Original Sin: Hulk vs. Iron Man (Mark Waid, Kieron Gillen, Mark Bagley, Luke Ross)

Verlag: Panini (März 2015)
Softcover; 100 Seiten; 12,99 €
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Genre: Superhelden


Klappentext

Eine unglaubliche Enthüllung...

Die Rivalität zwischen den Avengers-Genies Tony Stark und Bruce Banner ist seit Jahren bekannt. Als die Geheimnisse und Sünden, die der kosmische Beobachter gesehen hat, über die Welt hereinbrechen, erreicht die Antipathie zwischen den beiden Rächern jedoch ein kritisches neues Level: denn während Tony Dr. Banners Erinnerungen an dessen Verwandlung in den Gamma-Goliath durchlebt, erfährt Bruce etwas Unglaubliches über Mr. Stark und die schicksalhafte Bombe, die den Hulk erschuf! Diese Enthüllung verändert alles – und führt zu einem Duell zwischen einem wissenden Hulk und einem verzweifelten Iron Man...

Dieser Band enthält die US-Hefte Original Sin 3.1-3.4 und Original Sins 1 packend inszeniert von den gammaversierten, rüstungserprobten Kreativen Mark Waid, Kieron Gillen, Mark Bagley und Luke Ross.


Rezension

Hulk vs. Iron Man. Zuletzt war dieser Kampf im Kino in Avengers 2: Age of Ultron zu sehen und wurde dort packend inszeniert, mit Iron Man in seiner Hulkbuster-Rüstung. Was im Film aber so gut funktionierte – rohe Gewalt gegen hohe Intelligenz - funktioniert im Comic leider nicht, denn der Hulk wird von den Autoren zu übermächtig gestaltet. Statt ihn wie bisher als primitiv und mehr instinktgesteuert zu zeigen, verpassen die Autoren Mark Waid und Kieron Gillen ihm auch noch eine übergroße Intelligenz, durch die er einfach für jeden Gegner zu stark wird. Dies wird zwar der Geschichte gemäß erklärt, aber irgendwie hat diese Erklärung den faden Beigeschmack, nur da zu sein, um den Kampf ein klein wenig anders zu gestalten, wie andere zuvor. Das ist aber eindeutig zu wenig.

Der Inhalt der Geschichte ist gelinde gesagt recht spärlich. Nach dem Tod des Beobachters erhielten diverse Helden Visionen, die aus den verborgenen Geheimnissen bestehen, die der Beobachter so lange mit sich trug. Im Fall von Iron Man und Hulk hat das Geheimnis mit der Gammabombe zu tun, die Bruce Banner einst in den Hulk verwandelte. Wie sich herausstellt ist auch Tony Stark in diesen Vorfall verwickelt. Als dies herauskommt, macht sich Hulk auf, Rache an Tony Stark zu nehmen, dafür lässt sich Bruce mit Extremis behandeln. Daraufhin ist auch der Hulk ein Genie und der Kampf zwischen den Helden nimmt seinen Lauf, bis Tony Stark es schafft, alles aufzuklären.

So dünn wie sich die Geschichte anhört, ist sie auch. Sie zieht sich über die 100 Seiten, ohne dass sich wirklich Spannung aufbauen könnte, denn es ist von Anfang an klar, dass dieser Kampf nicht tödlich für einen der beiden Helden enden wird. Überraschungen gibt es nicht und die große Enthüllung am Ende, ist eigentlich keine, da klar ist, dass Tony Stark nicht gegen seinen Freund Bruce Banner arbeiten würde. Anstatt einmal einen wirklich ungewöhnlichen Weg zu gehen, gehen die Autoren auf Nummer sicher und lassen alles in Friede, Freude, Eierkuchen enden. Schade, denn es hätte gerade am Ende zwei Momente gegeben, die in ihrer Konsequenz zu Ende gedacht und das Happy End vermeidend, zu wirklich interessanten Einblicken in die Charaktere führen können. Leider werden diese aber verschenkt. So bekommt der Leser eine vor sich hin plätschernde Geschichte, ohne großartige Relevanz für die Helden, dafür aber mit reichlich Action, die recht ermüdend wirkt, da sie relativ einseitig ist. Mehr Mut bei der Charakterzeichnung und der Geschichte und Hulk vs. Iron Man hätte wirklich großartig werden können. Dass gleich zwei Autoren hierfür verantwortlich sind, ist erstaunlich bei dem geringen Inhalt.

Neben Hulk vs. Iron Man ist eine Kurzgeschichte zu Deathlok enthalten, die ihn und seine derzeitige Situation vorstellt, dabei ist sie trotz ihrer Kürze unterhaltsamer und spannender als die Hauptgeschichte.

Die Zeichner Mark Bagley und Luke Ross setzen ebenso keine besonderen Akzente. Hulk vs. Iron Man ist Standardware. Qualitativ im Mittelfeld einzuordnen. Es ist den Zeichnungen genauso wie der Geschichte anzumerken, dass Hulk vs. Iron Man nur eine Nebengeschichte von Original Sin ist und so nicht wirklich viel Energie darauf verwendet wurde.


Fazit

Original Sin: Hulk vs. Iron Man ist vor allem im zweiten Teil ein ermüdendes Actiongewitter zwischen Tony Stark und einem übermächtigen Hulk, dessen Ergebnis sich auch jeder vorher hätte denken können. Die angeblich so unglaubliche Enthüllung verpufft am Ende dann noch ohne große Auswirkungen. Schade. Da hätte deutlich mehr drin sein können.


Pro & Contra

+ der Hulk darf Intelligenz zeigen

- Enthüllung verpufft
- Iron Man ist eindeutig zu unterlegen
- zu wenig Inhalt für zu viele Seiten

Bewertung:

Handlung: 2/5
Charaktere: 2/5
Zeichnungen: 3/5
Lesespaß: 1,5/5
Preis/Leistung: 2/5


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