Pandora Bd.3 - Das Licht der Hoffnung (Ray Fawkes u.a.)

Verlag: Panini (Juni 2015)
Softcover: 132 Seiten; 16,99 €
ISBN-13: 978-3957983848

Genre: Superhelden


Klappentext

Unsterbliche Jäger

Der grausame Unsterbliche Vandal Savage macht Jagd auf Pandora. Doch auch Pandora geht unter die Jäger und stellt im Auftrag von SHADE einer Bande Blutsauger nach. Dabei trifft sie unsanft auf den mächtigen Vampir Andrew Bennett, der schon den einen oder anderen Unsterblichen vernichtet hat. Außerdem muss Pandora fünf Jahre in der Zukunft des DC-Events Futures End – Das Ende aller Zeiten in der alles entscheidenden Schlacht den sieben Todsünden gegenübertreten...

Das große Finale der PANDORA-Serie, geschrieben von Ray Fawkes (CONSTANTINE, BATMAN ETERNAL) und mit Artwork von Ig Guara (FLASHPOINT), Tom Derenick (BATMAN: ARKHAM ORIGINS) und Francis Portela (JUSTICE LEAGUE DARK).


Rezension

Die großen DC-Events Trinity War und Forever Evil sind beendet und die Menschen starren auf die Trümmer der Kämpfe. Pandora kehrt nach Baltimore und damit zu ihrem Waffenschmied Marcus zurück. Mit ihm verbindet sie im übrigen viel mehr, als nur eine Waffenbruderschaft. Im Laufe der Zeit waren sie immer wieder ein Liebespaar, selbst über die Grenzen des Todes hinweg, vermag Pandora doch immer wieder für seine Wiedergeburt zu sorgen und ihn zu finden. Ihr neues Glück ist aber nicht von Dauer. Giganta taucht auf, um etwas aus der Vergangenheit mit Pandora zu klären und auch Vandal Savage setzt alles daran, sie zu töten. Am Ende muss sie sich dann mit ihrem neuformierten Team mit einer Horde Vampiren auseinandersetzen, da darf Andrew Bennett natürlich nicht fehlen.

Pandora als eigenständige Serie findet in diesem Band ihr Ende, wobei die Frage ist, ob sie je wirklich eigenständig war. Sie war eigentlich immer mit den großen DC-Events der letzten Jahre verknüpft und konnte so kaum eine eigene Identität entwickeln. Merkwürdig zerrissen wirkten ihre Soloauftritte und vor allem relativ schwer verständlich. Nun liegen diese Ereignisse zurück und die Autoren könnten wirklich spannende und tiefer gehende Geschichten mit ihr erzählen. Könnten, nur leider tun sie es nicht. Das Erste, was einem nach dem Lesen von Pandora – Das Licht der Hoffnung einfällt, ist nett. Nett zu lesen. Mehr aber auch nicht. Spannung, Kreativität, irgendetwas, das diesen Band dann doch noch herausstechen lassen und besonders machen würde, ist nicht vorhanden. Die Figur der Pandora ist hier vollkommen austauschbar und der Auftritt Agent Kincaids von SHADE ist nur ein Mittel zum Zweck, um der Handlung wenigstens ein Minimum an Spannung zu verleihen. Ray Fawkes liefert einfach Actionkost ab, mehr nicht, mit so wenig Aufwand wie möglich und weitestgehend ohne Charakterentwicklung. Pandoras neue Kräfte sind ein Gimmick und hätten so viel mehr möglich machen können. Es scheint, als ob Ray Fawkes nichts mit ihr anzufangen weiß, dabei gebe es so viele Möglichkeiten mit ihr spannende und kreative Geschichten zu erzählen, schließlich hat sie die Sünden in die Welt gebracht. Über den Beitrag zu Futures End deckt man am Besten sowieso den Mantel des Schweigens, denn inhaltlich ist das überhaupt nichts und Pandoras Erkenntnis geradezu flach. Schade um eine verpasste Chance und um die Figur Pandora, sie hätte eine deutlich bessere Serie und ein besseres Ende verdient gehabt. Besonders betrüblich ist dies, wenn bedacht wird, dass Ray Fawkes auch Constantine schreibt, dessen Reihe deutlich besser ist.

Immerhin verdienen sich die Zeichnungen ein bisschen mehr als ein normales nett. Für Superheldencomics in der Kategorie außerhalb der ganz Großen sieht das hier recht gut aus. Nicht überragend, aber recht gut. Visuelle Experimente im Stil oder der Anordnung der Panels gibt es natürlich nicht. Ein paar der Cover, die ebenfalls enthalten sind, sehen richtig gut aus, suggerieren aber damit eine Qualität, die nicht vorhanden ist.

Vor- und Nachwort ergänzen den Band, sowie kurze Texte zu Autor und Zeichner. Immerhin sind in diesem Band nur Hefte der namengebenden Serie enthalten und nicht so wie zuvor ebenso Hefte von Constantine und Phantom Stranger, was für Fans dieser Reihen extrem ärgerlich war.


Fazit

Pandora war, ist und bleibt eine Serie der verpassten Möglichkeiten. Ihr Potential wird zu keiner Zeit abgerufen. Die Autoren scheinen nicht wirklich etwas mit ihr anzufangen zu wissen. So liefern sie Standardkost ab, statt sich mit ihrem Wesen und ihrer Vergangenheit ernsthaft auseinanderzusetzen.


Pro & Contra

- flache Geschichte
- viel ungenutztes Potential

Bewertung:

Handlung: 2,5/5
Charaktere: 3/5
Zeichnungen: 3/5
Lesespaß: 2/5
Preis/Leistung: 3/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit Pandora:

Rezension zu Pandora Bd.1
Rezension zu Pandora Bd.2
Rezension zu Pandora Bd.3