Penhaligon (Mai 2014)
Broschiert, 560 Seiten
ISBN: 978-3764530921
€ 14,99 [D]
Genre: Fantasy
Klappentext
Nach Jahrhunderten der Planung und der Intrigen steht der Sphinx – der Anführer der Gesellschaft des Abendsterns – kurz davor, den legendären Kerker der Dämonen zu öffnen. Sobald das geschehen ist, wird er die Welt mit Bosheit überziehen und seine schreckliche Herrschaft antreten. In ihren Bemühungen, Sphinx aufzuhalten, liefern sich Kendra, Seth und die Ritter der Morgenröte ein verzweifeltes Rennen mit der Gesellschaft des Abendsterns. Doch der Sphinx scheint ihnen immer einen Schritt voraus zu sein …
Rezension
Das Wettrennen um die 5 Artefakte geht weiter. Seth, Kendra und die anderen Ritter der Morgenröte können es nicht riskieren, dass die magischen Relikte dem Sphinx in die Hände fallen. Drei befinden sich bereits in seinem Besitz und sollte es ihm gelingen, sie alle zu vereinen, wird er den Kerker der Dämonen öffnen und die Welt in den Abgrund stürzen. Die Truppe reist in die Obsidianwüste, um den Translokator zu finde, mit dem der Nutzer in einem Wimpernschlag an jeden Ort der Welt gelangen kann, an dem er schon einmal gewesen ist. Tatsächlich gelingt es den Helden, das letzte Artefakt an sich zu bringen, aber der Sphinx und die Gesellschaft des Abendsterns sind ihnen, wie so oft, einen Schritt voraus. Schon bald hat sich das Gleichgewicht zu deren Gunsten verschoben, sodass Kendra und Seth mit nur einer handvoll Verbündeter zwischen dem Sphinx und dem Ende der Welt stehen.
“Im Angesicht einer drohenden Katastrophe bilden sich manchmal die seltsamsten Allianzen.” (S.350)
Lange mussten die deutschen Leser auf die Veröffentlichung des fünften Bandes warten, der den epischen Kampf zwischen den Rittern der Morgenröte und der Gesellschaft des Abendsterns zu einem Ende bringt. Wie zur Entschädigung muss der treugebliebene Leser keine fünf Seiten warten, bis die Geschichte volle Fahrt aufgenommen hat. Gerade hatten sich Kendra und Seth noch in Fabelheim versteckt und auf ihren neusten Auftrag vorbereitet, da werden sie schon vom Grauen Tod und Zombies verfolgt und können sich in den Traumstein – einem Monolithen – flüchten, der den Translokator behaust. Dort kommt eine Aufgabe nach der anderen auf sie zu.
Actiongeladen sind sie die ersten 100 Seiten ja, allerdings liest sich das so gehetzt, als hätte Brandon Mull das bereits im vorigen Band erzählen wollen, es aber nicht mehr terminlich hinbekommen. So muss dann eben auf die Schnelle noch der Translokator her, damit es in der Geschichte weiter gehen kann. Bis dahin hinkt auch der Erzählstil. Den jungen Lesern – für die diese Bücher fairerweise auch konzipiert sind – ist das vermutlich egal, aber den erwachsenen Freunden fantastischer Literatur, wird womöglich das erste Mal so richtig klar, dass man ein Jugendbuch in den Händen hält. Es gibt wortwörtlich keine Zeit für große Gefühle, selbst wenn jemand sein Leben lassen muss, fällt das unter den Tisch. Es gibt auch kaum Raum, für die zahlreichen Rätsel und kreativen Ideen zu wirken.
Erst nachdem Brandon Mull für einige Wendungen gesorgt hat, hat man das Gefühl am eigentlichen Anfang des Romans zu sein. Endlich wird die Geschichte lebendig und der Leser bekommt die wundervollen Figuren und Ideen, die er sich erwünscht hat. Tatsächliche hält Mull eine elementare Wendung parat, die eine enorme Spannung aufbaut und die Karten ein letztes Mal neu mischt. Um die Öffnung des Kerkers zu verhindern, müssen sich unsere jungen Helden vielen Gefahren stellen. Besonders Seths Aufgaben sind an Kreativität und magischen Momenten kaum steigerbar. In diesem Band ist definitiv er der wichtigste Charakter. Kendras parallel verlaufenden Bemühungen sind zwar ebenfalls spannend und schön zu lesen, allerdings ist sie so gut wie unwichtig, zumindest bis zu den letzten Kapiteln. Nicht selten hatten ihre Fähigkeiten den Tag gerettet, aber dieses Mal ist sie nicht einmal mehr nötig, um mit der Feenkönigin in Kontakt zu treten, weil ein neuer Charakter Namens Bracken in ihrer Begleitung ist, der das ebenso gut übernehmen kann und der eigentliche zweite Star der Geschichte ist.
