Last Game (Shinobu Amano)

Kaze (Juli 2014)
ca. 190 Seiten, 6,95 EUR
ISBN: 978-2-88921-243-9

Genre: Comedy, Romantik


Klappentext

Verliebt in meinen Feind
Seit er denken kann, fährt Naoto schon auf der Gewinnerstraße. Er ist ein exzellenter Schüler, bei allen beliebt, seine Familie ist reich – er ist zweifellos der König seiner kleinen Welt. Die gerät völlig aus den Fugen, als Mikoto auftaucht, eine unauffällige graue Maus, die aber in Allem besser ist als er und ihn richtig zur Weißglut bringt. „Dir wird ich’s zeigen“, denkt sich Naoto, und fasst einen gemeinen Plan.


Rezension

Naoto ist einfach super! Er ist ein außergewöhnlicher Schüler, toll im Sport, seine Familie ist reich, alle lieben ihn. Klar, dass er sich wie ein König fühlt. Doch dann taucht eine neue Mitschülerin auf, Mikoto. Und plötzlich wird der König gestürzt. Mikoto schreibt bessere Noten als er, erzielt bessere Ergebnisse im Sport und die anderen mögen sie auf Anhieb. Naoto verlangt von seinen Eltern noch mehr Privatunterricht, um besser zu werden. Aber egal, wieviel er büffelt, Mikoto ist ihm immer eine Nasenlänge voraus.

Als er dann auch noch erfährt, dass sie das alles ohne Zusatzunterricht erreicht und wie schwer sie es im Leben hat, im Gegensatz zu ihm, fühlt er sich erst Recht wie der Verlierer. Aber so einfach gibt er sich nicht geschlagen. Er geht sogar auf eine staatliche Mittelschule, um weiterhin bei Mikoto zu bleiben, um sie zu schlagen. Aber immer hat sie die Nase vorne und dabei wirkt sie so, als würde sie sich gar nicht anstrengen, sie beachtet ihn nicht einmal. Das stachelt Naoto natürlich nur so an. Und so fasst er einen neuen Plan. Verliebt sich jemand in einen anderen und wird dann abgewiesen, ist dieser doch eindeutig der Verlierer? Der Plan steht also, Mikoto muss sich in Naoto verlieben! Aber wie macht man das, wenn sie sich doch nicht für ihn zu interessieren scheint?

„Last Game“ zeigt wie schwierig die Liebe sein kann, wenn man selbst nicht weiß, was man empfindet. Naoto sieht nur ein Ziel, er will Mikoto wenigstens einmal besiegen. Diese allerdings erkennt gar keinen Wettbewerb, sondern verfolgt einfach ihre eigenen Ziele. Für ihre Mutter will sie hart arbeiten, dafür lernt sie viel. Ihr ist nicht bewusst, wie sehr sich Naoto anstrengt, um sie zu schlagen. Neben den Gefühlen, die zwar da sind, den Protagonisten aber selbst eher verborgen bleiben, gibt es sehr viel Witz. Naotos verzweifelte Versuche einen Sieg zu erringen und Mikotos Art, wie sie überhaupt nicht mitbekommt, was um sie herum passiert. Der Leser hat immer wieder etwas zu lachen. Doch trotzdem bleibt die Frage im Vordergrund: wann erkennen die beiden endlich, dass die Liebe kein Spiel ist, in dem es um Sieg oder Niederlage geht, sondern dass sie einfach zusammengehören?

Die Geschichte ist sehr schön aufgebaut und glaubhaft. Die Charaktere und ihre Situation werden stückchenweise entwickelt und reifen von Kapitel zu Kapitel. Naoto ist anfangs arrogant und verwöhnt, passend zu seinen Verhältnissen. Doch er wächst an seinen selbstgestellten Aufgaben und lernt auch dazu. Mikoto hingegen macht keine Entwicklung. Sie ist von Anfang an sehr emotionslos und bekommt somit auch nichts von dem mit, was um sie herum vor sich geht. Mit der Zeit geht sie einem damit auch auf die Nerven. Zum Glück schafft Naoto immer wieder einen passenden Ausgleich, sodass die Geschichte sympathisch und interessant bleibt.

Die Zeichnungen sind sehr einfach gehalten, wie auch die Hintergründe. Besonders bei Mikoto fällt das auf, da sie so gut wie nie Gefühle zeigt. Immer derselbe Gesichtsausdruck, alles sehr eintönig. Trotzdem sind die Zeichnungen schön sauber, mit dünnen Linien.


Fazit

„Last Game“ ist witzig, romantisch und bietet eine schön erzählte Geschichte. Die Protagonistin allein mag mit ihrer kalten Art etwas stören, aber im Gesamtbild der Geschichte ist sie glaubhaft. Der Protagonist zeigt dafür eine sehr schöne Entwicklung und lässt die Story lebendig wirken.


Pro & Contra

+ Entwicklung
+ gefühlvolle Story
+ schöne Zeichnungen …

- … die allerdings sehr einfach sind
- emotionslose Protagonistin

Bewertung

Handlung: 4/5
Charaktere: 3,5/5
Zeichnungen: 3/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 3,5/5