Tokyopop (April 2014)
empfohlen ab 13 Jahren
Taschenbuch, 184 Seiten, 6,95 EUR
ISBN: 978-3-8420-0985-1
Genre: Shoujo / Romance
Klappentext
Für Ai ist Freitag ein ganz besonderer Tag. Denn immer freitags trifft sie in der Schulbücherei ihren Schwarm Mia und gibt zu Hause ihrem Cousin Nekota, der in die 5. Klasse geht, Nachhilfe. Während Ai noch überlegt, ob sie Mia ihre Liebe gestehen soll, erhält sie plötzlich selbst eine Liebeserklärung von Nekota! Dies ist der Auftakt zu einer turbulenten Dreiecks-Liebesgeschichte …
Rezension
Ai ist ganz normales Mädchen, das von der großen Liebe träumt. Ziel ihrer Sehnsucht ist der Schulschwarm Mia, der immer wahnsinnig nett zu Ai ist – zu anderen Mädchen allerdings auch. Trotzdem ist er für sie die Sonne und versüßt ihr die Freitage, denn da trifft sie Mia immer in der Schulbibliothek. Freitags gibt Ai außerdem ihren Cousin Nekota Nachhilfe und verdient sich so ein kleines Taschengeld dazu. Nekota erscheint ihr wie ein Engel und die beiden verstehen sich super – bis Nekota von Ais Schwärmerei für Mia erfährt und einen Liebesbrief von ihr versteckt. Der süße Cousin entpuppt sich als echter Teufelsbraten. Ai ist enttäuscht und traurig, doch da gesteht ihr Nekota plötzlich seine Liebe. Er will um jeden Preis um sie kämpfen und sabotiert sogar ihr erstes Date mit Mia …
Dreiecksgeschichten sind eigentlich klischeebeladen und ausgereizt, doch Arina Tanemura gelingt es, die Thematik von einer neuen Seite anzuschneiden. Statt einem attraktiven besten Freund, der sowieso keine Chance gegen das perfekt erscheinende Love-Interest der Protagonistin hat, tritt mit Nekota ein frecher junger Kerl auf. Er ist deutlich jünger als Ai und mehr wie ein kleiner Bruder für sie, doch der Junge hat es sich in den Kopf gesetzt, ihr Herz zu erobern. Dabei ist ihm jedes Mittel Recht. Unter seiner fiesen Fassade verbirgt sich jedoch ein verletzlicher Schüler, der sich nach Liebe sehnt. Warum Nekota so sehr an Ai hängt, wird in einer kleinen Bonusgeschichte klar: Ein Jahr zuvor hat Ai ihm geholfen, als er krank war, und er hat erstmals mehr in ihr gesehen als eine hübsche Cousine.
Spannend ist außerdem, dass Mia Ais Gefühle erwidert. Er bleibt nicht der unnahbare Schulliebling, sondern zeigt von Anfang an offen sein Interesse an Ai. Sie ist allerdings so sehr davon überzeugt, ein langweiliger Normalo und damit uninteressant zu sein, dass sie von Mias Gefühlen nichts bemerkt. Ai kann sich einfach nicht vorstellen, dass ihr Traum wahr werden könnte. Alles könnte ganz einfach sein, wenn sie ihm einfach ihre Gefühle gestehen würde. Doch Ai hat viel zu viel Angst davor, zurückgewiesen zu werden. Sie ist eben ein typischer Teenager, der seine erste große Liebe erlebt und vor lauter Schmetterlingen im Bauch nicht mehr klar denken kann. Darüber hinaus ist sie eine überaus liebenswerte Protagonistin, die einen Faible für Schokolade hat und sich mit ihrer Schlichtheit angenehm von ihren Mitschülern abhebt.
Ähnlich wie bei „Shinshi Doumei Cross“ beweist Arina Tanemura in „My Magic Fridays“, dass sie auch ohne phantastische Elemente überzeugen kann. Ihr Zeichenstil ist außerdem wieder einmal ein wahrer Shoujo-Traum: Riesige Augen spiegeln verschiedenste Emotionen und der Detailreichtum ist überwältigend. Die Mangaka zeichnet ohnehin auf einem sehr hohen Niveau, doch es wirkt, als sei sie nochmal ein kleines bisschen besser geworden. Einziges Manko: Die Protagonisten sehen wieder einmal aus wie ihre Vorgänger als „Kamikaze Kaito Jeanne“ etc. … (abgesehen von den Haarfarben, was im Manga selbst aber nicht sichtbar ist). Einzig Nekota fällt ein klein wenig aus dem bekannten Schema raus. Trotzdem muss man die Zeichnungen loben, denn durchweg so atemberaubende Shoujo-Manga sieht man einfach selten.
Fazit
„My Magic Fridays“ überrascht mit einer schlichten und berührenden Geschichte über die erste große Liebe. Diese gestaltet sich nicht nur durch die überkochenden jugendlichen Emotionen kompliziert, sondern auch dadurch, dass zwei Männer um die Gunst der sympathischne Ai buhlen. Zum einen ihr Schwarm Mia und zum anderen ihr kleiner Cousin Nekota. Die Dreiecksgeschichte wird von dem einfühlsamen Erzählstil und atemberaubend schönen Zeichnungen getragen – ein Muss für Shoujo-Fans!
Pro & Contra
+ supersympathische Protagonistin
+ berührender und glaubwürdiger Erzählstil
+ Handlungen stets nachvollziehbar
+ leise, realistische Geschichte
+ traumhafte Zeichnungen
- Protagonisten sehen wieder einmal aus wie ihre Vorgänger
Wertung:
Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4/5
Rezension zu "My Magic Fridays" (Band 2)