Batman Sonderband 43 - Schreckensnächte in Gotham City (Scott Snyder, John Layman u.a.)

Verlag: Panini (Mai 2014)
Softcover: 132 Seiten, 14,99 €

Genre: Superhelden, Horror, Grusel


Klappentext

Batamn muss aus dem Arkham Asylum, der Anstalt für geistig gestörte Kriminelle, ausbrechen, doch bevor ihm das gelingt, trifft er auf eine Patientin mit übersinnlichen Kräften, die ihn jeden Verlust seines Lebens noch einmal erleiden lässt. Außerdem treibt eine mordende Psychopathin, die die Identität ihrer Opfer annehmen kann, ihr grausames Spiel mit Gothams Polizei. An der Seite von Superman muss sich Batman zudem den Mächten schwarzer Magie stellen. Und der geflügelte Antiheld Man-Bat enntarnt eine Kreatur, die eine Blutspur durch Gotham zieht …

Schaurig düsterer Geschichten mit und um den Mmitternachtsdetektiv aus Gotham City, geschrieben von den BATMAN-Starautoren Scott Snyder und John Layman, mit Artwork von Eisner-Award-Gewinner Alex Maleev (SCARLET, BATMAN – THE DARK KNIGHT), Wes Craig (WORLD´S FINEST), Andy Clarke (BATMAN & ROBIN), Szymon Kudranksi (SPAWN) und anderen.

„Eine gelungene Ausgabe sowohl für Neuleser als auch für all jene, die die Hauptserie verfolgen.“ Comic Book Resources


Rezension

Batman Sonderband 43 – Schreckensnächte in Gotham City ist eine Sammlung von sogenannten Back-up-Geschichten. Geschichten, die sich auf den letzten Seiten eines regulären Heftes befinden und dieses abrunden, meist aber nicht so viel mit der eigentlichen Story des Heftes zu tun haben. Allerdings sind auch zwei Ausnahmen enthalten, die beiden Annuals von Batman und Detective Comics.
Allen Geschichten gemein ist der Themenbereich. Denn jede spielt im Bereich des Horrors und des Grusels.

Im Käfig

Dies ist das Batman Annual 2 von 2013. Batman soll den neuen Flügel von Arkham auf seine Ausbruchssicherheit testen. Eigentlich kein großes Problem für Batman, wäre da nicht noch die allererste Patientin Arkhams, die hier einst Zuflucht suchte und Batman dafür verantwortlich macht, noch nicht geheilt zu sein. Und so bricht sie mit ihren besonderen Fähigkeiten aus und bereitet dem Dunklen Ritter die Hölle auf Erden.
Ein starker Auftakt. Die Anchoress als neuer Gegner für Batman strahlt eine ganz eigene Art von Gefahr aus und gleichzeitig hat der Leser Mitleid mit ihr. Sollte sie erneut auftauchen, verspricht dieser Anfang eine Menge für die Zukunft. Sie könnte Batman wirklich gefährlich werden.
Wes Craigs Zeichnungen sind einfach gehalten. Experimentierfreudig ist er nicht, dabei hätten sich gerade hier mehrere Möglichkeiten dafür geboten. So bekommt eine wirklich gute Geschichte leider nur zeichnerische Standardkost. Weder gut noch schlecht, aber ausreichend.

Ein Gesicht unter vielen, Geistige Geständnisse, Harvey Bullock, das ist ihr Leben

Weiter geht es mit dem Detective Comics Annual 2. Die drei Geschichten hängen inhaltlich zusammen, wobei die letzten Beiden die Nachwehen und Folgen für die Charaktere zeigen.
In Gotham verschwinden Menschen und es geschehen grausame Morde. Für Batman steht schnell fest, eine Identitätsdiebin ist unterwegs und zwar eine ganz spezielle. Sie tötet ihre Opfer und stiehlt ihnen das Gesicht. Fast zu spät erkennt Batman, hinter wem sie sich versteckt.
Der Horror entsteht zu einem Teil aus der Geschichte selbst, denn wie entdeckt man jemanden, der sich hinter anderen perfekt verbirgt? Aber vor allem ist es der Charakter von Mrs. X, der einem Schauer über den Rücken jagen kann. Und dieser wird in Geistige Geständnisse weiter vertieft und offenbart, gemeinsam mit der abschließenden über Harvey Bullock, welches Grauen noch in dieser Frau schlummert und wie gefährlich und kaputt sie ist.
John Layman und Joshua Williamson liefern hier eine Geschichte ab, die zurecht in den Schreckensnächten in Gotham zu finden ist. Ebenso lesenswert, wie der Auftakt von Scott Snyder und Marguerite Bennet.
Scott Eaton, Szymon Kudranksi und Derlis Santacruz fangen die einzelnen Teile in genau den richtigen Bildern ein. Vor allem Kudranski schafft es den Wahnsinn von Mrs. X in seinen düsteren Zeichnungen abzubilden und verleiht so der Geschichte weiteren Nachdruck.

