Annika Dick (07.08.2014)

Interview mit Annika Dick

Literatopia: Hallo, Annika! Schön, wieder mit Dir zu sprechen. Anfang September erscheint die Hardcover-Ausgabe Deines Romans „Distelmond“ beim Arunya-Verlag – was erwartet die Leser?

Annika Dick: Hallo Judith, ich finde das auch schön. Es hat sich ja auch einiges seit „5 Jahre 5 Geschichten“ getan.

In „Distelmond“ begleiten die Leser die junge Deutsche Charlotte, die 1853 mit ihrer Mutter nach Schottland zieht, als diese wieder heiratet. Dort lernt sie über ihren Stiefbruder Fred dessen besten Freund Andrew MacIain kennen. Diese Familie war im 17. Jahrhundert Opfer eines Massakers, die zumindest in meiner Geschichte ungeahnte Konsequenzen hatte, da sich die überlebenden Männer seither in Werwölfe verwandeln können, um ihre Familien vor den feindlich gesinnten Campbells schützen zu können. Charlotte gerät in diese uralte Fehde und in das Geheimnis um Andrews Familie hinein, als sie sich in ihn verliebt.

Literatopia: Entsprechen Deine Werwölfe dem klassischen Bild dieser düsteren Fantasywesen? Und was reizt Dich persönlich an Gestaltwandlern?

Annika Dick: Meine Werwölfe können nicht auf zwei Beinen gehen, wie man das aus alten Hollywoodfilmen kennt. Man würde sie zunächst nicht als etwas Außergewöhnliches erkennen. Die Männer verwandeln sich in normale Wölfe, auch die Instinkte des Tieres wirken in ihnen, doch sie behalten ihren menschlichen Verstand, wissen also auch als Wolf jederzeit, was sie gerade tun und erinnern sich auch bei Tagesanbruch noch daran.

Ich würde selbst manchmal gern die Gestalt ändern können und frei wie ein Wolf durch die Wälder laufen oder die Welt aus Sicht eines Vogels wahrnehmen. Und nicht selten wünsche ich mir morgen, mit meiner Katze tauschen zu können und den ganzen Tag über vor mich hin dösend zu verbringen, statt aufstehen und zur Arbeit zu müssen. In Geschichten ist es natürlich noch einmal anders. Gestaltwandler unterliegen oft Einschränkungen, verwandeln sich nicht dann, wenn sie es wollen, spüren das Tier auch in Menschengestalt in sich und müssen ihre Identität oft geheim halten. Es ist interessant zu sehen, wie die verschiedenen Figuren darauf reagieren, sowohl, wenn sie selbst ein Gestaltwandler sind, als auch, wenn sie es mit einem zu tun haben.

Literatopia: In Wolfsform sprechen können Deine Gestaltwandler also nicht? Und wie sieht eigentlich die Verwandlung aus? Haben die Werwölfe Kontrolle darüber?

Annika Dick: Nein, sprechen können sie nicht, auch nicht telepathisch. Sie können sich als Wolf auch tatsächlich nur wie ein solcher verständigen. Die Verwandlung beginnt ähnlich wie ein Muskelkrampf, man wird schwach, dann übernehmen die Sinne des Wolfes bereits den Körper. Der Werwolf riecht, sieht und hört besser. Während all diese neuen Eindrücke auf einen hereinstürzen, beginnt die körperliche Veränderung, in der sich der Körper verformt, bis er vom Menschen zum Wolf geworden ist und am Ende das Fell wächst. Wenn sie sich nicht dagegen sträuben, verläuft die Verwandlung relativ schmerzfrei. Die Verwandlung geschieht bei jedem Vollmond, kontrollieren können es die Männer nicht.

Literatopia: „Distelmond“ spielt im 19. Jahrhundert. Hast Du versucht, das Setting historisch korrekt darzustellen oder entspringt vieles eher der Phantasie?

Annika Dick: Ich habe mich tatsächlich bemüht, historisch korrekt zu bleiben, was zu solch interessanten Recherchen führte wie der Frage nachzugehen, seit wann es Christbaumständer gab und ob diese früher anders aussahen, als die, die wir heute (oder zumindest in meiner Kindheit) nutzten. Am kniffligsten war es, herauszufinden, welche Polizeidienststelle zu dieser Zeit für Glencoe zuständig war. Hier wurden einige Mails mit schottischen Museen und Archiven ausgetauscht, für die sich diese Frage auch als recht schwierig erwies. Aber meine Ansprechpartner verstärkten wieder den Eindruck, den ich von den Schotten selbst vor Ort erhalten hatte und gaben nicht auf, bis sie mir helfen konnten.

