Verlag: Panini Comics (August 2014)
Softcover, 148 Seiten, 16,99 Euro
ISBN-13: 978-3-95798-044-1
Genre: Action, Drama, Serie, Comic
Klappentext
Der Comic zum hammerharten Serien-Hit aus den USA
Kaum eine Fernsehserie ist so spannend oder packend wie Sons of Anarchy. Im Mittelpunkt von Drama und Action stehen die charismatischen Mitglieder des berüchtigten Biker-Clubs SAMCRO aus dem beschaulichen Städtchen Charming. Zum Auftakt der beinharten Rockersaga um die modernen Outlaws, die kräftig im Drogen-und Waffenhandel mitmischen, sieht sich die Tochter eines ehemaligen Mitglieds der Biker mit einem Killerkommando konfrontiert. Ihre letzte Chance sind die Sons of Anarchy...
Dieser Band enthält als deutsche Erstveröffentlichung die US-Hefte Sons of Anarchy 1-6, geschrieben von Comic-und Roman-Autor Christopher Golden (Buffy, Star Trek) und mit Artwork von Damian Couceiro (Full Moon).
"Leicht zugänglich und gut gemacht. Golden hat die Charaktere perfekt eingefangen. Fans der Serie müssen diesen Comic lesen. Alle anderen auch." (gfbrobot.com)
"Ein Must-Read für Fans" (bloody-disgusting.com)
Rezension
Mittlerweile gibt es einige Serien, die nicht nur von ihren Staffeln, sondern auch von Comics und Romanen leben, die noch die ein oder andere Geschichte zu erzählen wissen. Sie sind gut geeignet, um Lücken zu füllen oder die Herzen der Anhänger weiter zu beglücken, beispielsweise Buffy, Angel, Charmed, uvm. In diese Riege reihen sich endlich die Sons of Anarchy ein. Sie gehören zu den beliebtesten Serien, die jemals ausgestrahlt wurden und haben ähnlich wie bei Game of Thrones mittlerweile Tonnen an Merchandise. Neben den Jacken, Shirts und Caps gehören nicht nur die einzelnen Staffeln in eine gute Sammlung, sondern auch ein Comic. Der Anfang wurde jetzt von Christopher Golden und Damian Couceiro gemacht. Das Ergebnis lässt sich mit Das Gesetz der Straße sehen.
Die Handlung setzt zur Zeit der fünften Staffel an, kurz nachdem Tig ein grausames Schicksal erleiden musste. Seine Tochter ist tot und natürlich gibt er sich die Schuld daran. Sein Bewusstsein kann sich auf fast nichts anderes mehr fokussieren und es stürzt ihn in eine Lethargie, die Selbstmord nicht unbedingt ausschließt. Trotzdem, irgendwie muss er es schaffen. Er kann von Glück reden, Mitglied bei SAMCRO zu sein, denn da ist bekanntlich immer was los. Die Tochter eines guten Freundes, der vor seinem Tod ebenfalls Mitglied der Rockerbande war, muss aufgrund privater Probleme fliehen. Ihr Vater vertraute ihr an, sollte sie jemals Hilfe benötigen, dann solle sie Tig kontaktieren, denn der könnte für ihre Sicherheit sorgen. Kaum kreuzt sie bei diesem auf, geht alles ganz schnell. Hin und wieder werden noch ein paar Dinge aus der weiteren Handlung, die nichts mit dem Fall zu tun haben, angesprochen, doch sind diese wichtig für das Große und Ganze und weniger für die aktuelle Haupthandlung. Die Kleine, um die sich die Jungs von SAMCRO nun kümmern, hat es faustdick hinter den Ohren, denn ehe man sich richtig umsehen konnte, befindet man sich in einem halben Bandenkrieg. Hier wird alles aufgefahren: Tiefsinnige Gespräche, lockerer Humor, ganz viel Action und Platz für Gefühle ist auch noch.