Irrlichter

Batman und Superman beschließen ein Haus zu betreten, in dem einige Menschen bereits verschwunden sind. Zuletzt ein Trupp Streifenpolizisten. Aber so einfach, wie sie vielleicht gehofft hatten, ist die Lösung nicht. Denn ein Pärchen hat einen folgenschweren Fehler gemacht. Sie beschworen einen Irrwisch und dieser entriss ihnen die Seelen. Und jetzt sehen sich Batman und Superman einem magischen Gegner gegenüber, dem sich Superman zwar stellt, dem er aber früher oder später unterliegen muss.
James Tynion IV liefert hier eine geradlinige, einfache, aber effektvolle Horrorgeschichte ab und damit kurzweilige Unterhaltung. Nett zu lesen, aber schnell vergessen.
Alex Maleevs Zeichnungen punkten durch die Kolorierung, die alles etwas ins Übernatürliche entrückt, doch ansonsten sind sie auf jeden Fall Geschmackssache, denn sein Strich ist etwas grober.

Man-Bat in: ...

Den Band schließt ein Dreiteiler von John Layman über Man-Bat ab. Kirk Langstrom, Entwickler des Man-Bat-Serums kommen Zweifel. Hat er in seiner Fledermausgestalt einen Menschen getötet? Er mag es nicht glauben, aber die Hinweise sind eigentlich eindeutig. Die Wahrheit ist für ihn letztlich viel erschreckender und er muss sich einem letzten Kampf stellen.
Fast mehr Drama und Thriller als Horror ist Man-Bat in … John Layman liefert auch hier wieder eine sehr gute Geschichte ab, die von Andy Clarke passend illustriert wurde. Man-Bat und sein Gegner wirken wirklich bedrohlich und wenn nötig benutzt er eine dynamische Bildaufteilung und geht auch über die Grenzen einzelner Panels hinaus.

Bonusmaterial gibt es außer Vor- und Nachwort im Prinzip nicht. Nur das Cover von Detective Comics Annual 2 wurde passend eingefügt.


Fazit

Schreckensnächte in Gotham City ist eine mehr als gelungene Mischung von Geschichten aus den verschiedenen Batmanserien. Zwei Annuals und zwei lange Back-up-Geschichten bieten Grusel und Horror pur. Vor allem die erste Geschichte vermag vielleicht dem ein oder anderen einen Schauer über den Rücken zu jagen.


Pro & Contra

+ Anchoress und Mrs. X sind zwei potentiell gefährliche Gegner für Batman
+ Geistige Geständnisse ist eine sehr gute Batmangeschichte ohne Batman

- Zeichnungen von Im Käfig wirken uninspiriert

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln über Batman:

Rezension zu Damian – Der Sohn von Batman
Rezension zu Batman - Legenden des dunklen Ritters: Gothic
Rezension zu Batman Collection – Mike Mignola
Rezension zu Batman - Legenden des dunklen Ritters: Der Schamane
Rezension zu Batman – Detective Comics Bd.2: Die Maske des Schreckens
Rezension zu Batman – Detective Comics Bd.4: Der Anti-Batman
Rezension zu Batman – Detective Comics Bd.5: Gothtopia
Rezension zu Batman - Detective Comics Bd.6: Ikarus
Rezension zu Batman: The Dark Knight Bd.2 - Angst über Gotham
Rezension zu Nightwing Bd.1 – Mörderische Zirkuswelt
Rezension zu Batman Bd.3 – Der Tod der Familie
Rezension zu Batman ´66 Bd.2
Rezension zu Batman – Legenden des dunklen Ritters: Venom
Rezension zu Batman Megaband 1
Rezension zu Batman: Arkham Origins
Rezension zu Batman: Gordon aus Gotham
Rezension zu Batman - Arkham Knight
Rezension zu Gotham Central
Rezension zu Joker Anthologie
Rezension zu Batman Sonderband 45 - Chaos-Theorie
Rezension zu Batman Sonderband 46 – Todesspiel
Rezension zu Batman – Arkham Manor
Rezension zu Batman Eternal Bd.1
Rezensino zu Batman - Das Beben Bd.1
Rezension zu Batman & Robin Eternal Bd.1