Verlag: Panini; (August 2015)
Softcover: 164 Seiten; 16,99 €
ISBN-13: 978-3957984968
Genre: Action/ Satire/ Superhelden
Klappentext
Auftakt der absolut verfräggten Lobo Collection
Lobo ist ein unverwüstlicher, gewalttätiger Kopfgeldjäger, der auf seinem Bike durch die gesamte Galaxie heizt – immer auf der Suche nach dem nächsten kühlen Bier, der nächsten würzigen Zigarre, der nächsten scharfen Braut und dem nächsten lohnenden Ziel. Letzteres finden Lobo und einer seiner alten Kumpels in Mr. Quigly, einem Buchhalter, auf dessen Ergreifung sagenhafte zehn Millionen Credits ausgesetzt sind. Was Lobo jedoch nicht weiß: Quigly wird von einer echt gruseligen Truppe beschützt, die keine Angst vor dem Tod hat – und außerdem vom pangalaktischen Mob gejagt!
Dieser verfräggte erste Sammelband mit dem Kult-Antihelden enthält die berüchtigten US-Hefte Lobo (1993) 1-6, geschrieben von Alan Grant (BATMAN) und gezeichnet von Val Semeiks (JLA).
„Der härteste Außerirdische des DC-Universums.“ Superman
„Manchmal träume ich davon, Lobo zu sein.“ Batman
„Lobo? Hier? Ich will zu meiner Mama!“ Green Lantern
Rezension
Seit 1983 ist der außerirdische Kopfgeldjäger im DC-Universum unterwegs, aber erst ab 1990 wurde er so richtig populär, als Alan Grant und Simon Bisley ihn neu erfanden. Ab 1993 bekam er dann seine eigene Serie, die Panini nun in der Lobo Collection veröffentlicht. Als Kopfgeldjäger bereist Lobo den Weltraum und geht mit äußerster Brutalität vor, um seine Aufträge zu erfüllen. Kompromisse kennt er nicht, Prinzipien bis auf eines auch nicht: Ein Auftrag wird erfüllt, koste es, was es wolle. Dabei ist Lobo durchaus nicht ernst gemeint, er ist dermaßen überzogen und verrückt, dass er Züge von Satire zeigt. Bevorzugtes Ziel ist das Superheldengenre, aber auch ansonsten wird auf alles eingeschlagen, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist. Das Ganze wird von Alan Grant mit aberwitzigem Humor und Dialogen versehen. Namen werden von berühmten Personen ausgeliehen und witzig abgewandelt, bestes Beispiel: Robert de Nitro. Große Waffen sind sowieso immer im Spiel und die nächste große Explosion ebenso. So ist Lobo von Grund auf ein explosives Gemisch aus Gewalt und Humor, welches allerdings nicht gerade in großen Mengen konsumiert werden sollte. Denn dafür ist Lobo einfach zu abgedreht. Wer zu viel liest, wird irgendwann das Gefühl haben, dass sich sein Verstand verabschiedet. Deadpool, Marvels Entsprechung zu Lobo, ist da harmloser. Da ist es besser, es so wie der Präsi und Meister des Fräggens selbst zu halten. Dessen Lektüre beschränkt sich auf äußerst kleine Happen Literatur aus Kurze und teuflische Geschichten über den Tod, die ihm noch zu lang sind. Aber glücklicherweise ist Al´s Diner nie weit weg, damit er sich das nächste Bier genehmigen kann (was meist final für das Diner ist) und die nächste Granate ebenso.
Lobo ist wirklich gute Unterhaltung, auch wenn es sich nicht so anhören mag, man muss sich nur darauf einlassen. Die Zitate anderer Superhelden auf der Rückseite beschreiben ihn recht treffend und geben die Richtung für ihn vor.
Im ersten Band der Lobo Collection sind drei Geschichten enthalten, eine verrückter als die andere.
Die Qigly-Affäre
Lobo soll Vernon Z. Qigly ausfindig machen. Der Lohn 10 Millionen Credits. Keine Frage, dass sich Lobo auf sein Bike setzt und losbraust. Dummerweise weiß er nicht, wer Qigly wirklich ist und was alles hinter den Ereignissen steckt. Genauso weiß er nicht, dass sein Auftraggeber ein falsches Spiel spielt. Und so wird es schnell hochexplosiv und endet total verrückt mit Lobo als Werwolf und einer Bande Feministinnen auf Drogen, die alle Männer umbringen wollen. Mehr muss eigentlich auch gar nicht mehr gesagt werden. Einfach lesen.
Bludhound Blood - Blutsbande
Lobo wird auf den Massenmörder Bluthunt angesetzt. Der befindet sich auf den Weg nach Harmonie. Dort herrscht genau das, ein Zustand der für den Meister des Fräggens kaum zu ertragen ist. Beide treffen auf Gold Star, Superheld des Planeten und glasklar als Parodie auf Superman zu erkennen. Obwohl sie sich bekämpfen sind sich Lobo und Bluthunt einig, Gold Star wird zuerst niedergeschlagen, bevor sie ihr Gefecht weiter austragen. Witzig, brutal und mit einem vielversprechendem Ende. Typisch Lobo eben.
Keepon truckin`
Immer wieder werden die Trucks eines Spediteurs von Weltraumpiraten gekapert. Lobo soll dies für die Zukunft verhindern und gerät wieder einmal in ein aberwitziges Abenteuer, in dem die gesamte Truckerkultur gekonnt aufs Korn genommen wird.
Genauso verrückt und durchgeknallt wie die Geschichten sind Val Semeiks Zeichnungen. Lobo liefert dafür bestes Material, denn der Kopfgeldjäger könnte mit normalen Bildern gar nicht erzählt werden. Sie sind detailreich, verbergen so manchen Witz und scheinen teilweise geradezu auf den Seiten zu explodieren in ihrer Farbintensität und ihrem organisierten Chaos. Aber genau wie bei Handlung und Erzählstil, können die Zeichnungen ebenfalls nur in Häppchen genossen werden, ansonsten ist man als Leser früher oder später einfach überfordert.
Fazit
Lobo macht verfräggt viel Spaß, um es mit seinen Worten zu sagen. Wer Deadpool mag, wird Lobo lieben. Allerdings einteilen, bevor man so wie der Präsi spricht, denkt und einem das Gehirn wegschmilzt.
Pro & Contra
+ satirisch und gewalttätig
+ Lobo als Werwolf
+ Namen von Personen und Orten
Bewertung:
Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Humor: 4,5/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 5/5
Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit Lobo:
Rezension zu Lobo Collection Bd.3
Rezension zu Batman vs. Lobo