Silver Surfer: Parabel (Stan Lee, Moebius)

Verlag: Panini (Juli 2014)
Gebunden: 84 Seiten; 16,99 €
ISBN-13: 978-3862019878

Genre: Superhelden


Klappentext

Der legendäre Marvel-Klassiker von Moebius und Stan Lee

Obwohl er geschworen hatte, den blauen Planeten in Frieden zu lassen, kommt der mächtige außerirdische Weltenverschlinger Galactus erneut auf die Erde. Doch selbst wenn er nicht die Vernichtung der Welt im Sinn hat, könnte seine Präsenz das Ende der fanatischen Menschheit herbeiführen, die Galactus wie einen Gott verehrt und bereit ist, sich für ihn in den Abgrund zu stürzen. Einmal mehr steht nur einer zwischen dem kosmischen Giganten und der Erdbevölkerung: Galactus` ehemaliger Herold, der edle Silver Surfer!

Geschrieben vom amerikanischen Superhelden-Allvater Stan Lee, dem Schöpfer von Spider-Man und den Avengers, und gezeichnet vom französischen Comic-Gott Jean Giraud alias Moebius, dem Genie hinter Blueberry und eine Vielzahl unvergesslicher Science-Fiction-Comics.

Dieser Band enthält das zeitlose Meisterwerk Silver Surfer: Parable, mit einem ausführlichen Kommentar von Moebius und umfangreichem Bonus-Material.


Rezension

Galactus ist zurück! Zwar hatte er versprochen nie wieder zu kehren, allerdings hat er einen perfiden Plan ausgeheckt, bei dem er gleichzeitig sein Versprechen, den Menschen keinen Schaden zu zufügen, halten und sie trotzdem ins Verderben stürzen kann. Er ruft sich zum Gott aus, lässt sich anbeten, hat einen Propheten und schafft es so den Planeten ins Chaos zu stürzen. Nur der Silver Surfer kann noch helfen, aber wie und was wird das Ergebnis sein?

Auf den ersten Blick sieht die Geschichte von Silver Surfer: Parabel recht einfach aus. Aber eben nur auf den ersten Blick. Denn dass die Erde von einem übermächtigen Wesen angegriffen wird, gehört eigentlich schon zum gutem Ton von Superheldencomics gehört. Es ist nur die Frage, wie es inszeniert wird. Stan Lee findet dann auch tatsächlich einen Weg diesen altbekannten Pfad interessant zu gestalten. Zum einem indem er Galactus eben subtiler vorgehen lässt. Dieser gab ein Versprechen, die Erde nie wieder angreifen zu wollen, was er streng genommen auch nicht tut. Er lässt die Menschen sich selbst zerstören, indem er ein paar Reize setzt. Er benutzt also ein Schlupfloch in seiner Abmachung mit dem Silver Surfer. Aus dessen Blickwinkel wird die Geschichte auch erzählt und er wird als äußerst nachdenklicher Held präsentiert, der sich auch die Sinnfrage stellt. Und so wird aus einem Superheldencomic mit einem Mal mehr, nämlich ein Stück Literatur, dass sich um solche Themen wie Macht, Religion und Verführbarkeit dreht. Für diese Geschichte brauchte Stan Lee aber auch den passenden Zeichner, denn Standardzeichnungen hätten nicht zum Inhalt gepasst. Hierfür brauchte es anspruchsvollere, von einem Zeichner, der sich immer schon mit größeren Themen beschäftigt hat und visuell einzigartig ist. Diesen fand Stan Lee in Moebius bzw. Jean Giraud. Dem Altmeister der Science Fiction-Comics, der schon lange auf die Gelegenheit wartete, einmal einen Superheldencomic zu zeichnen.

Moebius Zeichenstil ist ganz klar zu erkennen, ob der einem gefällt oder nicht, muss jeder selbst wissen. Dadurch bekommt Silver Surfer: Parabel aber einen mehr europäischen Touch als gewohnt. Wie ein klassischer Superheldencomic sieht er auf keinen Fall aus. Egal ob es gefällt oder nicht. Was Moebius aber nicht zu nehmen ist, ist sein unglaubliches Auge für Perspektiven und sein Gespür dafür, wann er der Kunst und dem Inhalt Plausibilität opfern darf und wann nicht. Größenverhältnisse bleiben nicht immer genau gleich, ein Umstand der egal ist, denn Moebius kommt es auf die Wirkung seiner Bilder an. Er möchte mit ihnen etwas aussagen und deswegen ist ein solches Vorgehen vollkommen in Ordnung. Mehr noch. Es bereichert diese ungewöhnliche Graphic Novel aus der Feder von Stan Lee.

Bonusmaterial gibt es dazu reichlich. Das schicke, schwarze Hardcover beherbergt nicht nur die 46 Seiten starke Geschichte, sondern auch umfangreiche Kommentare Moebius` zur Entstehung und verschiedene Poster, die er für Marvel zeichnete. Hier sticht besonders Spider-Man hervor, der selten so düster zu sehen war.


Fazit

Silver Surfer: Parabel ist genau das Meisterwerk, welches bei einer Zusammenarbeit von Stan Lee und Moebius zu erwarten war. Etwas sperrig, nicht einfach, komplexer in der Handlung als ein normaler Superheldencomic und gleichzeitig einfacher und zielstrebiger.


Pro & Contra

+ Moebius und Stan Lee vereint
+ Moebius zeigt wieder einmal, warum er so verehrt wurde
+ der Silver Surfer nachdenklich
+ Galactus geht subtil vor

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/ Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln über den Silver Surfer:

Rezension zu Silver Surfer Bd.1
Rezension zu Silver Surfer: Requiem

Tags: Superhelden, Silver Surfer