Der Weg zum großen Final ist toll zu lesen, aber auch unausweichlich vorhersehbar. Eine Sekunde lang glaubt man, Brandon Mull würde es gelingen, die Grenze zwischen Gut und Böse zu verwischen. Doch letztendlich bleibt es genau das: Ein Kampf zwischen Licht und Dunkelheit. Und dafür muss es eine große, alles entscheidende Schlacht geben, und dafür wiederum müssen alle Bemühungen der Guten, die Bösen von ihrem Ziel abzuhalten, scheitern. In den vorangegangenen Bänden, war das einfach anders. Es blieb immer spannend, weil man nie wusste, wer überlebt, wer das nächste Artefakt als erster erreicht und wer evtl. ein Verräter ist und waren dadurch unberechenbar. „Im Kerker der Dämonen“ erlaubt aber leider keine großen Überraschungen, weshalb die Hälfte des Buches – Kendras Hälfte –zwar ereignisreich ist, aber letztlich auch wenig fesselt, da sie sehr vorhersehbar ist.
Fazit
Brandon Mull lässt es in "Im Kerker der Dämonen" ein letztes Mal so richtig krachen. Es ist zwar ein wenig bedauerlich, dass ausgerechnet der letzte Band eher auf klassischen Fantasypfaden wandelt und die Überraschungen der Vorgänger missen lässt. Dennoch bietet der fünfte Band beste Unterhaltung, die das Abenteuer von Kendra und Seth mit einer Extraportion Action endlich zu einem zufriedenstellenden Ende bringt.
Pro und Kontra
+ einige erinnerungswürdige Momente mit Seth
+ neuer Charakter Bracken
+ viele schöne Ideen
+ unerwartete Wendungen
- klassisches Gut-gegen-Böse-Finale
- Kendra sehr lange sehr unwichtig
- vorhersehbar
Beurteilung:
Handlung: 4/5
Charaktere: 4,5/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5
Broschiert, 560 Seiten
ISBN: 978-3764530921
€ 14,99 [D]
Genre: Fantasy
Klappentext
Nach Jahrhunderten der Planung und der Intrigen steht der Sphinx – der Anführer der Gesellschaft des Abendsterns – kurz davor, den legendären Kerker der Dämonen zu öffnen. Sobald das geschehen ist, wird er die Welt mit Bosheit überziehen und seine schreckliche Herrschaft antreten. In ihren Bemühungen, Sphinx aufzuhalten, liefern sich Kendra, Seth und die Ritter der Morgenröte ein verzweifeltes Rennen mit der Gesellschaft des Abendsterns. Doch der Sphinx scheint ihnen immer einen Schritt voraus zu sein …
Rezension
Das Wettrennen um die 5 Artefakte geht weiter. Seth, Kendra und die anderen Ritter der Morgenröte können es nicht riskieren, dass die magischen Relikte dem Sphinx in die Hände fallen. Drei befinden sich bereits in seinem Besitz und sollte es ihm gelingen, sie alle zu vereinen, wird er den Kerker der Dämonen öffnen und die Welt in den Abgrund stürzen. Die Truppe reist in die Obsidianwüste, um den Translokator zu finde, mit dem der Nutzer in einem Wimpernschlag an jeden Ort der Welt gelangen kann, an dem er schon einmal gewesen ist. Tatsächlich gelingt es den Helden, das letzte Artefakt an sich zu bringen, aber der Sphinx und die Gesellschaft des Abendsterns sind ihnen, wie so oft, einen Schritt voraus. Schon bald hat sich das Gleichgewicht zu deren Gunsten verschoben, sodass Kendra und Seth mit nur einer handvoll Verbündeter zwischen dem Sphinx und dem Ende der Welt stehen.
“Im Angesicht einer drohenden Katastrophe bilden sich manchmal die seltsamsten Allianzen.” (S.350)
Lange mussten die deutschen Leser auf die Veröffentlichung des fünften Bandes warten, der den epischen Kampf zwischen den Rittern der Morgenröte und der Gesellschaft des Abendsterns zu einem Ende bringt. Wie zur Entschädigung muss der treugebliebene Leser keine fünf Seiten warten, bis die Geschichte volle Fahrt aufgenommen hat. Gerade hatten sich Kendra und Seth noch in Fabelheim versteckt und auf ihren neusten Auftrag vorbereitet, da werden sie schon vom Grauen Tod und Zombies verfolgt und können sich in den Traumstein – einem Monolithen – flüchten, der den Translokator behaust. Dort kommt eine Aufgabe nach der anderen auf sie zu.
