Bärbel Muschiol (27.04.2015)

Interview mit Bärbel Muschiol

baerbel muschiol1Literatopia: Hallo, Bärbel! Kürzlich sind von Dir „Rockerbraut“ und „Rockerherz“ im Klarant-Verlag erschienen. Was erwartet interessierte Leser?

Bärbel Muschiol: Die Leser von „Rockerbraut“ & „Rockerherz“ erwartet ein spannender Einblick in die Welt der Dead Angels. Mit einem großen Schuss Spannung und einer sinnlichen Portion Erotik. Es geht um harte Kerle, ein Leben am Rande der Legalität und eine Menge Spannung.

Literatopia: Wie bist Du auf die Rocker-Thematik gekommen? Bauen die Geschichten auf Deinen Vorstellungen der Biker-Szene auf oder hast Du in diesem Umfeld recherchiert?  

Bärbel Muschiol: Ich wollte schon immer mal ein Buch über Rocker schreiben. Es gibt so viele Vorurteile und dennoch Neugierde in den Köpfen der Leute. Mein Buch ist eine gute Mischung aus Fantasie und Recherche. In unserem perfekt durchorganisierten Leben, stellt sich doch jeder mal die Frage, wie ein Leben mit mehr Freiheit wäre.

Literatopia: Wie sieht die Erotik zwischen harten Maschinen und Bandenkriegen aus? Dein Protagonist Damian wird beispielsweise als „Dämon“ und „hart, dominant und angsteinflößend“ beschrieben – ist er wirklich so ein Bad Guy, auch im Bett?

Bärbel Muschiol: Darmian ist kein Softy. Er weiß ganz genau, was er braucht und was er will. Und das gilt auch für seine sexuellen Vorlieben. Er ist dominant, jedoch nicht grausam.  Für ihn ist es wichtig, die Kontrolle zu haben, er sehnt sich nach Maries Hingabe und ihrem vollen Vertrauen.

Literatopia: Was sind die Zutaten für einen guten Erotikroman? Und was muss eine Lovestory mitbringen, damit sie Dich berührt?

rockerherzBärbel Muschiol: Das perfekte Rezept gibt es leider nicht, jeder Leser wünscht sich etwas anderes. Aber mit einem Hauch Spannung, einer guten Portion Erotik und intensiven Gefühlen als Garnierung, kann man eigentlich als Autor nichts falsch machen.

Literatopia: Die Zielgruppe erotischer Liebesromane besteht überwiegend aus Frauen. Woran liegt das Deiner Meinung nach? Und würden Männer diese Art von Erotik vielleicht gar nicht erotisch finden?  

Bärbel Muschiol: Ich behaupte jetzt einfach mal, dass Frauen kreativer und verträumter sind als Männer. In Büchern kann der Leser in eine andere Welt abtauchen, so eben auch in eine andere Sexualität.
Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich dank der „Dead Angels“-Trilogie eine ganze Menge männlicher Leser gewonnen habe.

Literatopia: Was sagen diese zu Deiner Trilogie? Gefällt Ihnen vor allem das Setting mit Motorrädern oder auch die Erotik?

Bärbel Muschiol: So weit sie es mir gesagt haben beides. Aber vor allem gefällt ihnen, dass es mal nicht der typische Handlungsablauf der ‚normalen’ Liebesromane ist. In den Büchern über die Dead Angels geht es nicht um einen Prinzen oder schnulzige Gedichte. Es wird auch mal härter und es wird, wie üblich in den Kreisen, auch mal derb geflucht.

Literatopia: Erotische Romane sind derzeit sehr beliebt, unter anderem durch Veröffentlichungen wie „Shades of Grey“ – was hältst Du von dem Massenphänomen?

Bärbel Muschiol: E.L James hat es geschafft, alle tollen Elemente aus verschiedenen Büchern und Filmen in eine Geschichte zu bekommen. Sie  hat die klassischen oben schon genannten Zutaten verwendet und sie mit einer Priese Dominanz abgerundet.

Literatopia: Deine erotischen eBooks haben zwar nicht so viele Seiten, erscheinen aber dennoch erstaunlich regelmäßig. Wie schaffst Du es, so konsequent am Ball zu bleiben?

