Verlag: Splitter; (Juli 2011)
Gebundene Ausgabe: 136 Seiten; 19,80 €
ISBN-13: 978-3868690699
Genre: Fantasy
Klappentext
Das Wolkenvolk
Mondkind wurde vom Aether ausgesandt, um die letzten Unsterblichen zu vernichten, aber bedeutet deren Tod wirklich den Untergang der Welt? Oder gibt es ein älteres, dunkleres Geheimnis in den Tiefen der Bergen? Nur die Drachen kennen die Antwort, doch sie sind verschollen.
Niccolo weiß, dass er Mondkind töten muss, um das Wolkenvolk und ganz China zu retten. Aber wie kann er gegen das Mädchen kämpfen, das er mehr liebt als sein Leben?
Fliegende Schwertkämpfer, mächtige Drachen und unsterbliche Magier im Alten China.
Die atemberaubende Comicadaption des Fantasy-Bestsellers von Kai Meyer
Rezension
Lanze und Licht ist nach Seide und Schwert das zweite Splitterbook der Umsetzung der Wolkenvolktrilogie von Kai Meyer in Comicform. Wie schon Seide und Schwert erschien Lanze und Licht zunächst in zwei einzelnen Alben, die jeweils die Hälfte des Romans als Inhalt haben. Die Alben sind dabei größer und bringen als besonderen Bonus einen Kunstdruck mit sich.
Inhaltlich schließt der Band Lanze und Licht direkt an Seide und Schwert an. Die Gruppe um Niccolo hat sich getrennt, um verschiedene Ziele zu erreichen und doch gemeinsam gegen den Aether vorzugehen, nur eben auf verschiedenen Schlachtfeldern. Niccolo folgt dabei Mondkind, um sie an an weiteren Morden an den Xian zu hindern und sie zu retten. Aber diese Aufgabe ist nicht so leicht zu erfüllen, besonders nicht, da ihnen ein Xian im Nacken sitzt. Nugua ist in Begleitung des Mönches Li auf der Suche nach dem Drachenfriedhof, um dort Informationen über den Verbleib der Drachen zu suchen. Allerdings treffen sie dort auf den Seelenschlund und der hat einen ganz speziellen Handel im Sinn. Zu guter letzt wären da noch Wisperwind und Feiquing, der Mann im Drachenkostüm, die bei den Geheimen Händlern landen. Ausgerechnet den Leuten, die Feiquing verbannt hatten und ihn zum Tode verurteilten, sollte er zurückkehren. Hingegen macht Alessia auf der Wolkeninsel eine furchtbare Entdeckung und hat ein überraschendes Gespräch mit einem Teil des Aethers. Am Ende des Bandes steht dann Niccolo vor der Frage, ob er Mondkind helfen will oder nicht. Eine schwierig zu beantwortende Frage, besonders für Nugua, die ihn ganz offensichtlich liebt.
Kai Meyers Faszination für chinesische Legenden und Mythen und die damit in Zusammenhang stehenden Wuxia-Filme ist wieder überdeutlich zu bemerken. Auch die Verquickung der europäischen Kultur mit der chinesischen ist ihm wieder gelungen. Lanze und Licht hat weiterhin eine spannende Geschichte zu bieten, die an Komplexität noch zu nimmt, ohne sich dabei in einzelnen Handlungssträngen zu verlieren. Als Leser behält man stets den Überblick, obwohl mittlerweile eine Vielzahl an Personen bestimmend ist und viel Hintergrund vorhanden ist. Dieses Kunststück hat Yann Krehl für sein Skript beibehalten. Er präsentiert die Geschichte, wie aus einem Guss. Mit sicherer Hand hat er Handlungswechsel positioniert, wie sie für einen Comic erforderlich sind und der Geschichte möglichst am Besten dienen. Dabei wird die Charakterentwicklung in keinster Weise vernachlässigt. Gerade bei der eigentlich unmöglichen Liebe zwischen Mondkind und Niccolo wird dies deutlich. So bleibt die Geschichte auch in Comicform glaubwürdig und es entsteht nicht der Eindruck etwas Wichtiges aus dem Roman wäre ausgelassen worden.
Ralf Schlüters Zeichnungen überzeugen auch dieses Mal. Landschaften und Hintergründe sind wie zuvor schon sehr detailliert. Seine Zeichnungen sind sehr fantasievoll und nach der Wolkeninsel im Band zuvor hat er mit den Schiffen der Geheimen Händler ein weiteres Mal eine Klippe bravourös umschifft. Einzig die manchmal auftretende Schwäche bei Gesichtern besteht nach wie vor, ist aber zu vernachlässigen, denn oft genug finden sich dafür andere Zeichnungen, die dies mehr als nur ausgleichen. Nach wie vor gilt aber, dass die Zeichnungen im Vergleich zur Albenversion durch die Verkleinerung auf das Book-Format an Wirkung verlieren. Im Übrigen wurden die Zeichnungen dieses Mal direkt koloriert, ohne vorher getuscht zu werden. Was natürlich eine andere Wirkung erzielt. Hierbei muss jeder für sich entscheiden, was er bevorzugt.
An Bonusmaterial gibt es Skizzen, ein Interview mit den Machern und die Entstehung einer Seite. Alles in allem ein gelungenes Paket.
Fazit
Lanze und Licht ist eine hervorragende Fortsetzung des Wolkenvolks. Die Geschichte wird immer komplexer und fantasievoller. Der Abschluss kann eigentlich nur im wahrsten Sinne des Wortes fantastisch werden.
Pro & Contra
+ mehrere Handlungsstränge
+ Feiquing und Wisperwind sind ein tolles Team
+ der Äther
Bewertung:
Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4,5/5
Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Kai Meyer:
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