Lass es uns tun (Aya Sakyo)

Egmont Manga (Januar 2015)
ca. 210 Seiten, 7,50 EUR
ISBN: 978-3-7704-8450-8

Genre: Yaoi


Klappentext

Nozomi und Rintaro sind von Kindheit an befreundet und hängen auch in der Highschool immer zusammen ab … Da scheint es nur natürlich, dass sie zu Beginn des Studiums eine gemeinsame Wohnung beziehen! Allerdings reagiert Nozomi neuerdings sehr stark auf seinen alten Freund … Als es zu erotischen Begegnungen zwischen den beiden kommt, hat Rintaro große Angst, dass ihre besondere Beziehung auffliegen könnte …


Rezension

Schon von klein auf sind Nozomi und Rintaro Freunde. Für sie ist es einfach normal, dass sie immer zusammen sind. Deshalb verbringen sie auch die gesamte Highschool-Zeit miteinander. Es fällt ihnen schon gar nicht mehr auf, da es für sie selbstverständlich ist. Die Pausen verbringen sie gemeinsam auf dem Dach, dort wird gezockt, Mangas gelesen oder sie beobachten wie andere Schüler Liebeserklärungen erhalten. Dabei kommt das Thema Freundin das erste Mal auf. Beide sagen zwar, dass sie gerne eine Freundin hätten, aber wirklich überzeugend klingt keiner von ihnen. Als Rintaro dann sieht, wie Nozomi von einem Mädchen angesprochen wird und auch noch einen Brief überreicht bekommt, versteht er seine eigenen Gefühle nicht mehr. Er ist sauer auf Nozomi, aber was soll das bedeuten? Hat er sich so sehr daran gewöhnt, dass sie immer zusammen waren? Doch er spricht Nozomi nicht darauf an und so erfährt er auch nicht, was dieser wirklich denkt …

„Lass es uns tun“ gibt dem Leser genau das, was der Titel verspricht. Es ist eine Liebesgeschichte, die einfach aus der Gelegenheit entsteht. Die Protagonisten scheinen einfach gerade nichts Besseres zu tun zu haben, aber genau das gibt ihrer Beziehung eine gewisse Natürlichkeit. Sie verbringen ihren Alltag zusammen und lassen den Leser daran teilhaben. Anfangs erwartet man noch, dass die beiden, üblich für das Genre, sehr schnell im Bett landen. Die Geschichte scheint auch darauf hinauszulaufen. Doch dann lässt Aya Sakyo ihren beiden Jungs doch erstaunlich viel Zeit. Auch hebt sich der Einzelband von anderen seiner Art dadurch ab, dass es nicht einen männlichen und einen weiblichen Part gibt. Zwar wird Nozomi teilweise etwas naiv dargestellt, doch überraschender Weise spielt er nicht den kleinen Jungen, der dazu überredet werden muss, dass er plötzlich auf Männer steht.

Die Beziehung geht von beiden aus und jeder von ihnen arbeitet auf seine Weise daran. Das ist sehr erfrischend. Obwohl gerade Nozomi doch sehr oft heult, wirkt es nicht übertrieben oder nervig. Er wird dadurch lebendig. Rintaro ist dafür der eher wütende Part. Ausgerechnet er, der unabhängig und in sich gekehrt wirkt, ist es, der sich einen Kopf über die anderen macht. Was werden sie wohl denken, wenn sie von ihm und Nozomi erfahren? Können sie so weiter machen? All diese Fragen beschäftigen ihn und kommen damit wieder auf die Wurzeln des gesamten Genres zurück, was mittlerweile viele Mangakas einfach ausklammern. Andere Charaktere spielen eher unbedeutende Nebenrollen. Zwar bekommt Nozomis Schwester einen längeren Auftritt, aber letztlich nur, um die Jungs in die richtige Richtung zu drängen.

Die Zeichnungen sind sehr schön. Mit klaren Linien werden doch sanfte Bilder dargestellt, die den Leser in einen ganz normal scheinenden Alltag entführen. Die Charaktere haben eigene Designs erhalten und sind gut auseinanderzuhalten. Die Gesichtsausdrücke sind sehr emotional und vermitteln die verschiedenen Gefühle sehr gut. Da die Darstellung aber, wenn es dann mal zur Sache geht, sehr explizit sind und auch die Ausdrucksweise der Protagonisten kein Blatt vor den Mund nimmt, sollte der Manga erst ab 18 empfohlen werden.


Fazit

„Lass es uns tun“ ist endlich wieder eine erfrischende Abwechslung im Yaoi-Genre. Es zeigt eine Liebesgeschichte voller Gefühle und mit ganz eigenen, nachvollziehbaren Problemen der sympathischen Charaktere.


Pro & Contra

+ gefühlvoll
+ natürliche Charaktere
+ sympathische Protagonisten
+ hebt sich aus der Masse ab
+ schöne Zeichnungen

Bewertung

Handlung: 4/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 4/5