Verlag: Panini (Januar 2015)
Softcover: 140 Seiten; 16,99 €
EAN: 4196453216993
Genre: Superhelden
Klappentext
Der beste Moon Knight aller Zeiten
Marc Spector ist Moon Knight, der mental alles andere als stabile Avatar des ägyptischen Mondgottes Khonshu! Als brutaler Mitternachtsdetektiv und Beschützer aller Nachtschwärmer durchstreift Spector in diesem Band die Straßenschluchten von New York und geht den tödlichsten Geheimnissen der riesigen, ebenso verkommenen wie absolut verrückten Stadt auf den Grund. Dabei bekommt es der kompromisslose Antiheld mit einem brutalen Serienkiller, aggressiven Geistern und den Folgen eines Schlafexperiments zu tun...
Diese innovative Neudefinition ist eine Offenbarung für alle alten und neuen Fans des knallharten Mondritters! Enthält die US-Hefte Moon Knight (2014) 1-6, geschrieben von Superstar Warren Ellis (PLANETARY, IRON MAN: EXTREMIS) und gezeichnet von Declan Shalvey (VENOM)
Rezension
Moon Knight gehört in Deutschland zu den weniger bekannten Helden des Marvel-Universums, dabei hat er bereits eine lange Geschichte hinter sich. Seit er 1975 von Doug Moench und Don Perlin geschaffen wurde, hat der ehemalige Söldner viel erlebt. Er starb, kehrte mit Hilfe eines Gottes ins Leben zurück und verlor am Ende komplett seinen Verstand. Jetzt kehrt er ins Marvel-Universum und nach New York zurück. Warren Ellis und Declan Shalvey erzählen in diesem ersten Band sechs Geschichten über Marvels Antihelden, der wie im Klappentext erwähnt, teilweise wie eine Marvelvariante des Dunklen Ritters wirkt.
Slasher
Moon Knight ist zurück in New York und geht gleich einem Fall nach. Mehrere Menschen wurden auf brutalste Art und Weise getötet. Der ermittelnde Detective, der eigentlich jeden Vigilanten, und damit auch Moon Knight, festnehmen müsste, ist mehr als erfreut über diese unerwartete Hilfe. Die Spur führt in die Unterwelt Manhattans und Moon Knight steigt herab, um sich einem Gegner zu stellen, der wahrlich monströs ist.
Nicht unbedingt innovativ, aber ein spannender Einstieg, der in die seltsam anmutende Welt des Moon Knight sehr gut einführt.
Sniper
Aus dem Hinterhalt werden acht Menschen von einem Scharfschützen getötet. Spector kann ihn relativ schnell ausfindig machen und muss erfahren, dass nicht alles schwarz-weiß ist.
Sniper kann fast schon als zynischer Kommentar zu den Finanzmärkten angesehen werden. Auf jeden Fall brilliert diese Geschichte mit einem ungewöhnlichen Anfang, der die Attentate clever illustriert. Praktisch im Sekundentakt erlischt das Leben eines der Opfer. Inszenatorisch die beste Geschichte des Bandes.
Box
Eine Geistergang macht die Straßen unsicher. Zunächst hat der Moon Knight keine Chance, aber Khonshu lässt ihn nicht im Stich. Nette Geschichte, nicht der große Wurf und damit leidlich spannend, aber nicht schlecht.
Sleep
Ein Schlafforscher hat ein Problem. Seine Versuchspersonen haben alle denselben Traum und noch schlimmer, alle sind im Krankenhaus gelandet, da sie in den Träumen angegriffen wurden. Der Moon Knight macht sich auf, das Problem zu lösen und kommt einem ungeheuren Geheimnis auf die Spur. Gut erzählt und in den Traumzeichnungen leicht psychedelisch angehaucht, ist Sleep eine gute, mysteriöse Geschichte, die ideal zum Moon Knight passt.
Scarlet
Ein Mädchen namens Scarlet wurde entführt und wird in einem mehrstöckigen Haus von einem Dutzend Männern gefangen gehalten. Leises Anschleichen ist nicht Sache des Moon Knights und so betritt er das Haus und prügelt sich nach oben durch.
Geradlinige Geschichte, in der Spector ohne Rücksicht auf Verluste vorgeht. Am Ende wird ein Geheimnis des Moon Knight quasi nebenbei enthüllt.
Spectre
Detective Trent, dem der Moon Knight in der ersten Geschichte begegnet ist, taucht wieder auf. Frustriert wie er ist und gierig nach Ruhm, beschließt er Moon Knight als Black Spectre zu ersetzen. Dafür muss er ihn zunächst töten und das ist keine einfache Aufgabe.
Sehr guter Abschluss des Bandes. Warren Ellis holt ein weiteres Mal alles aus seinen Figuren heraus und beleuchtet eine weitere Facette des Antihelden.
Während die Geschichten überwiegend sehr gut sind, sind es die Zeichnungen leider nicht. Ein ums andere Mal sind sie zu einfach, zu grob, ohne große Besonderheiten. Sie stechen nicht aus der Masse der US-Comics hervor, sondern sind eher unterer Durchschnitt, mit wenigen Ausnahmen, die aber leider viel zu selten sind. Die Farbgebung hingegen ist gelungen und erzeugt eine düstere Atmosphäre. Mit besseren Zeichnungen hätte Moon Knight ein richtig genialer Comic werden können. Die Cover sind hingegen gelungen, vor allem die Variantcover illustrieren sehr gut, was mit etwas mehr Mut bei den Zeichnungen aus dem Moon Knight hätte werden können.
Fazit
Marvels Variante Batmans ist ebenso düster wie das Vorbild und hat einige interessante Geschichten zu bieten. Auf jeden Fall etwas anderes im Marvel-Universum und für alle Fans ungewöhnlicherer Superhelden ein Pflichtkauf.
Pro & Contra
+ Beginn von Sniper
+ Moon Knights interessante Persönlichkeit
+ trockener, aber seltener Humor
Bewertung:
Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 3/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5
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