Feuer und Stein: Predator (Joshua Williamson, Christopher Mooneyham u.a.)

Verlag: Cross Cult; (September 2015)
Softcover: 144 Seiten; 16,80 €
ISBN-13: 978-3864256820

Genre: Horror/ Science Fiction


Klappentext

„Die beste Predator-Geschichte, die je erzählt worden ist!“ - Bloody Disgusting

Predator

Nach einer desaströsen Mission beginnt für die Perses der lange Weg nach Hause. Doch es stellt sich heraus, dass ein blinder Passagier mit an Bord ist – ein Predator.
Der Sicherheitsoffizier Galgo Helder muss schwerwiegende Entscheidungen treffen, um sein Überleben zu sichern. Der Predator spielt jedoch sein ganz eigenes Spiel und macht aus Galgo seinen persönlichen Bluthund.

Dieser Band enthält außerdem die 44seitige Abschluss-Story PROMETHEUS: FEUER UND STEIN – OMEGA.

„Man kann und sollte Feuer und Stein als ein Gesamtwerk betrachten, als knapp 400seitige Erzählung, die nicht nur die bekannten Elemente dieses Universums aufgreift, sondern sie auch konsequent weiterdenkt.“ - gamona.de


Rezension

Seit Jahrzehnten ist den Fans von Alien und Predator klar, dass die beiden Filmuniversen im Prinzip nichts weiter als ein großes Ganzes sind. Zuerst wurde mit dem Gedanken Aliens gegen Predatoren in Predator 2 gespielt, als ein Kameraschwenk im Trophäenraum des Raumschiffs der Predatoren einen Alienschädel zum Vorschein brachte. Daraufhin gab es in Comicform mehrere Aufeinandertreffen der legendären Monster, bevor sie es auch im Kino taten. Feuer und Stein vereint das Alienuniversum erneut mit dem der Predatoren, fügt aber Elemente von Prometheus ein, jenem Film, der eine Art Vorgeschichte zu Alien erzählt. Es ist nicht notwendig, einen der Filme zu kennen, um Freude an Feuer und Stein zu haben, aber es erhöht selbstredend den Spaß beim Lesen. Denn so weiß der Leser zumindest Bescheid über die Fähigkeiten der einzelnen Aliens und welche Rituale sie haben und welche Wertvorstellungen sie besitzen. Gerade im Bezug auf die Predators ist dies nicht unerheblich zu wissen, denn nur so erklären sich gewisse Handlungen des auftauchenden Predators in diesem Abschlussband von Feuer und Stein, der ihnen zudem gewidmet ist.

Die Geschichte folgt der Handlung aus den vorherigen Comics. Galgo Helder hat seine Kameraden nach einem Xenormorph-/ Alienangriff in Stich gelassen und LV-223 verlassen. Er und seine aus zwei weiteren Personen bestehende Crew haben allerdings nicht mit einem unerwarteten Gast gerechnet. Ein Predator ist an Bord. Nachdem sich die Besatzung auf Galgo reduziert hat, sieht Galgo zum ersten Mal den Predator, der ihn zwingt nach LV-223 zurückzukehren, zu dem Ort an den Galgo nie wieder gelangen wollte. Auf LV-223 machen die Beiden eine Entdeckung. Jemand hat alles daran gesetzt, die Alien-Population zu reduzieren. Diese würden den Predator, der im weiteren Verlauf den Namen Ahab von Galgo erhält, sowieso nicht interessieren. Er ist einer ganz besonderen Beute auf der Spur: Einem der Konstrukteure. Während der Jagd treffen Galgo und Ahab auf Angela Foster und die letzten Überlebenden der ursprünglichen Mission und die sind nicht gerade gut auf Galgo zu sprechen.
In der Abschlussgeschichte Feuer und Stein: Omega taucht der Android Elden wieder auf. Er wurde von den Konstrukteuren verändert und scheint nun eine Art richtiges Lebewesen zu sein. Gemeinsam versuchen alle einen Weg zu finden den Planeten zu verlassen, was jedoch gar nicht so einfach ist.

