Diner des Grauens (A. Lee Martinez)

Piper (Mai 2006)
Originaltitel: Gil’s All Fright Diner
Kartoniert, Seiten: 352, € 9,95 [D], € 10,30 [A]
ISBN: 9783492266154

Genre: Horror / Satire / Humor


Klappentext

Lustiger als die „Muppet-Show“ und blutiger als „From Dusk Till Dawn“

Willkommen im Diner des Grauens, wo Zombie-Angriffe an der Tagesordnung sind und du niemals weißt, was im Kühlschrank lauert! Als die beiden Kumpels Earl und Duke mit ihrem uralten Pickup bei dem Wüstenimbiss Halt machen, treffen sie auf Zombie-Kühe, eine monströse Bardame, singende Yucca-Palmen und liebreizende Friedhofsgeister. Doch Earl und Duke wären nicht der coolste Vampir und der fetteste Werwolf der Welt, wenn sie solche Probleme nicht auf ihre ganz eigene Art lösen würden … Der Sensationsroman aus den USA!


Rezension

Earl, ein Vampir, und Duke, ein Werwolf, haben eigentlich Probleme genug. Denn der schöne Schein der Unsterblichkeit trügt. Aber an dem Tag, an dem die zwei ungewöhnlichen Freunde vor einem einsam stehenden Diner halten, um etwas zu essen, rückt alles in den Hintergrund.
Zombies klopfen regelmäßig an die Tür der Imbissbude und sie haben Hunger. Allerdings nicht auf Fritten oder Burger.

Entschlossen, ihre speziellen Kenntnisse über das Übernatürliche zu nutzen und der übergroßen Besitzerin zu helfen, bleiben sie dort. Zombies sind in der Regel nicht besonders schlau und leicht zu besiegen, wenn man Werwolf und Vampir ist, aber irgendetwas stimmt nicht, irgendwer scheint sie zu steuern.
Das schreit nach Schwarzer Magie …

Wir servieren Armageddon mit Pommes Frites!

Sie mögen Vampire, Werwölfe, Hexen, Zombies, Geister, alte Götter und dicke Frauen, bekamen aber nie alles auf einmal? Die Zeit des Wartens ist vorbei. Diner des Grauens bietet nämlich alles auf einen Schlag.
Glücklicherweise wirkt sich das nicht überladend aus. Die Figuren haben ihren Sinn und sind gut platziert. Besonders Tammy und ihr dümmlicher Handlanger sind spaßige Charaktere.

Die Story ist bei weitem nicht neu. Sie ist minimalistisch und angelehnt an tausende Horrorfilme: Fünf bis sechs Hauptcharaktere steuern im Kampf gegen Monstrositäten auf einen Showdown in einer von anderen Menschen verlassenen Einöde zu. Was beim Film durch mangelndes Geld begründet werden kann, müsste in einem Buch nicht zwingend sein, aber A. Lee Martinez entscheidet sich für eben solches Szenario.
Obwohl auf den ersten Blick inhaltlich nichts Neues, schafft er es dennoch Innovatives einfließen zu lassen. Angefangen bei den unmenschlichen Hauptprotagonisten bis hin zum sehr schwarzen Humor.

Blutiger als From Dusk Till Dawn ist Diner des Grauens sicher nicht, aber wie es sich für einen Horrorroman gehört, so lustig er auch sein mag, am sprühenden Lebenssaft wurde nicht gespart. Durch die satirischen Aspekte des Romans wirkt die Brutalität aber nicht übertrieben oder unnötig.

Sprachlich ist Diner des Grauens nicht gerade ein Meisterwerk. Vermutlich liegt das an der Übersetzung aus dem Amerikanischen ins Deutsche. Die Sätze sind sehr einfach gestrickt und wenig abwechslungsreich. Besonders auffällig ist das in den Kampfszenen. Dort wirken die Sätze zusammenhangslos und holprig.
Die Dialoge zwischen Earl und Duke sind recht einfallslos und bestehen zur Hälfte aus Beleidigungen. Auf Dauer kann das nervig sein.
Trotzdem macht die Geschichte zu viel Spaß, als dass die sprachlichen Mängel stark ins Gewicht fallen könnten.


Fazit

Alte Geschichte in neuem Gewand. Mit vielen Innovationen haucht A. Lee Martinez dem Lowbudget-Horrorfilm neues Leben ein. Rabenschwarz und witzig.


Pro und Kontra

+ nette Umsetzung eines bekannten Themas
+ witzig
+ schwarz, sehr schwarz

- sehr einfach geschrieben
- stellenweise holprig

Beurteilung:

Handlung 3,5/5
Charaktere: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5