Verlag: Panini; (Dezember 2015)
Softcover: 128 Seiten; 12,99 €
ISBN-13: 978-3957982360
Genre: Star Wars
Klappentext
Der Imperator ist tot, genau wie sein Furcht einflößender Agent Darth Vader. Doch die verstreuten imperialen Streitkräfte sind noch voll einsatzfähig, dem Galaktischen Imperium treu ergeben und nach wie vor willens und bereit, den Worten ihres Meisters zu folgen.
Der Tod des Imperators hat einen Notfallplan in Kraft gesetzt, durch den er aus dem Grab heraus Rache an seinen Feinden nimmt.
Unzählige Welten im Äußeren Rand sind daher verheerenden Angriffen ausgesetzt, denn die verstreuten Imperialen Streitkräfte setzen alles daran, den Willen ihres verstorbenen Meisters zu erfüllen.
Rezension
Der neueste Star Wars-Film Episode VII – Das Erwachen der Macht kommt am 17. Dezember ins Kino, natürlich begleitet von einem großen Medienecho, dass nahezu alle Ebenen des Marketings umfasst. Selbst vor Schminke mit dem Star Wars-Logo wird nicht halt gemacht. Neben all diesem Wust an sinnvollen und sinnlosen Dingen gibt es aber auch wieder mehr Bücher und Comics, die das Star Wars-Universum vertiefen und zum Teil auch zu Episode VII hinführen sollen. Dabei muss der Fan eine Sache wissen. Um zukünftig mehr Freiheiten zu haben, hat Disney, die Lucasfilm mit allen Rechten aufgekauft haben, beschlossen, dass bisherige, gültige Expanded Universe zu Legenden zu erklären und nur die Filme als kanonisch anzusehen. Mit diesem Wissen im Hinterkopf dürfte es leichter fallen Imperium in Trümmern zu lesen, denn hier werden Ereignisse direkt nach der Schlacht von Endor angesprochen, die im bisherigen EU nicht erwähnt wurden.
Der Imperator ist tot, der Todesstern zerstört und Darth Vader hat sich im Augenblick seines Todes gegen seinen Meister gewandt. Theoretisch, und in Märchen ist es immer so, müsste alles wieder gut sein. Leider ist dem nicht so. Denn nur weil dem Imperium der Kopf abgeschlagen wurde, heißt das noch lange nicht, dass der Körper tot ist. Und was heißt überhaupt tot. Selbst aus dem Grab heraus versteht es der Imperator, die Galaxie mit Terror zu überziehen. Praktisch direkt nach der Schlacht um Endor taucht ein Bote Palpatines auf der Torment auf und übergibt Captain Duvat dessen letzte Befehle. Und die sind ähnlich allumfassend, wie einst die Order 66, die das Ende der Jedi bedeutete. Das angeschlagene Imperium geht fortan wahllos auf Planeten los. Einer davon ist Naboo, der Heimatplanet von Padme Amidala, der toten Mutter von Luke und Leia, und Palpatine selbst. Erst kurz bevor es zu spät ist, erfährt Leia von der Gefahr, die sich zu diesem Zeitpunkt auf Naboo befindet. Gemeinsam mit der aktuellen Königin Soruna und der Kampfpilotin Shara Bey stellt sie sich der Bedrohung. Kurz darauf wird Shara Bey von Luke Skywalker für eine Mission rekrutiert, die anscheinend sehr wichtig für die Zukunft der Jedi ist und ein sehr ungewöhnliches Artefakt zum Ziel hat.
Einen Star Wars-Comic zu schreiben, der zum neuen Film Das Erwachen der Macht hinführen soll, aber trotzdem nichts verrät, dürfte sehr schwer fallen, denn schließlich wird von einem Universum eine Geschichte erzählt, die Millionen Fans hat und die zwar alle so viel wie möglich über Star Wars wissen, aber gleichzeitig nicht großartig gespoilert werden wollen. Greg Rucka, der unter anderem für das großartige Gotham Central verantwortlich ist, hat sich der Aufgabe angenommen, einen der ersten neuen Comics zu Star Wars zu verfassen. Er setzt nach der berühmten Schlacht von Endor an und nützt die Gelegenheit, neue Blickwinkel auf das, was danach passierte und vermutlich zu dem Hintergrund des neuen Star Wars-Filmes Das Erwachen der Macht führte, zu eröffnen. Dies tut er sehr geschickt, denn anstatt die altbekannten Helden in den Mittelpunkt zu stellen, erschafft er mit Shara Bey einen neuen interessanten Charakter, dem der Leser folgt und mit dem er mitfiebert, da nicht klar ist, ob sie am Ende überleben wird. Durch ihre Augen werden Han, Leia und Luke präsentiert und es gibt bereits Andeutungen, was Thema in der neuen Filmtrilogie werden könnte. Dazu ist die Geschichte von Imperium in Trümmern spannend und schnell erzählt und lässt in bester Star Wars-Tradition zeitweise kaum Zeit zum Atemholen. Greg Rucka zeigt also erneut sein Können und schafft die Gradwanderung zwischen Action und Charaktermomenten und einen neuen Hintergrund für die Helden zu liefern, ohne zu viel über den Film zu verraten.
Die Zeichnungen sind vor allem für einen Comic zum Film extrem gut. Schon beim ersten Blick auf die Raumschiffe und Charaktere stellt sich das alte Star Wars-Gefühl ein, welches man beim Ansehen der Originaltrilogie hatte. Han, Leia und Luke sind mit Leichtigkeit zu erkennen und die Kämpfe sind rasant inszeniert. Und am Ende gibt es einen Gänsehautmoment, wenn Wort und Bild perfekt zusammenpassen.
Abgerundet wird Imperium in Trümmern mit einer Covergalerie am Ende des Bandes, die teilweise zu beeindrucken wissen.
Fazit
Imperium in Trümmern ist im Gegensatz zu sonstigen Comics zu Filmen, sehr gut geschrieben und deutet so einiges für den neuen Film an, was den Inhalt betrifft und ist dennoch eigenständig lesbar. Die Zeichnungen sind auf einen ebenso guten Niveau und präsentieren die Geschichte in rasanten Bildern.
Pro & Contra
+ Ereignisse direkt nach dem Tod des Imperators
+ letzte Moment mit Luke Skywalker
Bewertung:
Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 5/5
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