Egmont Manga (April 2014)
ca. 190 Seiten, 7,50 EUR
ISBN: 978-3-7704-8183-5
Genre: Comedy, Fantasy, Science Fiction
Klappentext
Der ehemalige Saboteur Toru hat durch den stabilen Frieden auf dem Kontinent seinen Lebensinhalt verloren und faulenzt antriebslos vor sich hin. Als seine Schwester Akari ihn zwingt, im Wald nach etwas Essbarem zu suchen, trifft er dort ein seltsames Mädchen namens Chaika mit einem Sarg auf dem Rücken.
Kurz darauf werden beide von einem dunklen Einhorn angegriffen, das sie gemeinsam bezwingen. Der Zwischenfall zeigt Toru nicht nur, dass Chaika eine mächtige Zauberin ist, sondern weckt auch seine Lebensgeister und markiert den Beginn der gemeinsamen Geschichte von Chaika und Toru …
Rezension
Endlich können die Menschen wieder aufatmen, der Krieg ist vorbei, Frieden bricht an. Nachdem ein Bürgerkrieg dreieinhalb Jahrhunderte auf dem Kontinent Felubist gewütet hatte, schlossen sich die sechs wichtigsten Länder zusammen und verabschiedeten einen Friedensvertrag. Gemeinsam zogen sie gegen das siebte Reich Gazu und stürzten den Herrscher. Die Reichtümer wurden in gleichen Teilen auf alle sechs Länder verteilt.
Doch nicht alle sehen den Frieden als ein Geschenk an. Toru war ein sogenannter Saboteur, er hat in der Schlacht alles gegeben, doch nun fühlt er sich vollkommen nutzlos.
Seine Schwester versucht alles, um ihn aus dem Haus zu bringen. So flüchtet er sich in den Wald, um nicht immer gedrängt zu werden, dass er nach Arbeit suchen soll. Hier trifft er auf Chaika, ein scheinbar kleines, unbeholfenes Mädchen, mit einem Sarg auf dem Rücken!
Wie sich herausstellt, ist Chaika aber nicht so hilflos wie es scheint. Als die beiden von einem riesigen, schwarzen Einhorn angegriffen werden, zeigt sie ihre wahre Kraft. Sie beginnen Seite an Seite zu kämpfen und Toru erkennt aufs Neue, was sein Talent ist. Toru bringt Chaika schließlich in die Stadt. Was ihm aber nicht bewusst ist, der Angriff im Wald war kein Zufall. Schon bald soll seine Langeweile ein Ende finden …
„Die Sargprinzessin“ startet mittendrin. Der Leser muss sich selbst zusammenreimen, worum es geht. Dadurch taucht man aber auch gleich voll in die Geschichte ein. Stückchenweise lernt man die Welt um die Charaktere kennen und bekommt nur mit der Zeit mit, was bisher geschehen ist. Eine richtige Erklärung kommt eigentlich erst am Ende des ersten Bandes. So wird aber auch deutlich, wie interessant es im zweiten Band weitergeht.
Die ernste Story wird durch die überspitzten Charaktere aufgelockert. Es geht um Kämpfe, Intrigen und Macht. Dabei wird noch nicht deutlich, auf welcher Seite die Charaktere wirklich stehen. Welche Seite ist hier die Gute? Oder gibt es diese gar nicht? Noch wird nur angedeutet, dass die Charaktere Tiefe haben, vorerst wird das noch nicht so deutlich. Ihre Aktionen wirken teilweise überdreht, besonders Torus Schwester … Teilweise sind sie klischeehaft geraten. Das kleine trottelige Mädchen mit überraschend enormer Kraft. Die vollkommen verrückte Schwester. Und dazwischen der zu bedauernde Antiheld, der von seinen Mädels umringt wird, womit er kaum zurechtkommt …
Auch der Zeichenstil passt sich den verrückten Charakteren an. Die Mimik wirkt teilweise total übertrieben. Trotzdem sind die Zeichnungen sehr gut und vor allem abwechslungsreich. Sie wirken lebendig, besonders wenn die Schwester wieder durchdreht, könnte man meinen, sie springt aus den Bildern heraus.
Fazit
„Die Sargprinzessin“ ist ein ziemlich überdrehter Manga, der aber eine interessante und spannende Story verspricht. Wer nichts großartig Neues erwartet, sondern sich einfach in actiongeladene Fantasy stürzen möchte, ist hier genau richtig.
Pro & Contra
+ direktes Hineinziehen in die Geschichte
+ spannungsgeladen
+ abwechslungsreiche und lebendige Zeichnungen
o überspitzte Charaktere
- klischeehafte Charaktere
- übertriebene Mimik
Bewertung
Handlung: 3/5
Charaktere: 3/5
Zeichnungen: 3/5
Lesespaß: 3/5
Preis/Leistung: 3/5