Minimum (Maya Miyazaki)

Egmont Manga (Dezember 2014)
ca. 190 Seiten, 7,50 EUR
ISBN: 978-3-7704-8445-4

Genre: Comedy, Erotik, Fantasy


Klappentext

Ryusuke Ito ist ein Oberschüler, der sich nicht für Computer interessiert, dafür aber seine ganze Freizeit der Fotografie opfert. Eines Tages macht er sich aber doch an einem PC zu schaffen und aus heiterem Himmel kommt ein Mädchen, so klein wie eine Hand, aus dem PC geklettert …
Mangaka Maya Miyazaki schenkt uns diese fantastisch erotische Petitesse!


Rezension

Ito ist ein ruhiger und zurückgezogener Oberschüler. Er hat nicht viel Kontakt zu anderen und widmet sich ganz der Fotografie. An seiner Seite hat er nur seinen Kumpel Saito, der allerdings nichts anderes im Kopf hat als Pornos. Immer wieder will er Ito dazu überreden, sich auch mal welche anzusehen. Ito kann eigentlich nichts mit Computern anfangen, aber Saitos Gerede geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. So will er es ausnahmsweise doch mal wagen. Da purzelt plötzlich ein winziges, nacktes Mädchen aus dem PC heraus. Zuerst ist Ito geschockt. Doch dann sieht er seine Chance. Das ist das erste Mal, dass er ein nacktes Mädchen sieht. Und so klein wie sie ist, kann sie ja kein Mensch sein, also findet er es ok.

Sie jedoch ist da ganz anderer Meinung. Als erstes verpasst sie ihm einen Faustschlag auf die Brille, wodurch ein Glas springt. Dann versucht sie noch ihn zu ohrfeigen, was bei ihrer Größe keine echte Auswirkung hat. Aber durch ihr Verhalten wird Ito klar, sie ist doch ein Mensch! Nachdem er sie in sein Taschentuch gewickelt hat, setzt er sie in seine Hosentasche und macht sich auf die Suche nach ihrem Zuhause. Keiner der beiden hat eine Ahnung was passiert ist, aber für Ito ist klar, er muss diesem Mädchen helfen, wieder groß zu werden und nach Hause zu kommen!

„Minimum“ erzählt keine komplett neue Story. Im ersten Band bleibt es noch ein großes Rätsel, wie das alles passieren konnte oder woher das Mädchen gekommen ist. Klar ist nur, Ito und sie freunden sich stückchenweise an. Das Hauptaugenmerkt der Geschichte liegt dabei auf dem nackten Mädchen. Selbst wenn sie mal Klamotten bekommt, verliert sie diese unglaublich schnell wieder. Ito schwankt immer wieder zwischen seiner Neugierde und seiner Schüchternheit. Man hat aber nicht das Gefühl, dass es ihm wirklich um ihret Willen leid tut. Ständig versucht er sie beim Umziehen zu beobachten, während er ihr gegenüber beteuert, dass er nicht schauen würde.

Nishikujo, das Mädchen, ist dafür ständig gereizt und kommandiert Ito nur herum. Das typisch zickige, aber doch süße Mädchen, wie man es auch aus so vielen anderen Geschichten kennt. Das aber mit der Zeit erkennt, dass gerade der Loser genau der Richtige für sie ist. Eine wirkliche Story scheint erst im zweiten Band aufzukommen, zumindest bildet sich etwas in dieser Richtung am Ende des ersten Bandes ab. Bisher nervt Ito leider nur. Seine Unbeholfenheit gepaart mit seiner Neugierde auf Nishikujos Körper ist übertrieben und scheint sich auch nicht zu bessern. Er reift nicht, zumindest nicht im Laufe des ersten Bandes. Nishikujo hingegen wird etwas ruhiger. Sie erkennt, dass Ito ihr helfen will und schafft es sogar das anzunehmen.

Die Zeichnungen sind sehr detailliert. Besonders wenn es um Nishikujo geht. Sie wird immer perfekt in Pose gesetzt und darf sich dürftig bedeckt durch die Bilder räkeln. Ito hingegen ist sehr einfach gehalten. Als Hauptcharakter geht er fast schon unter. Das Mittel des Schwitzens wurde hingegen stark übertrieben. Ito schwitzt quasi durchgängig, was unrealistisch wirkt und nicht mehr ernst genommen werden kann. Der Zeichenstil zeigt, dass die Story mehr darauf ausgelegt ist, ein nacktes Mädchen zu zeigen, als wirklich eine Geschichte der Charaktere zu erzählen. Es bleibt abzuwarten ob sich das in den folgenden Bänden noch ändert …


Fazit

„Minimum“ bietet eine Mischung aus Witz und Erotik und spricht damit deutlich ein bestimmtes Publikum an. Da letztendlich alles nur angedeutet bleibt und nichts wirklich passiert, kann der Manga bereits ab 16 empfohlen werden.


Pro & Contra

+ deutliche Zielgruppe
+ Andeutung von Geheimnissen
+ saubere Zeichnungen

- Story im Hintergrund
- stereotypische Charaktere
- nerviger Protagonist
- übertriebenes Schwitzen

Bewertung

Handlung: 2/5
Charaktere: 3/5
Zeichnungen: 3/5
Lesespaß: 2/5
Preis/Leistung: 3/5