:REverSAL Band 2 (Karakarakemuri)

reversal band2

KAZÉ (August 2015)
Originaltitel: :REverSAL
übersetzt von  Katharina Schmölders
Empfohlen ab 16 Jahren
Taschenbuch, 176 Seiten, 6,95 EUR
ISBN:  978-2-88921-687-1

Genre: Horror / Action / Mystery


Klappentext

War das alles nur ein grässlicher Albtraum? Nein! Als Ayame zum zweiten Mal in die spiegelverkehrte Welt gezogen wird, wird ihr klar, dass sie nicht länger die Augen verschließen kann. Vielleicht sind die Zombies ja nur so aggressiv, weil sie selbst Angst haben. Obwohl, Zombies haben doch keine Gefühle! Und was weiß Ayames Schwester eigentlich über dieses Spiel? Noch ahnt niemand, dass hinter allem ein unmenschlicher Gegner steckt, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt.


Rezension

Mit knapper Not ist Ayame der finsteren Spiegelwelt entkommen. Alles erscheint ihr wie ein böser Traum. Als ihre Mutter und Schwester bezeugen, dass Ayame nie weggewesen war, atmet sie erleichtert auf, doch dann hört sie erneut das seltsame Lied, das ihr den Weg in das makabre Zombiespiel gewiesen hat. Der Horror beginnt von vorne, doch dieses Mal ist Ayame fest entschlossen, sich dem grausamen Daichi zu widersetzen. Sie nimmt Kontakt zu den Zombies auf und erkennt, dass diese eigentlich auch nur überleben möchten und ihr nichts tun, solange sie sich friedlich verhält. Ayame lässt sich zum Anführer der Zombies bringen und muss mit Schrecken erkennen, dass auch die düsteren Kreaturen von jemandem Anweisungen erhalten …

Nach einem actionreichen Auftakt, der Raum für viele Bände gelassen hätte, bringt Mangaka Karakarakemuri „:REverSAL“ in nur zwei Bänden zum Abschluss. In einem recht hohen Tempo umreißt sie die Lebensumstände und Motivation der Zombies, während die menschlichen Spieler weitgehend außer Acht gelassen werden. Selbst Ayames Gegenspieler Daichi, der irren Spaß am Töten hat, spielt bis zum Ende eine Nebenrolle, bevor er schließlich alles Erreichte zu zerstören droht. Zudem erfährt man mehr über die Spiegelwelt Kyotos, die schon lange existiert und in die vor langer Zeit die Pest verbannt wurde – da stutzt man als Leser kurz, wie Karakarakemuri von blutiger Zombieaction zur Verbannung der Pest kommt. An für sich eine sehr interessante Idee, aber zwei Bände reichen nicht, um diese gut auszubauen.

Nachdem einige Geheimnisse der Spiegelwelt aufgedeckt wurden, gilt es noch, zu ergründen, was eigentlich Ayames Schwester mit allem zu tun hat. Maika hat bereits im ersten Band seltsam reagiert, so als wüsste sie etwas über die Spiegelwelt. Nun zeigt sich, dass Maika darin tiefer verstrickt ist, als gedacht – mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden, da Maikas Rolle eine der großen Überraschungen im Manga ist. Ayame freundet sich zudem mit einer Mitspielerin an, die auch Ayame heißt, auch wenn diese mehrmals betont, dass sie kein Interesse an einer Freundschaft hat. Die andere Ayame gibt sich kühl und abweisend, doch letztlich erweist sie sich als wertvolle Verbündete. Ebenso wie der schüchterne Takayuki, der seine Angst allmählich überwindet. Leider spielt der sprechende Hund Aru fast keine Rolle mehr.

Ayame ist zwar Protagonistin eines teilweise ziemlich brutalen Zombie-Mangas, doch sie verhält sich eher wie ein Magical Girl, da sie fest daran glaubt, dass man mit Reden, Zusammenarbeit und Freundschaft weiterkommt als mit Gewalt. Da wurde sie durch ihre Leidenschaft für Superhelden-Animes geprägt und ihre herzliche und etwas naive Art ist ein gelungener Kontrast zur düsteren Story. Ayame ist wahnsinnig sympathisch und man hätte gerne mehr von ihr gelesen, ebenso wie über die makabre Spiegelwelt und die Nebencharaktere, die nur ansatzweise zeigen konnten, was in ihnen steckt. Zwei Bände sind für eine so komplexe Handlung einfach zu wenig. Trotzdem war „:REverSAL“ sehr unterhaltsam und spannend. Ein guter Manga, dem zum „sehr gut“ schlichtweg der Umfang fehlt.

Auch der zweite Band von „:REverSAL“ sieht schlichtweg phantastisch aus. Karakarakemuri hat ihren Stil gefunden und glänzt mit einer außergewöhnlichen Optik, die gleichzeitig ganz typisch Manga und ein bisschen asiatische Kunst ist. Besonders die Mimik der Charaktere ist überzeugend und die Bewegungen sind schön dynamisch. Ayame tritt wieder in ihrem coolen Geisha-Look auf, allerdings sieht man sie dieses Mal auch in Straßenkleidung und mit Alltagsfrisur, was ihr noch viel besser steht.


Fazit

„:REverSAL“ bietet im zweiten Band ein hochspannendes Finale und einige Überraschungen, die den Blick auf die Story verändern. Die blutige Zombie-Action und Ayame als Heldin, die an Freundschaft und Teamwork glaubt, bilden einen interessanten Kontrast, der den Manga von anderen Werken des Genres abhebt. Leider sind zwei Bände schlichtweg zu wenig, um diese Geschichte so zu erzählen, wie sie es verdient hätte.


Pro & Contra

+ überraschende Wendungen
+ Ayames sympathische und herzliche Art
+ wieder actionreich und sehr spannend
+ Rolle von Ayames Schwester Maika
+ Nebencharaktere entwickeln sich weiter
+ cooler, außergewöhnlicher Zeichenstil
+ wieder ein tolles, edles Cover

- Story wirkt überladen (zwei Bände sind einfach zu wenig)
- Gegenspieler wird bis zum Ende beinahe außer Acht gelassen
- der sprechende Hund Aru spielt fast keine Rolle mehr

Wertung: sterne3.5

Handlung: 3,5/5
Charaktere: 3,5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 3,5/5


Rezension zu ":REverSAL" (Band 1)

Rezension zu "Unterm Wolkenhimmel" (Band 1)

Rezension zu "Unterm Wolkenhimmel" (Band 2)

Rezension zu "Unterm Wolkenhimmel" (Band 3)

Tags: Karakarakemuri, Zombies