Joshua Williamson hatte die Aufgabe Feuer und Stein zu einem runden Ende zu führen und dabei die Geschichte so weit offen zuhalten, dass auch Späteinsteiger, ohne Probleme Predator lesen können. Und dies gelingt ihm wirklich gut. Von Beginn an macht er klar, dass dieser Comic keine Gefangenen macht. Den ersten Auftritt Ahabs inszeniert er so, wie es sein muss. Geheimnisvoll und intensiv, ganz genauso, wie es bereits der erste Predatorfilm mit Arnold Schwarzenegger vorgemacht hat. Ahab kommt mit einer puren martialischen Wucht daher, der wohl niemand etwas entgegenzusetzen hat. Galgo hingegen könnte einem Western entsprungen sein. Er erscheint wie einer der Männer aus solchen Filmen wie Eine handvoll Dollar oder Spiel mir das Lied vom Tod, mit einer rauen Schale, die einen verletzlichen Kern verbirgt und die meist äußerst egoistisch, teilweise bösartig und richtig zäh sind. Da man so nie sagen kann, wie er reagieren wird, kommt zusätzliche Spannung ins Spiel, besonders auch im Zusammenspiel mit Angela Foster, die eigentlich allen Grund hätte Galgo zu töten. Williamson erzählt seine Geschichte geradlinig, was aber der Spannung keinen Abbruch tut. Predator war nie um eine komplexe Geschichte bemüht, sondern setzte auf ein gewalttätiges Katz- und Mausspiel indem ein paar Geheimnisse verwoben und aufgeklärt wurden. Dies aber nie so sehr, um vom Fokus auf den Predator und seinen Kampf abzulenken. Genau dieser Vorgabe folgt Williamson und schafft so ein weiteres spannendes Abenteuer des Predators.

Christopher Mooneyhams und Josh Lucas´ Zeichnungen beschreibt man am Besten mit zweckdienlich. Sie wissen, wie man Kämpfe inszeniert und lassen den Predator dabei gut aussehen. Allerdings sind die Zeichnungen sehr grob, was aber zu der rauen Geschichte ganz gut passt. Trotzdem kein Meisterwerk der Comickunst.

Kelly Sue DeConnick wagt dann ein bisschen mehr in Omega. Ihr Fokus liegt weniger auf den Kämpfen, sondern auf dem Schicksal Eldens und bietet mit der Schlussszene einen perfekten Abschluss für die Reihe. Agustin Alessio illustriert ihren Part mit wirklich wunderbaren Zeichnungen. Alles was der vorherige Teil vermissen lassen hat, hat Omega. Details in den Gesichtern und den Hintergründen und feine Striche, die alles sehr realistisch wirken lassen. Optisch passend zum Inhalt und im Vergleich ein Fest für die Augen.

Enthalten ist eine Skizzengalerie und die Cover der Einzelhefte, die graphisch eine Wucht sind und den Inhalt sehr gut repräsentieren.


Fazit

Feuer und Stein: Predator ist der würdige Abschluss der Reihe und trotzdem auch einzeln sehr gut lesbar. Spannend und intensiv scheut der Comic nicht davor zurück, Gewalt blutig und drastisch darzustellen, ganz genau so, wie es die Fans der Reihe erwarten.


Pro & Contra

+ spannende Geschichte
+ Ahab
+ Galgo ist ein interessante und zwielichtiger Charakter

0 Zeichnungen Christopher Mooneyhams und Josh Lucas sind grob, aber zweckdienlich

Bewertung:

Charaktere: 4,5/5
Handlung: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Preis/Leistung: 4,5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit Aliens und Predator:

Rezension zu Predators
Rezension zu Leben und Tod: Predator
Rezension zu Predator Bd.1
Rezension zu Alien: Nekropolis
Rezension zu Aliens Classic Omnibus

Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Joshua Williamson:

Rezension zu Ghosted Bd.1
Rezension zu Ghosted Bd.3
Rezension zu Ghosted Bd.4
Rezension zu Teenage Mutant Ninja Turtles Bd.8
Rezension zu Birthright Bd.1
Rezension zu Birthright Bd.2
Rezension zu Birthright Bd.3
Rezension zu Birthright Bd.4
Rezension zu Birthright Bd.5
Rezension zu Birthright Bd.6
Rezension zu Birthright Bd.7
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Rezension zu Batman/ Superman Megaband – Beste Freunde