Bärbel Muschiol: Oh das ist einfach, ich liebe das Schreiben und in meinem Kopf schwirren noch so viele Geschichten umher, die alle darauf warten aufgeschrieben zu werden. Schreiben ist für mich wie eine Sucht.

baerbel muschiol2Literatopia: Hast Du eine bestimmte Vorgehensweise beim Schreiben oder überfällt es Dich einfach und Du schreibst drauf los? Und hast Du Betaleser, die Dir regelmäßig Feedback geben?

Bärbel Muschiol: Das ist je nach Roman anders. Mal überkommt mich eine Idee, der ich sofort nachgehen muss. Und mal entsteht die Geschichte nach und nach in meinem Kopf, und ich schreibe sie Stück für Stück auf.
Betaleser habe ich keine, mein Manuskript darf keiner Lesen, da bin ich eigen.

Literatopia: Früher hast Du Deine Romane über Amazon Create Space selbst veröffentlicht. Wie funktioniert das genau? Und wie hast Du das mit Lektorat, Covergestaltung etc. gemacht?

Bärbel Muschiol: Amazon und Neobooks sind gute Portale für Indieautoren. Aber leider halten sich viele nicht an die wichtigsten Vorgänge, wenn es darum geht sein Buch zu verkaufen. Ein gutes Buch ist nicht einfach nur eine Geschichte. Es braucht ein Lektorat, ein tolles Cover und vieles, vieles mehr. Das kostet Geld. Und die meisten lassen diese Schritte einfach ausfallen. Das ist sehr schade, denn so werden viele Bücher auf den Markt geschickt, die zwar liebevoll geschrieben aber nur lieblos vollendet worden sind.

Literatopia: Inzwischen erscheinen Deine eBooks im Klarant-Verlag. Ist es angenehmer, wenn man sich als Autor quasi nur noch ums Schreiben kümmern muss? Und würdest Du sagen, Deine Geschichten erhalten seitdem mehr Aufmerksamkeit?

Bärbel Muschiol: Die Zusammenarbeit mit einem Verlag ist sehr angenehm, aber nicht zwingend notwendig. Der Klarant Verlag ist gut organisiert und er gibt mir die Möglichkeit, das ich mich mehr auf das Schreiben konzentriere, trotzdem bin ich in der Lage schnell meine Meinung zu ändern, und ein anders Buch erscheinen zu lassen. Diese Flexibilität ist mir sehr wichtig. Und dennoch denken viele, wenn ein Autor einen Verlag hat, muss er sich nur noch ums Schreiben kümmern, aber das stimmt nicht.

Neben dem Schreiben, kümmere ich mich um Interviews, Autogramme, und um das Marketing. Die meiste Werbung mache noch immer ich und das ist Zeit und Geld aufwendig.

Literatopia: Wie und wo rührst Du die Werbetrommel für Deine Romane? Was ist am erfolgversprechendsten?  

rockerbrautBärbel Muschiol: Das, meine Liebe, ist ein Geheimnis.... ;)

Die Konkurrenz ist groß und manche Geheimnisse wollen gewahrt bleiben.

Literatopia: Und nun zu der Frage, die man eigentlich jedem Autor stellen muss: Wie bist Du zum Schreiben gekommen? Und warst Du gleich Feuer und Flamme für erotische Geschichten?

Bärbel Muschiol: Das Schreiben war schon immer ein großer Bestandteil meines Lebens.

Wenn ich so zurück blicke, war es eigentlich ganz logisch, dass ich jetzt Schriftstellerin bin.

Literatopia: Auf Facebook hast Du bereits viele Fans. Liest Du alle Kommentare? Facebook ist eine wundervolle Möglichkeit um mit meinen Lesern in Kontakt zu bleiben...

Bärbel Muschiol: Ich lese jeden Kommentar und jede Nachricht. Das ist mir persönlich sehr wichtig.

Literatopia: Was können wir in Zukunft von Dir erwarten? Bleibst Du der Liebe und Erotik treu? Und kannst Du uns vielleicht schon etwas über ein konkretes Projekt verraten?

Bärbel Muschiol: Momentan arbeite ich an dem dritten Teil der Rocker Trilogie über die Dead Angels.

Das Buch „Rockerlady“ wird sehr spannend und so manchen Leser inhaltlich überraschen.

Zusätzlich arbeite ich an einem Projekt mit dem Droemer/Knaur Verlag zusammen.

Literatopia: Herzlichen Dank für das Interview!


Autorenfotos: Copyright by Bärbel Muschiol


 Dieses Interview wurde von Judith Gor für Literatopia geführt. Alle Rechte vorbehalten.