Verlag: Panini (Februar 2015)
Softcover: 208 Seiten; 19,99 €
ISBN-13: 978-3957983565
Genre: Superhelden/ Humor
Klappentext
Der Bunte Ritter swingt zurück
Neue stilechte Retro-Abenteuer in der verrückten, leichtherzigen Welt der unvergesslichen Batman-TV-Serie aus den 60er-Jahren! In den ebenso witzigen wie schwungvollen Geschichten dieses Bandes stellen sich die Pop-Ikonen Batman und Robin dem Clownprinzen des Verbrechens Joker, einem ruchlosen Schuft mit vielen Gesichtern, dem maliziösen Bücherwurm, dem pompösen König Tut und seinen altägyptischen Kapriolen, der pelzgesäumten Kosaken-Königin Olga, den fantasievollen Todesfallen von Zelda der Großen und der umwerfenden Meisterdiebin Catwoman. Und auch Batgirl ist mit von der Partie!
Dieser Band enthält als deutsche Erstveröffentlichung die US-Hefte Batman ´66 6-11, geschrieben von Jeff Parker und Tom Peyer, mit Artwork von Jonathan Case, Ty Templeton, Chris Sprouse, Ted Naifeh und anderen.
Rezension
Es war 1966, die Swinging Sixties waren voll im Gange, da beschlossen die Verantwortlichen des TV-Senders ABC eine Superheldenserie in Auftrag zu geben. Die Wahl fiel auf Batman und die Serie wurde äußerst billig produziert, so dass die Serie mehr wie eine Parodie auf Batman wirkt. Unter anderem wurde sie dafür bekannt, dass nahezu jeder Gegenstand auch in einer Bat-Variante existierte, wie z.B. das Bat-Anti-Haifischspray und Robin nahezu jede seiner Bemerkungen mit Heilige.... einleitet. Trotz dieses offensichtlichen komödiantischen Ansatzes und einer unheimlich bunten Szenerie, die so wirkt, als wären Grundschulschüler für die Kulissen, verantwortlich gewesen, wurde die Serie zu einem ungeheuren Erfolg. Adam West (Batman) und Burt Ward (Robin) wurden zu Stars. Da störte es auch nicht, dass Adam West wie William Shatner (Captain Kirk) in seinem Kostüm seinen Bauch einziehen musste. Ebenso wenig auch, dass Cesar Romero sich weigerte, sich in seiner Rolle als Joker den Schnurrbart abzurasieren und dieser somit überschminkt wurde. Sogar ins Kino schaffte es das sogenannte Dynamische Duo. Batman hält die Welt in Atem wurde zwischen den ersten beiden Staffeln ins Kino gebracht und würde, wäre er ernst gemeint gewesen, wohl noch heute den Beteiligten die Schamesröte ins Gesicht treiben. Glücklicherweise war die Handlung absichtlich so abstrus, dass ein großer Spaß daraus wurde.
Nachdem die Serie in einer Zeichentrickserie in den Siebzigern mit den Originalschauspielern als Sprecher fortgesetzt wurde, hat sich DC ihrer angenommen und produziert nun Comics zu dieser einzigartigen Serie. Zeichner und Autoren dürfen sich hier austoben und nutzen dies mit viel Spaß aus. Kein Wunder, dass bereits der zweite Sammelband dieser Serie erscheint.
Bücherwurm, der Eroberer
Bruce Wayne (Batman) will Robin gerade einen Scheck für dessen Lesestiftung überreichen, als der Bücherwurm den Ort der Versammlung überfällt. Robin kann sie nur kurzfristig aufhalten, während Bruce Wayne nur hilflos zu schauen kann, da ansonsten seine Geheimidentität auffliegt. Im weiteren kommt es zu einigen weiteren Überfällen, die alle nur einem Zweck dienen. Der Enthüllung von Batmans Identität. Aber so leicht lässt sich das dynamische Duo nicht austricksen.
Gleich der Auftakt wirft den Leser in die sonderbare Welt von Batman ´66. Gute Unterhaltung.
Die küssende Kosakin
Die Kosakenkönigin Olga begeht ein Verbrechen, nur um Batman nahezu sein. Er soll ihr neuer König werden. Aber Batman ist davon wenig begeistert. Aber zumindest einen Teilerfolg kann sie verbuchen. Batman als König und verheiratet? Nicht in dieser Welt. Sein Grund mag abstrus vorgetragen sein und seine Fähigkeiten sind es wohl ebenfalls, aber zum Lachen bringt die Geschichte über die Kosakenkönigin den Leser auf jeden Fall.