Literatopia: Demnächst erscheint auch Dein Roman „Codename Nike“ beim Oldigor-Verlag. Laut Verlagsbeschreibung handelt es sich um einen Vampirroman mit SF-Elementen? Und inwiefern ist der Roman von der griechischen Mythologie inspiriert?

Annika Dick: Ich liebe Vampire seit meiner Kindheit, habe „Der kleine Vampir“ und „Die Ketschup-Vampire“ mit einem Umhang um die Schultern vor dem Fernseher verfolgt. Ich wollte schon immer einen Vampirroman schreiben, wollte aber auch irgendetwas anders machen. Es gibt heutzutage Vampire, die in der Sonne glitzern, Vampire, die eigentlich Außerirdische sind und ich weiß nicht, wie viele Varianten es noch gibt.

Daher habe ich einen neuen Ansatz versucht, um meinen Vampiren einen Ursprung zu geben. Dann fiel mir mehr oder weniger die Gentechnik in die Hände und hier kommen wir zu der im wahrsten Sinne des Wortes wissenschaftlichen Fiktion: Ich habe mir erlaubt, der Gentechnik schon früher auf die Sprünge geholfen zu haben. So sehr, dass es geheimen Regierungsbehörden bereits nach Ende des zweiten Weltkrieges möglich war, aus normalen Soldaten und Widerstandskämpfern Supersoldaten zu machen. Aber die Gentechnik ist eben nicht ohne ihre Tücken. Die Soldaten entwickelten Nebenwirkungen, die die Forscher nicht vorausgesehen hatten. Sie entwickelten nach und nach eine extrem starke Sonnenallergie, Intoleranzen gegen jegliche Lebensmittel und wurden so zu den Vampiren, die man aus Büchern und Hollywood kennt.

Die Einrichtung, die die Alliierten gründeten, nannten sie OLYMPUS nach dem Sitz der antiken griechischen Götter. In dieser Einrichtung ist die Protagonistin des Romans aufgewachsen, nachdem sie den Tod ihrer Mutter als kleines Kind mitansehen musste. Sie hörte die alten Geschichten und Sagen und wurde besonders von den Geschichten über die geflügelte Siegesgöttin beeinflusst. So gab sie sich selbst den Namen Nike, was „die Unbesiegbare“ bedeutet, als sie den Kampf gegen die Männer, die sie als Monster ansieht, aufnahm.

Dies inspirierte ihre Nachfolgerinnen und seither lässt jede Kämpferin, die sich bei OLYMPUS dem Kampf gegen die einst in der Einrichtung behandelten Männer verpflichtet und in ähnlichen aber moderneren Behandlungen wie damals ebenfalls zu Supersoldaten operieren lässt, ihren bürgerlichen Namen hinter sich und wählt den Namen einer griechischen Göttin, mit deren Eigenschaften und Fähigkeiten sie sich identifizieren kann.

Literatopia: „Codename Nike“ klingt nach reichlich Action mit blutrünstigen Vampiren. Beißen Deine Blutsauger noch richtig zu? Und passen sie überhaupt ins Schema eines klassischen Vampirs?

Annika Dick: Zwar ernähren sie sich in den meisten Fällen mittlerweile von Blutkonserven, aber so ein Schlückchen Blut aus einem warmen Körper schmeckt ihnen doch noch besser. Abgesehen von ihrer Herkunft und ihres daher auch verhältnismäßig jungen Alters entsprechen sie wohl weitestgehend schon dem klassischen Vampir: Sie können bei Tag nicht raus, werden mittlerweile zu dieser Zeit so geschwächt, dass sie diese Zeit verschlafen, sie brauchen Blut zum Überleben, sie sind stärker und schneller als Menschen und auch ihre Sinne sind geschärfter. Einen großen Unterschied gibt es aber: Sie sind nie gestorben.

Literatopia: Ebenfalls im August erscheint bei Carlsen Impress „Träume der Finsternis“ als eBook. Die Protagonistinnen sind Zwillingsschwestern und werden als „Licht und Schatten“ beschrieben, doch was sind sie eigentlich? Und was passiert mit den unzertrennlichen Schwestern, als der Dämon Mo in ihr Leben tritt?

