Verlag: Egmont Comic Collection; (März 2012)
Gebundene Ausgabe: 48 Seiten
ISBN-13: 978-3770435371
Genre: Humor
Rezension
Im Jahr 1968 fanden die Olympischen Spiele in Grenoble (Winter) und Mexiko (Sommer) statt. Klar, dass dieses Thema auch die beiden Schöpfer von Asterix und Obelix, René Goscinny und Albert Uderzo beschäftigte, zumal die Winterspiele in ihrem Heimatland stattfanden. In Deutschland erschien Asterix bei den Olympischen Spielen dann passenderweise vier Jahre später als die Sommerspiele in München waren und dort leider schwerwiegenderes passierte als einfache Dopingfälle, aber das sei nur am Rande erwähnt.
„Also, was sollen wir tun, O Druide?“
„Wir lassen sie schmoren! Champignons muss man in Butter schmoren, nur so behalten sie ihren typischen Geschmack.“
Asterix reist nach Olympia und die Römer sind nicht ganz unschuldig daran. Der Legionär Claudius Musculus, (lat.: Mäuschen) soll als Vertreter Roms an den Olympischen Spielen teilnehmen und wird bei seinem Training dafür von Asterix und Obelix gestört. Als die Gallier erfahren, worum es geht, ist das ganze Dorf Feuer und Flamme, auch daran teilzunehmen und – dank Zaubertrank- zu gewinnen. Schnell sind alle Schwierigkeiten beseitigt und es geht in Richtung Griechenland. Dort angekommen müssen Asterix und seine Freunde eine schreckliche Entdeckung machen. Das Benutzen leistungsfördernder Mittel, worunter auch der Zaubertrank fällt, ist verboten. Aber Asterix wäre nicht Asterix, wenn er nicht doch noch einen Weg finden würde, einen der Wettbewerbe für sich zu entscheiden.
„Was hat er denn?“
„Ich nehme an, er ist mal wieder über seine Noten gestolpert.“
René Goscinny und Albert Uderzo lieferten mit Asterix bei den Olympischen Spielen den bereits 12. Band innerhalb von neun Jahren ab. Die Vermutung liegt natürlich nahe, sie hätten an Witz und Originalität nachgelassen. Aber das Gegenteil ist der Fall. Abnutzungserscheinung existieren nicht. Die Running-Gags wie die Piraten oder Troubadix´ Gesangsversuche sitzen nach wie vor an der perfekten Stelle und werden gekonnt von Goscinny variiert. Der findet zudem weiterhin Wege, Wortspiele und herrlich abstrus wirkende Szenen mit tollen Humor einzubauen. Die Diskussion über die Zubereitung von Champignons gehört sicher zu den Sternstunden Asterix´, genauso wie der Versuch eines Zenturios sich den gallischen Sitten und Bräuchen anzupassen und die Begegnung mit den Piraten, die nicht ganz so verläuft, wie erwartet. René Goscinny hat hier eine gelungene Geschichte vorgelegt und sie mit reichlich Humor versehen, nur der Schluss fällt etwas schwächer aus, aber darüber kann getrost hinweggesehen werden. Asterix´ Abenteuer in Griechenland reichen vielleicht nicht ganz an seine in der Legion und in Britannien heran, aber sie sind trotzdem beste Unterhaltung und weit oben in der Geschichte Asterix´ anzusiedeln.
Albert Uderzo für seine Zeichnungen zu loben, wäre genauso René Goscinny für seine Texte oder Eulen nach Athen zu tragen. Sein Strich ist sicher und er weiß genau, wie er die Figuren inszenieren muss, um die größtmögliche Wirkung zu erzielen. Er arbeitet sehr detailfreudig und wenn man nicht aufpasst, entgeht einem die nächste Pointe im Hintergrund.
„Verstehst du die Topfgesetze dieses Landes? Die spinnen, die Hellenen!“
Auch Asterix bei den Olympischen Spielen wurde für die Ultimative Edition gründlich überarbeitet und restauriert. Und wie immer überaus gelungen. Alles wirkt, als wäre dieser Comic erst gestern erdacht worden und nicht vor 47 Jahren. Somit ist diese Edition mit ihrem edlen Hardcover und dem Überformat, der normalen Ausgabe vorzuziehen, wenn man bereit ist den höheren Preis dafür zu bezahlen. Lohnen tut es sich auf jeden Fall.
Fazit
Asterix bei den Olympischen Spielen ist ein sehr gutes Reiseabenteuer der beiden gallischen Freunde. René Goscinny hatte sichtlich Spaß beim Schreiben und Albert Uderzo ergänzt den Wortwitz mit perfekten Zeichnungen. Genau wie seine Vorgänger ein Klassiker, der zu den besten Werken der beiden Autoren und Freunde zählt.
Pro & Contra
+ die richtige Champignonzubereitung
+ Obelix und das Topfproblem
+ die Begegnung mit den Piraten
+ Zeichnungen
Bewertung:
Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4/5
Humor: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/ Leistung: 5/5
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