Die letzten Wächter (Sergej Lukianenko)

Verlag: Heyne Verlag (März 2015)
Taschenbuch: 464 Seiten; 14,99 €
ISBN-13: 978-3453314979

Genre: Fantasy


Klappentext

Der neue Roman in der großen Bestseller-Serie

Vampire, Gestaltwandler, Hexen, Magier – seit ewigen Zeiten leben die sogenannten „Anderen“ unerkannt in unserer Mitte. Und seit ewigen Zeiten stehen sich die Mächte des Lichts und die Mächte der Finsternis unversöhnlich gegenüber, zurückgehalten nur durch einen vor vielen Jahren geschlossenen Waffenstillstand. Doch die Zeichen stehen wieder auf Krieg, und die Apokalypse kann nur aufgehalten werden, wenn sich die sagenumwobene „Sechste Wache“ bildet. Anton Gorodezki macht sich auf die Suche...

Der Fantasy-Roman des Jahres : In „Die letzten Wächter“ bringt Kultautor Sergej Lukianenko die Geschichte, die mit „Wächter der Nacht“ begann, zu einem sensationellen Höhepunkt.


Klappentext

Die Moskauer Nachtwache ist in heller Aufregung. Ein Vampir geht um, der sich nicht an die Spielregeln hält. Anscheinend wahllos fällt er Menschen an, lässt sie aber seltsamerweise leben. Keines seiner Opfer ist tödlich verletzt. Doch dann erkennt Anton ein Muster. Die Anfangsbuchstaben der Namen der Opfer ergeben seinen Namen und eine Botschaft extra für ihn. Anscheinend hat der Vampir eine Rechnung mit ihm offen. So wie es aussieht, sollte der betreffende Vampir eigentlich vernichtet sein und trotzdem ist er aktiv. Nicht das einzige Rätsel, welches die Nacht- und Tagwache lösen müssen. Denn sämtliche Propheten weltweit haben die gleiche Prophezeiung ausgesprochen. So wie es aussieht, bleiben den Wachen nur noch wenige Tage bis die Welt der Anderen und der Menschen untergehen wird. Wie ernst die Situation ist, wird daran deutlich, dass selbst der Tiger plötzlich auf Seiten der Wachen eingreift. Denn als Verkörperung des Zwielichts ist er zumindest kurzfristig in der Lage, sich dem Zweieinigen Gott zu stellen. Jenes Wesen, dass die Apokalypse herbeiführen wird. Nur die Sechste Wache, die in Vergessenheit geraten ist, könnte ihm die Stirn bieten. Und so arbeiten alle fieberhaft daran, Antons Familie zu schützen, die im Mittelpunkt der Angriffe des Zweieinigen steht, und so viel wie möglich über die Sechste Wache herauszufinden.

Seit 1998 befindet sich der Leser mit Anton Gorodezki auf der Reise durch die Welt des Zwielichts, jener Welt, die Sergej Lukianenko erschaffen hat und die im Fantasybereich durchaus einzigartig ist. Das Konzept des Zwielicht wirkt nach wie vor innovativ und hat immer noch ausreichend Überraschungen zu bieten, wie leicht anhand von Die letzten Wächter zu erkennen ist. Denn auch wenn in der Zeit, in der die Leser die Abenteuer Antons verfolgen, bereits viel passiert ist, gelingt es Lukianenko mit etwas Neuem zu überraschen. Bisher traf Anton auf Spiegelmagier, die das Gleichgewicht wieder herstellen sollen, den Tiger, einer Zwielichtgestalt und löste sogar das Rätsel der siebten Schicht. All das hat ihn aber nur auf das vorbereitet, was ihn dieses Mal erwartet. Denn die Bedrohung im neuesten Roman der Wächter-Reihe ist durchaus allumfassend und realer als sonst. Der Zweieinige Gott ist ein Gegner, dem die Wachen nichts entgegenzusetzen haben. Einzig Antons Tochter Nadja hätte vielleicht eine Chance, aber dies will Anton logischerweise nicht.

Sergej Lukianenkos Stärke ist auch bei Die Letzten Wächter seine Charaktere nie zu vernachlässigen, trotz eines großangelegten Hintergrundes und einer sehr spannenden Geschichte. Natürlich liegt sein Hauptaugenmerk dabei auf Anton Gorodezki, aus dessen Sicht Die letzten Wächter geschrieben ist. Anton bleibt dabei er selbst und seine Entwicklung als Magier und Mensch wird von Sergej Lukianenko konsequent zu Ende geführt. Von Anfang an wurde er mächtiger und mächtiger, blieb aber immer eines: ein Mensch mit menschlichen Gefühlen. Er war immer fähig sich und die Anderen zu reflektieren und dies gilt weiterhin. Schon einmal schien es als habe sich der Kreis geschlossen, dieses Mal wird die Handlung um ihn zu einem runden Ende geführt, das durchaus zu überraschen weiß und eine gewisse Bitterkeit und Hoffnung in sich trägt. Alles greift ineinander und rundet die gesamte Reihe ab. Lukianenko begeht nicht den Fehler Anton plötzlich als absoluten Helden darzustellen, er war immer ein Mann, der getan hat, was getan werden musste und genauso verhält er sich in Die letzten Wächter. Damit bekommt Anton Gorodezki einen letzten großen Auftritt zum vorläufigen Abschluss der Wächter-Reihe, die bald mit einem neuen Hauptcharakter fortgeführt wird. Die Nebencharaktere, vor allem Geser und Sebulon haben wieder großartige Auftritte bekommen, die zeigen wie manipulativ sie sind und zu was sie alles bereit sind, um ihre Ziele durchzusetzen. Mehrere wichtige Charaktere dürfen auf den Seiten erneut auftauchen und entscheidend eingreifen.

Sergej Lukianenkos Schreibstil ist wie immer angenehm zu lesen. Sein leicht lakonischer Humor passt zu Anton und den Anderen. Und die Versammlung bei den Hexen und bei den Vampiren ist einfach großartig inszeniert, mit genau der richtigen Mischung aus Dialog, Kampf und Humor. Auch Antons Gedanken zu verschiedenen Themen sind wie immer unterhaltsam und geben einen neuen Blick auf ihn und seine Mitcharaktere. Alles in allem ist Die letzten Wächter ein weiterer großer Roman aus der Welt des Zwielichts, der mit genau der richtigen Dosis magischer Auseinandersetzungen angefüllt ist und ein spannendes Kapitel aus dem Leben Anton Gorodezkis erzählt.


Fazit

Mit Die letzten Wächter verabschiedet sich Sergej Lukianenko von Anton Gorodezki, den der Leser seit Wächter der Nacht begleitet hat. Dies geschieht auf genau die richtige Art und Weise. Spannend und mit Verzicht auf unnötige große Auseinandersetzung. Das Finale ist geradezu unspektakulär und damit absolut passend zum Charakter Antons.


Pro & Contra

+ Sebulons und Gesers Enthüllungen am Ende
+ Antons Handeln während der Geschichte
+ kreative Ideen und Neuerungen in der Welt der Wächter

Bewertung:

Handlung: 5/5
Charaktere: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4,5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Sergej Lukianenko:

Rezension zu Die Ritter der vierzig Inseln

Rezension zu Spektrum
Rezension zu Trix Solier - Zauberlehrling voller Fehl und Adel
Rezension zu Der Herr der Finsternis

Literatopia-Links zu weiteren Titeln der Wächter:

Rezension zu Wächter des Morgen
Rezension zu Bewahrer des Chaos
Rezension zu Die Wächter – Licht & Dunkelheit