Annika Dick: Dagny und Dhelia, die Zwillinge aus „Träume der Finsternis“ sind mehr oder minder normale 17jährige Mädchen. Sie sind Menschen, besitzen aber besondere Fähigkeiten und repräsentieren das Gleichgewicht der drei Welten (unserer, der Welt des Lichts und der Welt der Schatten).

Mo tritt an einem in mehrfacher Hinsicht kritischen Punkt in ihr Leben. Die Zwillinge stehen kurz vor ihrem 18. Geburtstag, sie lernen gerade mehr über ihr Erbe, ihre eigenen Fähigkeiten und über die beiden Welten, die neben unserer existieren und deren Bewohnern. Hinzu kommt eine äußerst verheerende Prophezeiung, die die beiden erhalten. Die Beziehung der Schwestern ist angespannt und als Dhelia anfängt, Mo zu vertrauen, wird sie nicht besser. Dabei müssen sie gerade jetzt zusammenhalten.

Literatopia: Kannst Du uns mehr über die Welt des Lichts und die Welt der Schatten verraten?

Annika Dick: Wir sehen die Welten im Roman leider nicht. Dhelia stellt sie sich wie die typischen Vorstellungen von Himmel und Hölle vor, wird von Mo aber dahingehend korrigiert, dass die Welt der Schatten – Aparadha – der Erde gar nicht so unähnlich ist, so lange man sich von den Gebieten fernhält, in denen die wirklich fiesen Dämonen leben, da dort tatsächlich ein höllenähnliches Gebiet existiert. Es ist die Welt aller Schattenwesen und sie wurde von den Lichtwesen, die in Coti leben, einst angegriffen, als diese einen Angriff der Schattenwesen fürchteten.

Bei Coti stelle ich mit tatsächlich wie Dhelia eine „himmelähnliche“ Welt vor. Viel weiß, viel Licht, alles geordnet und strukturiert. Drei der Lichtwesen bilden einen Rat, der sich als Herrscher über alle magischen Wesen ansieht.

Literatopia: Es sieht so aus, als hättest Du drei Romane gleichzeitig gestrickt. Wie sieht die Reihenfolge wirklich aus? Sind alle neu geschrieben oder ist einer vielleicht auch schon etwas älter und wurde nur noch zurechtgeschliffen?  

codename nikeAnnika Dick: Ich habe zwar wirklich oft mehrere Projekte, die ich nebeneinander zumindest plotte, diese drei Romane sind aber nacheinander entstanden und das über mehrere Jahre. „Träume der Finsternis“ habe ich im Februar 2010 begonnen. Mit mehrmonatigen Unterbrechungen konnte ich dann im Oktober 2011 ein endgültiges Ende darunter setzen. Zu dieser Zeit hatte ich schon angefangen, „Distelmond“ zu plotten. Als wollte es sich als absolutes Gegenstück beweisen, wurde der Roman mehr als doppelt so lang wie die Träume, und wurde in etwa sechs Wochen geschrieben.

„Codename Nike“ ist genau ein Jahr jünger als „Distelmond“ und wurde von mir im November 2012 begonnen. Auch hier gab es zwischendurch eine längere Zeit, in der ich nicht daran geschrieben habe, ein Ende bekam es von mir erst letzten Dezember, pünktlich zu Weihnachten.

Literatopia: Du schreibst nach wie vor Kurzgeschichten für Anthologien. Was liegen Deiner Meinung nach die Schwierigkeiten bei einer guten Kurzgeschichte? Und sind Romane „einfacher“ zu schreiben, weil man mehr Zeit für Erklärungen hat?

Annika Dick: Eine Kurzgeschichte muss den Leser auf wenigen Seiten mitreißen, er muss sich sofort in die Situation einfinden können. Hier gibt es keine Zeit komplizierte Welten zu erklären oder komplexe Magiesysteme einzuflechten. Kurzgeschichten fangen einen Augenblick von etwas Großem ein und dieser Augenblick muss losgelöst vom großen Ganzen stimmig sein.

Ich glaube nicht, dass eines von beidem per se leichter oder schwieriger ist, das ist eine Sache, die jeder Autor anders sieht. Ich kenne Autoren, die direkt sagen, sie können keine Kurzgeschichten schreiben, andere hingegen schreiben kaum Romane, dafür unzählige grandiose Kurzgeschichten. Ich mag beide Arten, Kurzgeschichten wie auch Romane. Jede Geschichte hat eine Länge, die sie braucht, um erzählt zu werden, bei einigen sind dies wenige Zeilen, andere wachsen zu Epen von mehreren tausend Seiten.