Actiongeladen sind sie die ersten 100 Seiten ja, allerdings liest sich das so gehetzt, als hätte Brandon Mull das bereits im vorigen Band erzählen wollen, es aber nicht mehr terminlich hinbekommen. So muss dann eben auf die Schnelle noch der Translokator her, damit es in der Geschichte weiter gehen kann. Bis dahin hinkt auch der Erzählstil. Den jungen Lesern – für die diese Bücher fairerweise auch konzipiert sind – ist das vermutlich egal, aber den erwachsenen Freunden fantastischer Literatur, wird womöglich das erste Mal so richtig klar, dass man ein Jugendbuch in den Händen hält. Es gibt wortwörtlich keine Zeit für große Gefühle, selbst wenn jemand sein Leben lassen muss, fällt das unter den Tisch. Es gibt auch kaum Raum, für die zahlreichen Rätsel und kreativen Ideen zu wirken.
Erst nachdem Brandon Mull für einige Wendungen gesorgt hat, hat man das Gefühl am eigentlichen Anfang des Romans zu sein. Endlich wird die Geschichte lebendig und der Leser bekommt die wundervollen Figuren und Ideen, die er sich erwünscht hat. Tatsächliche hält Mull eine elementare Wendung parat, die eine enorme Spannung aufbaut und die Karten ein letztes Mal neu mischt. Um die Öffnung des Kerkers zu verhindern, müssen sich unsere jungen Helden vielen Gefahren stellen. Besonders Seths Aufgaben sind an Kreativität und magischen Momenten kaum steigerbar. In diesem Band ist definitiv er der wichtigste Charakter. Kendras parallel verlaufenden Bemühungen sind zwar ebenfalls spannend und schön zu lesen, allerdings ist sie so gut wie unwichtig, zumindest bis zu den letzten Kapiteln. Nicht selten hatten ihre Fähigkeiten den Tag gerettet, aber dieses Mal ist sie nicht einmal mehr nötig, um mit der Feenkönigin in Kontakt zu treten, weil ein neuer Charakter Namens Bracken in ihrer Begleitung ist, der das ebenso gut übernehmen kann und der eigentliche zweite Star der Geschichte ist.
Der Weg zum großen Final ist toll zu lesen, aber auch unausweichlich vorhersehbar. Eine Sekunde lang glaubt man, Brandon Mull würde es gelingen, die Grenze zwischen Gut und Böse zu verwischen. Doch letztendlich bleibt es genau das: Ein Kampf zwischen Licht und Dunkelheit. Und dafür muss es eine große, alles entscheidende Schlacht geben, und dafür wiederum müssen alle Bemühungen der Guten, die Bösen von ihrem Ziel abzuhalten, scheitern. In den vorangegangenen Bänden, war das einfach anders. Es blieb immer spannend, weil man nie wusste, wer überlebt, wer das nächste Artefakt als erster erreicht und wer evtl. ein Verräter ist und waren dadurch unberechenbar. „Im Kerker der Dämonen“ erlaubt aber leider keine großen Überraschungen, weshalb die Hälfte des Buches – Kendras Hälfte –zwar ereignisreich ist, aber letztlich auch wenig fesselt, da sie sehr vorhersehbar ist.
Fazit
Brandon Mull lässt es in "Im Kerker der Dämonen" ein letztes Mal so richtig krachen. Es ist zwar ein wenig bedauerlich, dass ausgerechnet der letzte Band eher auf klassischen Fantasypfaden wandelt und die Überraschungen der Vorgänger missen lässt. Dennoch bietet der fünfte Band beste Unterhaltung, die das Abenteuer von Kendra und Seth mit einer Extraportion Action endlich zu einem zufriedenstellenden Ende bringt.
Pro und Kontra
+ einige erinnerungswürdige Momente mit Seth
+ neuer Charakter Bracken
+ viele schöne Ideen
+ unerwartete Wendungen
- klassisches Gut-gegen-Böse-Finale
- Kendra sehr lange sehr unwichtig
- vorhersehbar
Beurteilung:
Handlung: 4/5
Charaktere: 4,5/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5
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