Rezensionen im September (2009)

Liebe LeserInnen,

auch im September waren unsere Redakteure wieder fleißig am Lesen und Rezensionenschreiben. Eine kleine Auswahl wollen wir euch wie jeden Monat in einer kleinen News präsentieren:


Belletristik

"Das Herz ihrer Tochter" von Jodi Picoult ist ein Plädoyer für Vergebung und ein gehöriger Anstoß zur Diskussion der Todesstrafe. Wer allerdings nach dem Klappentext eine rührende Geschichte erwartet, der sollte hier nicht zugreifen, denn das Thema ist eher zweitrangig ...

"Letzten Endes" von Ronald F. Currie ist ein Roman über das Leben in all seinen Facetten. Der Autor erzählt auf verstörende und einfühlsame Weise die Geschichte eines Menschen, der mehr weiß als seine Mitmenschen – der daran zerbricht, daran wächst und letztlich versteht, dass alles zählt. „Letzten Endes“ ist wie die Welt - grausam und wunderschön!

Dark Fantasy

Mit "Gebissen" von Boris Koch steuert auch Alisha Bionda wieder eine Rezension bei und kommt zu dem Fazit: Moderner, hipper Vampirroman, der in die Lovecraft'sche Tradition und dennoch ins Berlin von heute entführt. Absolut empfehlenswert für Liebhaber des Genres, aber auch für Leser, die sich einfach gut und flott unterhalten lassen wollen.

"Schattenwandler I - Jakob" von Jaquelyn Frank ist alles in allem ein gelungenes Buch, welches sich flüssig liest und vor allem mit den Dämonen neue und spannende Aspekte in die Dark Fantasy einfließen lässt. Allerdings hebt es sich von der Grundstory nicht von anderen Romanen dieses Genres ab.

Fantasy

Lukas Kohout hat im September "Das Graveyard Buch" von Neil Gaiman unter die Lupe genommen und meint: Wieder schafft es Neil Gaiman, mit Das Graveyard Buch einen tollen Jugendroman abzuliefern, der in keinem Bücherregal fehlen darf. Wie immer ist seine Arbeit überdurchschnittlich.

"Kinder des Nebels" von Brandon Sanderson wurde diesen Monat von Angelika Mandryk gelesen, die glaubt: Wer "Elantris" mochte, wird auch diesmal mehr als zufrieden sein! Brandon Sanderson hat Mut zu sonderbaren Ideen, die kleine Schwächen in den Schatten stellen. Dafür wird man mit einer zwar nicht unbedingt neuen, aber sehr schön verpackten, typischen Heldengeschichte und einer wundervollen Magie belohnt. – Magie, die Kult werden könnte und den Leser nach einer Fortsetzung förmlich gieren lässt!

Mit "Die Drachen der Tinkerfarm" liefern Tad Williams und Deborah Beale den gelungenen Start einer neuen All-Age-Fantasyreihe ab: Verträumt, spannend, ein klein wenig gruselig – und ganz großes Kopfkino!

Horror / Mystery

"Evil" von Jack Ketchum ist die perfekte, prosaische Krankheit, die bestimmt jedes Horror-Herz vor Freude jubeln lässt. Wer über schlimme Formen von Gewalt lesen kann, wird in diesem Buch eine besonders abgründige, jedoch simpel gestrickte Geschichte finden, die nachdenklich stimmt und das ohne Moral aufzwingen zu wollen.

"Böses Blut" von Rhiannon Lassiter dagegen eignet sich höchstens für lesebegeisterte Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren, die keine Angst mehr im Dunkeln haben, sich aber gern mal ein wenig gruseln.

Krimi / Thriller

"Der Brenner und der liebe Gott" von Wolf Haas ist flott ausgelesen:  Ohne jede Schwäche erzählt, ein wunderbar unterhaltsamer, unkonventioneller Krimi, der trotz sieben Leichen ohne grausame Details und Effekthascherei auskommt, ...

Auch im siebten Fall um "Die 7 Sünden" verliert James Patterson nichts von seiner Erzählkunst. Oder liegt es vielleicht auch an der neuen Co-Autorin, Maxine Paetro, dass die Ideen nicht ausgehen und wir uns hoffentlich noch auf viele Fälle mit dem Women’s Murder Club freuen können?

Manga / Comic

Mit "M - eine Stadt sucht einen Mörder" von John J. Muth hat Cross Cult ein Juwel veröffentlicht, denn auch als Graphic Novel überzeugt „M“ auf ganzer Linie und weiß sowohl visuell als auch inhaltlich zu überzeugen.

Science-Fiction

"Das Haus der Sonnen" von Alastair Reynolds bietet eine temporeiche Handlung, stimmige Charaktere und ein episches Geheimnis, erzählt auf eine für Reynolds überraschend geradlinige - vielleicht etwas zu geradlinige - Art und Weise.

"Dark River" von John Twelve Hawks besticht nicht durch superinnovative Ideen, sondern durch die konsequente Umsetzung eines aktuellen Themas. Vermischt mit phantastischen Elementen und einer Menge Spannung ist John Twelve Hawks ein Roman gelungen, der nachdenklich stimmen kann – und bestens unterhält.

Sonstiges

Bei "Die Rose von Asturien" von Iny Lorentz sprechen eine falsche Titel- und Coverwahl leider die falsche Zielgruppe an. Männer werden das Buch kaum gewollt in die Hand nehmen, dabei dürfte es für sie genau das Richtige sein. Eine schöne Frau, der man anbetend zu Füßen liegt, und viele Abenteuer zu Pferde, wo Männer beweisen können, dass sie echte Kerle sind. Je länger man das Buch liest, desto mehr fühlt man sich in einen Karl May Roman versetzt.

"Diner des Grauens" von A. Lee Martinez ist eine alte Geschichte in neuem Gewand. Mit vielen Innovationen haucht A. Lee Martinez dem Lowbudget-Horrorfilm neues Leben ein. Rabenschwarz und witzig.


Wie immer war das nur ein kleiner Einblick und längst nicht alles - und wir können versprechen, dass es auch im Oktober wieder viele Rezensionen geben wird!

Viele Grüße von Eurem

LiteratopiaTeam