Literatopia: Das eBook wird zunehmend wichtiger, vor allem für Indies und Kleinverlage, aber auch für große Verlage wie Carlsen. Was hältst Du persönlich von eBooks? Werden sie gedruckte Bücher irgendwann ersetzen?

Annika Dick: Ich lese sehr gern eBooks und das auch schon sehr lange. Dadurch, dass ich englische Bücher gern in der Originalsprache lese, sah ich mich früher oft mit langen Lieferzeiten konfrontiert, während das eBook nur ein, zwei Klicks davon entfernt war auf dem Computerbildschirm gelesen zu werden. Also wählte ich ganz oft diesen Weg. Mittlerweile gibt es ja auch viele Bücher, die es nur in digitaler Form gibt und ich möchte natürlich keine gute Geschichte verpassen.

Ersetzen werden eBooks gedruckte Bücher eher nicht, ich hoffe aber, dass sie eine größere Akzeptanz erlangen. Die Medien Film und Musik haben es ja schon vorgemacht, auch hier existieren die diversen Darbietungsformen nebeneinander.

Literatopia: Wie sieht ein typischer Schreibtag bei Dir aus? Schreibst du regelmäßig zu bestimmten Zeiten?

Annika Dick: Regelmäßig kann man meinen Tagesrhythmus nur bedingt nennen. Das liegt schon daran, dass ich zu unterschiedlichen Zeiten auf der Arbeit bin, wodurch sich entsprechend der ganze Tag verschiebt. Ich versuche, nach Feierabend noch einiges geschrieben zu bekommen, meist sind es aber doch die Wochenenden, an denen ich mich in den Geschichten austoben kann. Am liebsten schreibe ich abends und nachts. Letzteres ist natürlich unter der Woche unmöglich, wenn man früh aus den Federn muss, aber an den Wochenenden ist das sehr angenehm, alles ist ruhig, höchstens das Schnurren meiner Katze ist über die Musik zu hören und ich werde nicht alle paar Minuten von irgendetwas unterbrochen.

Literatopia: Hörst Du Musik beim Schreiben beziehungsweise dient sie Dir als Inspiration? Und was eignet sich besonders gut als Schreibmusik?

Annika Dick: Jede Geschichte hat ihren eigenen Soundtrack, den ich beim Schreiben rauf und runter höre. Ich kann Tage damit verbringen, hier die richtigen Lieder zusammenzusuchen, die meiner Meinung nach zur Stimmung, zur Handlung und den Figuren passen. Inspiriert wurde ich von Musik in der Tat auch schon. „Codename Nike“ verdanke ich einem endlosen Wiederhören eines Within Temptation Albums.

Meine Schreibmusik ist sehr unterschiedlich, ruhige Balladen, harte Rocknummern, da ist alles dabei.  Was bei mir als Schreibmusik jedoch nicht funktioniert, sind reine Instrumentalstücke, ich muss tatsächlich Gesang hören.

Literatopia: Machst Du Dir viele Notizen beim Schreiben? Oder hast Du alles im Kopf?

Annika Dick: Ich mache mir schon vor dem Schreiben viele Notizen, die dann während des Arbeitens zu Rate gezogen werden. Von meinen Figuren gibt es immer Fotos als Vorlagen, wichtige Informationen über sie landen in einer Datei, damit ich nicht vergesse, dass Figur A gegen Erdbeeren allergisch ist oder Figur B Flugangst hat. Auch einzelne Szenen, die mir durch den Kopf spuken, werden schon mal im Voraus notiert, damit ich sie nicht vergesse.

traume der finsternisLiteratopia: Was liest Du persönlich gerne? Wilderst Du bevorzugt im Bereich Dark / Romantic Fantasy? Oder ist Dein Bücherregal bunt gemischt?

Annika Dick: Mein Lese- und Schreibgeschmack deckt sich überwiegend, das heißt, ja, die meisten Bücher sind tatsächlich aus dem Genre der Dark /Romantic Fantasy. Hier bin ich als Leser auch ein Serientäter, wodurch da regelmäßig neues Regalfutter ankommt. Aber auch Liebesromane ohne Fantasyanteil, besonders gern historische, tummeln sich in meinem Regal.

