Zu Judith

Guten Abend Judith, Ihre Umschreibung der Situation ist natürlich nachvollziehbar. Allerdings muss man dazu sagen, dass auch ein freiwilliger Rezensent - besonders auf den namhaften Plattformen - dennoch darauf bedacht sein, eine sachliche Kritik zu schreiben. Aus Idealismus zu Handeln ist natürlich etwas lobenswertes, aber unabhängig davon sollte ich als Besucher Ihrer Seite dennoch eine unvoreingenommene und vor allem sachliche Besprechung erwarten können. Hier dürfen persönliche Vorlieben - und das bemängele ich nach wie vor - keine übergeordnete Rolle spielen. "Am eigenen Geschmack vorbei" scheint mir dafür keine Entschuldigung zu sein. Auch negative Besprechungen können sachlich ausfallen. Was nun das mangelnde Feedback zu den sicherlich vorhandenen gut geschriebenen Besprechungen betrifft, kann ich natürlich nur für mich sprechen. Ich lese Kritiken nur in den wenigsten Fällen und dann auch nur zu bestimmten Werken, eben wenn ich unentschlossen bin. Und ja, ich gestehe ein, dass ich nicht jede mit "Gute Rezension" kommentiere, wenn sie mir gefallen hat. Nur wenn sie mir sehr positiv auffällt - so wie ich anders herum auch nur dann kommentiere, wenn mir etwas sehr negativ aufstösst. Aber das ist eben der Punkt. Wie auch von einem Autoren erwartet wird, dass er zumindest ein lesbares Buch veröffentlicht (welches dann nach dem Lesen im Normalfall unkommentiert im Regal landet), erwarte ich persönlich auch von einem Rezensenten, dass er eine ausgewogene und objektive Besprechung abliefert. Man könnte nun auf dem Unterschied herumreiten, dass der eine bezahlt wird, der andere nicht - doch das lasse ich außen vor. Fakt ist doch, dass in beiden Fällen der Verfasser damit leben muss, wenn man mit seiner Veröffentlichung nicht zufrieden ist und das auch kund tut. Zum Buch selbst (ja, ich habe es mir zumindest in der Kindle-Version zugelegt, zum Teil auch Dank dieses Artikels) kann ich nach mittlerweile etwa 70 Seiten sagen, dass die Besprechung in einigen Punkten sicherlich nicht falsch liegt. Messinas Stil ist hier und da etwas holperig und die Ausdrucksform nicht immer optimal. Aber es gibt ebenso sehr gelungene Passagen, die doch aufzeigen, dass er Potential hätte. Und ich muss zudem auch gestehen, dass mir die etwas eigenwillige Interpretation seiner Hauptfigur sehr zusagt, da sie einen guten Kontrast zu den deutlichen Tolkien-Parallelen in der Handlung bildet. Fengrin ist kein typischer Zwerg, aber archetypische trinkfeste, pöbelnde und ach so unglaublich kämpferische Angehörige des Kleinen Volkes gibt es ja auch schon in rauen Mengen. Mit freundlichen Grüßen, Gerd Becker