Die Brücke der Gezeiten - Am Ende des Friedens (David Hair)

Penhaligon Verlag (Juni 2014)
Klappenbroschur, 544 Seiten, 15,00 €
ISBN: 978-3-7645-3126-3
Die Brücke der Gezeiten 2

Genre: Fantasy


Klappentext

Die Mondflut wirft ihre Schatten voraus, als drei Menschen verzweifelt mit ihrem Schicksal ringen: Ein gescheiterter Magier auf der Suche nach der Wahrheit, eine junge Frau, die sich zwischen ihrem mächtigen Ehemann und ihrem Liebhaber stellt, und eine einstige Attentäterin, die ihr Leben riskiert, als sie sich gegen ihren Auftraggeber wendet. Ohne es zu wissen, lenken diese drei Menschen die Geschicke ihrer Welt. Und als sich die Mondflutbrücke schließlich aus den Fluten erhebt, wird ihr Leben nie mehr sein wie zuvor …


Rezension

"Am Ende des Friedens" knüpft nahtlos an den ersten Band – "Ein Sturm zieht auf" – an. Und wie sich aus diesen Titeln, die doch sehr stark in dieselbe Richtung deuten, erahnen lässt, geht es auch diesmal noch nicht um den sich seit Langem abzeichnenden und alles beherrschenden Krieg zwischen den beiden Kontinenten. In bekannter Manier wird vor jedem Kapitel der „Countdown“ bis zur Mondflut - also jenem Zeitpunkt, zu dem die Brücke sich vollständig aus den Fluten erheben wird, festgehalten.
Hair bleibt somit seiner Linie treu, eine komplexe Handlung aus vielen Blickwinkeln zu beleuchten und langsam aber stetig zu entwickeln. Dabei versteht er es, eine vielversprechende Geschichte weiter auszubauen, interessante Charaktere weiter zu entwickeln und seine komplexe Welt mit noch mehr Leben zu füllen. So erfährt der Leser interessante neue Details über wichtige Dinge wie etwa die mysteriöse Brücke der Gezeiten.

Nach einem hilfreichen „Was bisher geschah“, das dem bedürftigen Lesergedächtnis auf die Sprünge hilft, gehen die Abenteuer der schon lieb gewonnenen Charaktere direkt weiter. Da ist die zwangsverheiratete Ramita, die in einem fernen Land versucht, sich zurecht zu finden, sowie der ausgestoßene Magieschüler Aaron, der seine Schmach noch immer nicht recht verwunden hat. Hair versteht es, trotz einer komplexen Rahmenhandlung seine einzelnen Handlungsbausteine spannend und in angenehmem Tempo zu präsentieren. Dabei setzt er immer wieder gekonnt Bezüge zum „Großen Ganzen“, sodass sich dem Leser immer wieder neue Mosaikstücke präsentieren.

Ramita, die mit dem mächtigen Magier Meiros verheiratet wurde, versucht nach und nach, sich an das Leben in dem fremdartigen Land, in das es sie verschlagen hat, zu gewöhnen. Gerade als sie beschließt, das Beste aus ihrer Situation zu machen, steht ihr Liebhaber als Priester verkleidet vor der Tür. Sein Plan: Meiros töten und mit Ramita fliehen. Ramita ist hin- und hergerissen. Und auch bei Alaron tut sich einiges: Mit seinen Freunden von der Magierschule ist er auf der Spur eines rätselhaften Reliktes, das schon jetzt den Ausgang des bevorstehenden Krieges beeinflussen könnte. Diese beiden Erzählstränge können für sich genommen schon sehr gut unterhalten, doch wo das vielen Fantasy-Autoren schon ausreicht, geht Hair mit seinem beeindruckenden Gesamtkonzept noch einen Schritt weiter.

Man kommt einfach nicht umhin zu bemerken, dass hier ein Autor am Werke ist, der sein Handwerk von Grund auf versteht. Und so entsteht mit diesem zweiten Band eine rundum gelungene Gesamtkomposition. Actionszenen, Tempo; alles wohldosiert - und auch die Charaktere entwickeln sich gegenüber dem ersten Band spürbar weiter.


Fazit

Dieser zweite Band kann den hohen Standard des ersten Bandes halten, an den passenden Stellen neue Akzente setzen und so die komplexe Geschichte fortführen. Wer es gerne etwas „größer“ mag, sollte dranbleiben.


Wertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 3,5/5


Rezension zu Band 1