Außerdem gibt es sehr viele Jugendbücher und auch ein paar Klassiker wie Jane Austen, Charles Dickens oder Edgar Rice Burroughs (diesen darf man übrigens in „Träume der Finsternis“ suchen. Tarzan hat in diesem Buch eine kleine Extraerwähnung). Hin und wieder greife ich auch nach einem Thriller.

Literatopia: In unserem letzten Interview meintest Du, Dir wurde sehr viel vorgelesen. Gibt es Geschichten, die Dir besonders im Gedächtnis geblieben sind? Und Dich vielleicht bis heute inspirieren?

Annika Dick: Ich habe als Kind Märchen und Sagen sehr geliebt. Wenig überraschend hat mich hier zum einen „Die Entführung der Persephone“ bis heute begleitet, aber auch bei den Grimm’schen Märchen gefiel mir schon als Kind das Märchen vom „Gevatter Tod“ sehr gut, wohl nicht das typische Lieblingsmärchen für die meisten. ;)

Literatopia: Kannst Du uns schon etwas über zukünftige Projekte verraten?

Annika Dick: Im Augenblick schreibe ich an einem Roman mit dem Arbeitstitel „Die Hexe von Ravenglass“, der bei books2read erscheinen wird. Auch wenn der Titel anderes vermuten lässt, ist die Geschichte keine Fantasy, sondern ein historischer Liebesroman, der 1604 in Nordengland spielt. Rayne, eine junge Kräuterkundige und Heilerin, wird als Hexe angeklagt und im letzten Augenblick vom neuen Earl of Ravenglass, Nicholas Kendall, vom Scheiterhaufen gerettet. Der Earl hält nichts von Aberglauben und Magie, wohl aber von Raynes Heilkräften, mit denen sie seinem kranken Bruder helfen soll. Er muss allerdings bald merken, dass es Ärger mit sich bringt, eine angebliche Hexe in eine Burg voller abergläubischer Menschen zu bringen und auch von außen lauert Gefahr.

Schon angefangen und direkt danach fertiggeschrieben wird „Bezaubernde Herzen“, auch ein historischer Liebesroman, der aber im 19. Jahrhundert in England spielt und nächstes Jahr im Arunya-Verlag erscheint. Die Geschichte beginnt da, wo andere aufhören, nämlich mit der Hochzeit von Beatrice und Lucian. Zugegebenermaßen ist diese Hochzeit nicht ganz freiwillig und die beiden sind sich einig, dass diese Ehe nur auf dem Papier existiert. Natürlich dauert es nicht lange, bis bei jedem von ihnen Zweifel an dieser Vereinbarung auftreten.

Danach darf ich mich an einem aus schriftstellerischer Sicht neuen Genre austoben und einen Steampunk-Roman mit dem Arbeitstitel „Das Erbe des Erfinders“ für den Fabylon-Verlag schreiben, der nächstes Frühjahr erscheinen wird. Hier muss Winifred „Freddy“, eine junge Erfinderin aus den Erfindungen und Aufzeichnungen ihres ermordeten Vaters herausfinden, welches dieser Werke er für so meisterhaft hielt, dass es das Empire unbesiegbar machen soll. Damit der Mörder nicht ein weiteres Mal zuschlägt, bekommt sie auch noch einen Leibwächter in Form des dandyhaften Captain Zebulon Barcley Bailee an die Seite gestellt, der sie und ihren Kohle fressenden (und daraufhin gerne Feuer speienden) Hund beschützen soll.

Wenn ich mit diesem fertig bin, geht es zurück in die Gegenwart und in eine Stadt, die es mir besonders angetan hat: New Orleans! In diesem Roman mit dem Arbeitstitel „Sieben“ hat auch einmal mehr der personifizierte Tod sein Auftreten (das Märchen beeinflusst mich also tatsächlich noch), der sich in eine herzkranke junge Frau verliebt hat und ihr nach dem Mord an ihr helfen will, dass sie weiterleben kann und die Erinnerungen an ihren Tod wiedererlangt, um ihren Mörder zu stellen – dabei verstößt er hier gegen alle Regeln, die seiner Art auferlegt sind und riskiert seine Existenz für sie.

Literatopia: Herzlichen Dank für das Interview!


Autorenfoto: Copyright by Annika Dick

Autorenhomepage: www.annikadick.net 

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Dieses Interview wurde von Judith Gor für Literatopia.de geführt. Alle Rechte vorbehalten.