Falsche Feinde
False Face taucht wieder auf und beschert einem wohlbekanntem Millionär arge Schwierigkeiten. Wortwitz und eine absurde Handlung sind vorhanden, damit hat die Geschichte alles, was sie braucht.
Jokers Personalabbau
In der Wirtschaft ist es ein altbekanntes Prinzip: Wer höheren Gewinn haben will, baut Personal ab und lässt den Rest doppelt schuften. Joker versucht dies auch und muss die Erfahrung machen, die meist mit so etwas einhergeht: sein Unternehmen/ seine Verbrechen gehen baden. Wenn man so will, eine Geschichte mit etwas Gesellschaftskritik, ansonsten ein großer Spaß.
Stress mit König Tut
König Tut taucht wieder auf. Natürlich vermuten Batman und Robin sofort einen teuflischen Plan. Ausnahmsweise scheint dies aber nicht der Fall zu sein. Jedoch irrt sich das Dynamische Duo am Ende doch nicht und sieht sich sogar mit einer Zeitreise konfrontiert. Zu König Tut hervorragend passende Geschichte.
Showdown mit Shame
Batman und Robin im Wilden Westen, so ließe sich diese Geschichte zusammenfassen. Klar, dass das nicht ohne Lacher ausgeht.
Zeldas große Stunde
Zelda stellt die Helden auf die Probe. Sie will neue Fluchtmöglichkeiten für ihre Entfesselungsshow und da ist Batman erste Wahl. Und der enttäuscht wahrlich nicht, mit immer neuen sonderbaren Fertigkeiten.
Der Butler war´s
Alfreds Cousin Egbert wird entlassen. Der resozialisierte Straftäter findet Hilfe bei Alfred, spielt aber sein hinterhältiges Spiel. Woraus eine mit viel Situationskomik gespickte Geschichte entsteht.
Schwitzen mit Mr. Freeze
Mr. Freeze hat einen neuen teuflischen Plan, um Gotham in eine neue Eiszeit zu stürzen. In Folge dessen kommen sogar Bat-Skier! und eine Bat-Schaufel! zum Einsatz.
Kleo-Bat-Ra
Bruce Wayne liegt mit einem Schlangengift vergiftet im Krankenhaus. Batgirl und Robin machen sich auf den Weg, wobei Batgirl in diesem Fall schneller ist und ihren großen Auftritt bekommt.
Jokers große Show
Eine Talentshow in Arkham bildet den Auftakt des letzten Abenteuer in diesem Band. Joker bricht aus und verbreitet Chaos und Wahnsinn. Bemerkenswert ist hier das Auftauchen einer gewissen Ärztin mit dem Nachnamen Quinn, die in anderen Veröffentlichungen eine wichtige Rolle spielt.
Allen Geschichten gemeinsam ist der Spaß am Blödsinn. Alle besitzen viel Wortwitz und ausreichend absurde Dinge, um tatsächlich eine Fortsetzung der 66er-Serie zu sein. Robin hat oft einen Spruch mit „Heilige...“ auf den Lippen und Batman hat Kenntnisse über Dinge, die gelinde gesagt erstaunlich sind. Alles in allem ein großer Spaß.
Bei den Zeichnungen kann eigentlich keine Geschichte hervorgehoben werden, alle Zeichner machen ihre Sache mehr als gut, um die 60er wieder aufleben zu lassen und den Zeichnungen ist anzusehen, wieviel Spaß sie dabei hatten.
Panini hat, um den Band abzurunden, die Variantcover auf den letzten Seiten abgedruckt, die ebenso die Stimmung dieser speziellen Batman-Inkarnation sehr gut präsentieren.
Fazit
Batman ´66 ist bunt, quietschbunt, absurd und komisch. Batman ist hier eine Parodie seiner selbst und das ist genau richtig. Denn somit wird die 60er-Jahre-Serie über den nicht ganz so Dunklen Ritter perfekt umgesetzt und eingefangen. Für alle Fans ein Heidenspaß.
Pro & Contra
+ die Charaktere sehen fast genauso aus, wie die Schauspieler in ihren Rollen
+ alles ist bunt und überdreht
+ 60er-Atmosphäre
Bewertung:
Handlung: 4/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4/5
Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Batman ´66:
Rezension zu Batman ´66 Bd.3
Rezension zu Batman ´66 Bd.4