Monument 14 (Emmy Laybourne)

Verlag: Heyne (Januar 2014)
Taschenbuch, 336 Seiten, € 8,99
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3453411630

Genre: Science Fiction


Klappentext

Vierzehn Jugendliche. Eine Shopping-Mall. Eine Welt, in der nichts mehr ist, wie es einmal war.

An dem Tag, als die Welt untergeht und ein Tsunami die Ostküste der USA trifft, stranden 14 Jugendliche in einem Einkaufszentrum. Schnell wird ihnen klar, dass sie völlig auf sich allein gestellt sind. Während der Strom ausfällt und die Zivilisation zusammenbricht, braut sich am Himmel etwas noch viel Furchtbareres zusammen. Eine Giftwolke aus einer nahen Chemiefabrik nähert sich dem Einkaufszentrum. Diejenigen, die die Chemikalien einatmen, verändern sich in völlig unerwarteter und beängstigender Weise. Der zurückhaltende Dean, bislang eher ein Außenseiter, muss sich mit den anderen verbünden und um sein Überleben kämpfen …


Rezension

Was wie ein ganz normaler Tag anfängt, entwickelt sich binnen weniger Augenblicke zu einem Weltuntergangsszenario: Dank eines gewaltigen Tsunamis strandet ein Schulbus mit 14 Kindern und Jugendlichen an Bord in einem Einkaufszentrum. Schnell wird klar, dass man nicht auf Hilfe von außerhalb zählen und deswegen mit allem selbst zurechtkommen muss. Für die Kids beginnt ein Kampf, bei dem es immer mehr um das nackte Überleben geht ...

Als Teenager hat man es schwer, davon kann Protagonist Dean ein Lied singen. So wird der Leser dann auch unvermittelt in die Sicht eines Jugendlichen hineingeschubst, der in Ich-Form von den kleinen und größeren Widrigkeiten seines Alltags berichtet. Hektik beim Frühstück, Fahrt im Schulbus mit den üblichen Frotzeleien und so weiter,
klassische Themen zu Beginn eines Jugendbuches, woran zunächst nichts auszusetzen wäre. In lockerem, sehr einfach zu lesendem Schreibstil entwickelt sich das Geschehen zügig voran, bis es zur Katastrophe kommt und der Busfahrt ein jähes Ende bereitet wird. Auffällig dabei ist, dass Dean zwar ausführlich beschreibt, was um ihn herum passiert, er alles jedoch ziemlich distanziert zu betrachten und er emotional kaum involviert zu sein scheint. Der Leser weiß stets, was er denkt und meint, wie es gefühlsmäßig im Protagonisten aussieht, bleibt aber das ganze Buch hindurch eher nebulös. Auch die restlichen Charaktere entwickeln keine echte Tiefe, handeln zu oft zu klischeebeladen oder auch unlogisch beziehungsweise nicht richtig nachvollziehbar. Stellenweise benehmen sich die Jugendlichen gemessen an ihrem Alter und der Situation zu souverän, im Gegenzug dann wieder viel zu naiv, so dass kein wirklich authentischer Eindruck der Figuren entsteht.

Die Handlung plätschert, von einigen Ausnahmen abgesehen, eher unspektakulär dahin; was wird wann von wem gekocht, wer hat sich ein neues Sweatshirt geholt, wer ist in wen verliebt - eben alles Dinge, die für Kids in diesem Alter von zentraler Bedeutung und auch wirklich spannend zu lesen sind. Man gewinnt allerdings den Eindruck, dass die Probleme und Problemchen untereinander einen wesentlich größeren Stellenwert einnehmen, als die lebensbedrohliche Situation außerhalb. Einige richtig gute Ideen wie beispielsweise die Sache mit der chemischen Wolke bleiben dadurch auf der Strecke, ohne ihre mögliche Wirkung voll ausgeschöpft zu haben. Viele Dinge sind auch zu vorhersehbar und wirklich Überraschendes passiert fast gar nicht, trotzdem lässt sich die Story gut lesen, ohne dass Langeweile aufkommt.
Erst im letzten Drittel nimmt der Plot Fahrt auf und steigt die Spannung merklich an, am Ende ist dann alles offen und alles möglich. Wohin die Odyssee der Kids letztendlich gehen und wer sie überleben wird, wird sich erst in den Folgebänden herausstellen.
Band 2 der Trilogie ist unter dem Titel "Monument 14: Die Flucht" bereits im Heyne-Verlag erschienen, während Band 3 "Monument 14: Die Rettung" voraussichtlich im Dezember 2014 herauskommen wird.


Fazit

‚Monument 14‘ von Emmy Laybourne bietet weder nervenzerfetzende Spannung noch übermäßig viel Action, auch ist der Stoff nicht wirklich neu. Den Leser erwartet mit dieser Jugend-Dystopie keine überragende, dafür aber solide Unterhaltung mit Themen, die schwerpunktmäßig klar erkennbar auf ein jugendliches Publikum ausgerichtet sind. Für erwachsene Leser ist der Plot wahrscheinlich eher weniger geeignet.


Pro & Kontra

+ solide Jugend-Dystopie
+ Themen passend zur empfohlenen Altersklasse
+ flüssig und anschaulich geschrieben
+ einige interessante Ideen

o wird aus der Ich-Perspektive erzählt

- sehr distanzierter Protagonist
- Charaktere etwas oberflächlich
- handeln nicht immer logisch
- Handlung könnte mehr Tiefe vertragen
- wenig Überraschungen

Gesamtwertung:

Handlung:        3,5/5
Charaktere:      3/5
Lesespaß:        3,5/5
Preis/Leistung: 4/5