Die Gesellschaft der Überlebenden (Svenja Goltermann)

Im November 2009 wird das Sachbuch "Die Gesellschaft der Überlebenden" von Svenja Goltermann erscheinen:

Über die Folgen der Gewalterfahrungen deutscher Soldaten im Zweiten Weltkrieg

Svenja Goltermann erschließt in einem packenden Buch einen blinden Fleck der deutschen Zeitgeschichte: Sie geht der Frage nach, was die Gewalterfahrungen des Zweiten Weltkriegs für deutsche Soldaten und ihre Familien nach dem Krieg bedeuteten. Ein brisanter Beitrag zur Debatte um das Selbstverständnis der Deutschen und ihre Rolle als Täter und Opfer im Zweiten Weltkrieg.

In den letzten Jahren hat sich die zeitgeschichtliche Forschung verstärkt der Frage zugewandt, welche Opfer die Deutschen im Zweiten Weltkrieg hinnehmen mussten. Svenja Goltermann greift in diesem Zusammenhang ein besonders brisantes und bislang nicht behandeltes Thema auf: die Nachwirkungen der Gewalterfahrungen im Krieg bei den heimkehrenden Soldaten. Durch bislang ungenutztes Quellenmaterial – die Krankenakten psychiatrisch behandelter Soldaten – wird deutlich, wie schwierig es für die Betroffenen und ihre Angehörigen war, wieder in den Alltag zurückzufinden. Einfühlsam und ohne moralische Vorurteile bringt Goltermann diese Zeugnisse von Gewalt, Schuld, Rechtfertigung und einsamer Hilflosigkeit zum Sprechen. Zugleich wird deutlich, warum die damalige Psychiatrie psychisch bedingte Leiden nicht mit dem Krieg in Verbindung brachte und welche Konsequenzen sich daraus für Politik und Gesellschaft ergaben. Spannend beschreibt sie, warum die Rentenansprüche der Kriegsheimkehrer dabei mit den Entschädigungsansprüchen der Holocaust-Opfer in direkte Konkurrenz traten. Svenja Goltermann legt ein wichtiges Buch zur deutschen Zeitgeschichtsschreibung vor, das die Erinnerung an den Krieg und seine Verbrechen in ein neues Licht rückt.

Mit dem Historikerpreis 2008 ausgezeichnet.

Über die Autorin

Svenja Goltermann, Jahrgang 1965, ist Privatdozentin am Historischen Seminar der Universität Freiburg. Für diese Studie erhielt sie den renommierten Preis des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands.

Details zum Buch:

Gebundenes Buch mit Schutzumschlag,
592 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-421-04375-7
ca. € 29,95 [D] | € 30,80 [A]

(Quelle: Random House)