hols/ Hawkmans Leben. Eine Verschwörung ungeahnten Ausmaßes ist im Gange und geht keine Kompromisse ein, denn die Erde an sich ist den Thanagarnern relativ gleichgültig. Bitter ist die Tatsache besonders dadurch, dass er seinem Imperator immer treu ergeben war und als Kämpfer in- und außerhalb der Arena alles getan hat, um seine Heimat zu schützen. Doch aus Harmonie wird irgendwann einmal auch Disharmonie und das bekommt Hawkman zu spüren. Nachdem er gegen seinen Bruder kämpfen und ihn töten musste, wird ihm dies als vorsätzlicher Mord zur Last gelegt. Er flieht und kommt auf die Erde, doch seine Erinnerungen scheinen dadurch wie ausgelöscht. Auf der Suche nach sich selbst avanciert er zu einem Beschützer der Menschen; lernt dabei sogar eine Frau kennen. Hilfe bekommt er u.a. von Green Arrow oder Deathstroke, der in Bezug auf seinen Anzug eine überraschende Gemeinsamkeit mit Hawkman teilt. Ein Auf und Ab beginnt und entwickelt sich zu einem rasanten Abenteuer, in dem der Kampf ums Überleben und die Suche nach der Wahrheit an erster Stelle stehen.
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Hawkman ist an sich kein besonderer, noch nie dagewesener Charakter, denn es ist im Prinzip eine Geschichte, die man schon zu oft gelesen und gesehen hat. Held verliert Erinnerung und macht sich auf die Suche nach sich selbst. Dabei kämpft er gegen das Böse und muss das eine oder andere Mal über seinen eigenen Schatten springen. Wie gesagt, neu ist das nicht. Doch trotzdem liegt bei dem geflügelten Kämpfer Einiges verborgen, das ihn trotzdem irgendwie interessant macht. Da wäre beispielsweise seine Rüstung. Niemand weiß genau, was diese Art von Metall ausmacht und woher es kommt. Die Idee, dass sich dieser Anzug verselbstständigt ist dabei ein kleines I-Tüpfelchen, denn Hawkman muss öfters darum ringen, nicht verwandelt zu werden. Als Mensch geht er einem normalen Beruf nach, doch sein zweites Ich mischt hier und da ein wenig mit. Hinzukommt, dass er als Mensch eine Freundin hat und als Hawkman ebenso einst einer großen Liebe nacheiferte. Brisant wird es, wenn diese wieder in sein Leben tritt. Neben Hawkmans Suche nach seinem Ursprung, wird er gejagt. Der thanagarnische Imperator will ihn tot sehen, denn Hawkman ist ein Risikofaktor, der für Gefahr sorgen könnte. Wer Macht will, geht mit allen Mitteln voran und so werden immer wieder andere, geflügelte Diener zu Erde geschickt, um den Willen des Imperators zu befriedigen. Leider meistens ohne jeglichen Erfolg. Hawkmans Heimat bietet ihm keinen Schutz, ausgerechnet auf der Erde erhält er Unterstützung von jemandem, der mit ihm eine wichtige Gemeinsamkeit hat. Die Rede ist von Deathstroke. Bekannt aus zahlreichen Auseinandersetzungen mit Batman und Green Arrow, bietet der Söldner Slade Wilson Hawkman seine Hilfe an. In diesen Geschichten kann man sehr gut sehen, dass Deathstroke wohl zu den interessantesten und vielseitigsten Charakteren des DC-Universums gehört, denn er ist nicht der stumpfe Killer, für den ihn viele halten mögen. Hier darf er seine Menschlichkeit und Kompromissbereitschaft zeigen, die ihm meistens aberkannt wird. Außerdem ist die Art und Weise seines Kampfstils immer nett anzuschauen.
Die Geschichte des zweiten Hawkman Megabandes ist sehr solide geschrieben. Die Macher legen wohl viel Wert auf actionhaltige Szenen, denn manchmal würde man sich als Leser wohl doch den Fokus auf der Charakterentwicklung wünschen. Hawkman an sich und viele andere, wie auch Deathstroke kommen zu kurz. Sie bieten ihre Auftritte im Kampf und stehen füreinander ein, doch ein paar kleinere Details wären schon wünschenswert gewesen. Zwar soll die Geschichte dadurch nicht geschmälert werden, aber Vieles hängt vom Leser ab, denn jemand, der viel Wert auf gute Unterhaltung legt, der ist hier alle mal an der richtigen Adresse gelandet. Etwas mehr hätte sich auf Thanagar abspielen können, denn die Erde ist dem Interessierten bekannt. Bei einem Comic möchte man sich in fremde Welten begeben. Hawkmans Heimat wäre der ideale Ort, denn er ist nicht das einzige, geflügelte Wesen. Zu viel Schnulze darf zwar nicht sein, aber so, wie es am Rande erwähnt wird, ist es wie ein lebloser Fremdkörper. Daher: Entweder komplett streichen oder hier und da mit dem Gesamtzusammenhang verknüpfen.
Die Zeichnungen passen sich der Geschichte an und bilden somit ein kompaktes Ganzes. Sie sind wirklich schön anzusehen und machen Lust auf mehr Action, doch sind sie Nichts, was besonders Erwähnung finden muss, da es viele Comics dieser Art gibt, mit ähnlichen Zeichenstilen. Auch muss man leider sagen, dass es wieder der durchschnittliche US-Zeichenstil ist, der gegenüber dem Europäischen relativ weit hinterher hinkt. Was dennoch wirklich gelungen scheint und das Auge anzieht, ist die sehr gute Kolorierung. Action wird perfekt untermalt und lässt den Betrachter regelrecht mitfiebern. Deathstroke macht neben Hawkman eine gute Figur und durch sein Auftreten stiehlt er dem Flügelmann teilweise die Show.
Fazit
Alles in allem bietet Hawkman Megaband 2 - Schatten der Vergangenheit Dynamik, Action und Momente zum Schmunzeln. Interessante Charaktere werden eingeführt, leider aber nicht weiterentwickelt. Doch davon sollte man sich als Leser nicht abschrecken lassen, denn Hawkman hat für diesen guten Preis wirklich für jeden etwas. Zusatzinformationen und eine abgeschlossene Story, die nicht perfekt ist, dennoch Spaß macht. Panini hat demnach der Welt des DC-Universums einen Riesengefallen getan. Zugreifen lohnt sich.
Pro/Contra
+ actionhaltig
+ Deathstroke
+ Anzug
0 Grundidee ausbaubar
- Potenzial nicht ausgeschöpft
- Zeichenstil nichts Besonderes
Bewertung:
Handlung: 3/5
Charaktere:4/5
Zeichnungen: 3/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leiszung:4/5
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