Die Sons of Anarchy sind genau wie Game of Thrones ein Faszinosum. Sie fließen in das Privatleben der Zuschauer ein; und sei es nur durch eine Tasse durch die man sich mit SAMCRO identifiziert. Die Geschichten werden nie langweilig und die Charaktere bieten stets neue Facetten. Vor allem sind diese auch noch prominent besetzt. Bestes Beispiel ist Ron Perlman, der der breiten Masse natürlich als Hellboy bekannt ist. Wenn man sich einer Serie verschreibt und pünktlich vor dem Fernseher sitzt, zum Start der neuen Folge, dann ist zusätzliches Futter, welches nicht in der Serie selbst gezeigt wird, gern gesehen. Das Gesetz der Straße ist somit der Start solch einer Reihe und nach der Lektüre des ersten Comicbandes darf man sich bereits auf weitere freuen, denn hier wird Vieles, was aus der Serie bekannt ist, aufgegriffen und mit Neuem vermischt. Besser gehts nicht. Probleme der einzelnen Akteure werden vertieft und dem Publikum dramatisch näher gebracht. In dieser Geschichte sticht Tig heraus, der mit dem Verlust seiner Tochter zu kämpfen hat. Niemand will ihm das verübeln und deshalb erfährt er so viel Unterstützung wie nur irgendwie möglich. Er ist ein interessanter Charakter, denn als es um den Schutz eines jungen Mädchens geht, ist er wieder in der Rolle des Beschützers, obwohl er von Selbstmordgedanken und Halluzinationen geplagt wird. Natürlich kommen die anderen Lieblinge nicht zu kurz. Clay, Jax, Bobby, Chibs, Gemma und Juice - alle sind sie mit von der Partie und bilden jeweils wichtige Bestandteile, die sicherlich in den nächsten Bänden ausgebaut und weiter in den Mittelpunkt gerückt werden.
Insgesamt ist die Zwischensequenz eine solide Geschichte, die alles beinhaltet, was Spannung und Action ausmacht. Mitfiebern und Mitleiden sind garantiert. Der Leser wird nicht überfordert und bringt, sofern man die Serie kennt, Erfahrung mit, wie gewisse Dinge ausgehen könnten. Drama also garantiert. Auch wenn hier während der fünften Staffel angesetzt wird, dürfen Nichtkenner ebenso an diesen Comic herangehen, weil nicht zu viel verraten wird und das Know-How nicht unbedingt von Nöten ist. Golden hat daher unglaublich gut und geschickt gearbeitet. Im Prinzip ist der Handlungsablauf nicht besonders, aber unterhaltsam und viele Fans dürften sich darauf stürzen. Wer den Comic liest und die Serie nicht kennt, wird nun gewiss die Zeit finden, sich der Serie anzunehmen. Die Zeichnungen sind klar als US-Standard identifizierbar, doch soll das dieses Mal nicht zum Nachteil sein. Sie passen sich der Geschichte an und spiegeln den Ton stets wider. Melancholie und Gefühle, Action und Drama werden durch geschickte Farbeinsätze greifbar und versüßen die Lektüre umso mehr. Gesichter und Bewegungen sind realistisch und detailreicher als man auf dem ersten Blick zugestehen möchte. Alles in allem bilden Golden und Couceiro ein gutes Team, das, wenn es dieser Linie treu bleibt, eine perfekte Ergänzung zur TV-Ausstrahlung kreieren kann.
Sowohl Panini, als auch die Autoren selbst, geben hier eine gute Arbeit ab, die in einer sehr schönen Klappbroschur in die Läden kommt. Das Titelbild ist durchaus eine Zeichnung, welche sich gut auf diversen Verkaufsartikeln der Serie machen würde. Es verspricht Einiges und impliziert die Atmosphäre, die in jeder Folge und im Comic selbst spürbar ist - auf welche Art das geschieht, muss jeder für sich entscheiden. Der Preis muss nicht abschrecken. In Anbetracht der Leistung, die hier erbracht wurde, sind die rund 17 Euro mehr als nur fair.
Fazit
Raus und ab ins Auto - oder besser aufs Bike! Die Fahrt in den Comic-Laden lohnt sich. Egal, ob begeisterter Anhänger oder nicht, jeder wird Zeuge einer neuen und mehr als nur unterhaltsamen Reihe.
Pro/ Contra
+ gute Ergänzung zur Serie
+ Tig steht im Fokus
+ alles, was gute, solide Unterhaltung ausmacht
+ Zeichnungen sind atmosphärisch
+ alle bekannten Lieblinge dabei
+ Für Fans und Nicht-Fans
0 Grundbaustein wurde gelegt
- zu wenig Extras
Bewertung:
Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 3,5/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/ Leistung:4,5/5
Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Christopher Golden:
Rezension zu Baltimore, oder, Der standhafte Zinnsoldat und der Vampir
Rezension zu Der UnMagier - Rabenfreund