Das Todesmal (Stefanie Bender)

Das-Todesmal-Stefanie-Bender

O'Connell Press (24. Juli 2014)
Taschenbuch, 68 Seiten, 3,80 EUR
ISBN: 978-3945227053

Genre: Historik / Mystery


Zur Autorin
 
Stefanie Bender, www.federspuren.de ist Novemberkind des Jahres 1984 und wuchs im Rhein-Main-Gebiet auf, wo sie auch heute mit ihrem Mann und ihrem Sohn lebt. Ihre Leidenschaft ist das Schreiben fantastischer und historischer Geschichten sowie das Verknüpfen verschiedener Genres. Gemeinsam mit ihrem Mann ist sie der der metallischen Musik, dem Gesellschaftstanz und der Möchtegern-Fotografie erlegen.


Inhalt

Crumbach (Odenwald) 1589: Ein totes Mädchen wird am Ufer der Mümling aufgefunden. Die Leiche gibt Rätsel auf. Ihre Augen sind von schwarzen Punkten durchzogen. Ist das Dorf im Odenwald in den Bann von Dämonen geraten? Jonathan, Sohn des Gutsbesitzers Julius, begegnet am Fluss einer unheimlichen Gestalt, die für immer sein Leben verändern wird …


Rezension

Jona, der Sohn des Gutsbesitzers Julius, sieht eine Leiche im Fluss treiben – doch keiner glaubt ihm. Denn Jona ist ein Träumer und malt sich in seinen Gedanken schreckliche Phantasien zusammen. Bald schon begibt sich das ganze Dorf auf die Jagd nach dem Mörder – und jeder erscheint verdächtig.

Stefanie Bender ist für ihre lyrischen Texte bekannt, und beschreitet hier völlig neue Wege. Der Krimi ist kurzweilig und für eine längere Bahnfahrt gut geeignet. Die Autorin weiß mit ihrer Sprache zu begeistern und zeigt dem Leser plastisch die Szenerien, in die sich ihr junger Held stürzt. Auch die Verdächtigen und ihr Handeln, mit dem sie sich verdächtig machen, ist äußerst präzise und glaubhaft dargestellt – und vollends nachvollziehbar.

Leider ist genau dies auch das Krux der Novelle, denn zu keiner Zeit geht die Autorin auf das Umfeld ein. Die Figuren, ihre Handlungen und der damit verbundene flotte Spannungsbogen stehen im Vordergrund. Der Leser muss alleine von der Jahreszahl ablesen, in welchem Jahrhundert er sich befindet – rein von der Sprache her, hätte es auch das 17. oder 18. Jahrhundert sein können. Auch der Kriminalfall ist leicht zu lösen, wenn man ein oder zwei Folgen Tatort geschaut hat.
Die Motivation des Mörders ist leider auch sehr enttäuschend – eine überraschende Wendung bleibt völlig aus.

Wer Kurzgeschichten von Bender kennt, weiß, dass sie mehr zu bieten hat und mehr kann. „Rot“ aus der Anthologie „KRIEGER“ jagt einem ein Frösteln über den Rücken und bietet eine emotionale Tiefe, die man bei diesem Werk leider vermisst.


Fazit

Eine nette Unterhaltung für die Kurzweil von einer jungen Autorin, die ihr Handwerk versteht. Wer eine historische Novelle oder großen Grusel erwartet, wird hier allerdings enttäuscht.


Wertung: sterne3.5

Handlung: 3/5
Charaktere: 4/5
Lesespaß: 3/5
Preis/Leistung: 4/5