Guardians of the Galaxy – Krieger des Alls Bd.1 (Dan Abnett, Andy Lanning, Paul Pelletier)

Verlag: Panini (März 2015)
Softcover: 156 Seiten; 16,99 €
ISBN-13: 978-3957983138

Genre: Superhelden


Klappentext

Die erste Mission der Guardians of the Galaxy

Star-Lord Peter Quill ist fest entschlossen, künftig frühzeitig auf jede Bedrohung für das Universum zu reagieren und ihr ordentlich in den Hintern zu treten. Da er das unmöglich alleine kann, rekrutiert Quill ein Team einzigartiger Individuen, die man nicht unbedingt als Helden bezeichnen würde – darunter Drax der Zerstörer. Dies ist sie – die Geburtsstunde der Guardians of the Galaxy!

Dieser erste Sammelband einer vierteiligen Reihe enthält US-Guardians of the Galaxy (2008) 1-6, geschrieben vom Autoren-Duo Dan Abnett und Andy Lanning (THOR/ IRON MAN) und mit Artwork von Paul Pelletier (WOLVERINE).


Rezension

Seit ihrem Film sind die Guardians of the Galaxy in aller Munde. Vor dem großen Hollywoodfilm kaum bekannt, haben sie nun eine ungeheure Popularität. Rocket, Star-Lord, Drax, Gamora und Groot sind mittlerweile so gut wie jedem bekannt, der sich auch nur im Entferntesten für Superheldenfilme interessiert. Dem war aber nicht immer so. Bevor Dan Abnett und Andy Lanning sich der Guardians 2008 annahmen, waren sie eher eine Randerscheinung im Marveluniversum. Die beiden Autoren formierten die Guardians neu und ließen sie vor allem in der Gegenwart agieren und nicht in der weit entfernten Zukunft, wie es zuvor der Fall war. Sie krempelten die Guardians of the Galaxy komplett um. Das Team bestand nun aus Peter Quill, Gamora, Drax, Rocket Raccoon und Groot, wie sie auch aus dem Film bekannt sind, verstärkt durch weitere Charaktere wie Adam Warlock oder Phyla- Vell. Das erste Abenteuer der neuformierten Guardians of the Galaxy spielt dabei kurz vor der Secret Invasion und dem Eroberungsversuch der Skrulls.

Der erste Band nimmt gleich richtig Fahrt auf und lässt die Guardians auf die universelle Kirche der Wahrheit treffen. In einem wilden Kampf können sie eins der Schiffe der Kirche zerstören und so eine Katastrophe verhindern, die diese Fanatiker sonst heraufbeschworen hätten. Anschließend kehren sie nach Knowhere zurück. Dort hat der Hund Cosmo das Sagen und er gewährt Star-Lord und seinen Freunden seinen Schutz und die Möglichkeit eine Heimatbasis aufzubauen. Die wird auch dringend benötigt. Die Guardians treffen im Weiteren auf Major Victory, einem zukünftigen Wächter der Galaxie, und Skrulls werden auf der Station entdeckt, weswegen Drax zu einem drastischen Mittel greift.

Dan Abnett und Andy Lanning haben einen Kunststück geschafft, wie selten Autoren zuvor. Aus einem relativ unbekannten Team haben sie einen sehr unterhaltsamen Comic gemacht, der teilweise sogar recht innovativ für seine Zeit daherkommt. Die Geschichte an sich mag dabei noch nicht einmal so überragend sein. Es geht schließlich wie so oft eben gegen scheinbar übermächtige Gegner, aber die Art der Präsentation macht hier alles aus. Anstatt chronologisch zu erzählen, springen sie zu Beginn wild hin und her, ohne in Gefahr zu geraten, den Überblick oder den roten Faden zu verlieren. Dies klappt, indem sie die Guardians Tagebucheinträge machen lassen, die sie direkt in Richtung des Lesers  sprechen und so ihren ersten Einsatz und ihre Gründung kommentieren. Durch diesen Kniff werden sie gleich zu Beginn alle ziemlich gut charakterisiert und zeigen individuelle Züge und Eigenheiten. Dabei stechen Drax, Rocket und Gamora, wie nicht anders zu erwarten, hervor. Kein Wunder also, dass sie später im Film zusammen mit Star-Lord die Hauptcharaktere wurden. Die Abenteuer der Guardians werden mit viel Humor und äußerst rasant erzählt und bieten für jeden etwas. Sogar wer mehr als nur einen Superheldencomic sucht, kann hier fündig werden, schließlich kommen durchaus Themen vor, die auch für uns heute aktuell sind. Wer möchte, kann also sogar Kritik an Kirche und Staat finden. Die ist zwar nicht in einem großen Maße zu finden und kann ebenso leicht ignoriert werden, aber rudimentär ist sie vorhanden. Das Ende des Bandes ist gleichzeitig ein kleiner Knalleffekt und lässt den Leser etwas ratlos zurück, da unsicher ist, wie es weitergehen kann. Abnett und Lanning haben mit Guardians of the Galaxy – Krieger des Alls eine kleine Großtat vollbracht. Aus einem kleinen Nischencomic haben sie ein sehr unterhaltsames Team geformt, welches mit viel Humor gespickt ist und mit Rocket, Drax und Groot drei der besten Marvelcharaktere überhaupt präsentiert.

Paul Pelletier setzte die Guardians of the Galaxy ins Bild. Der heutige Stammzeichner von Aquaman liefert sehr gute Zeichnungen für einen Superheldencomic ab. Man sieht, dass er sich Zeit genommen hat und wert auf Details legte. Bei der Aufteilung der Seiten experimentiert er etwas und orientiert sich an den Bedürfnissen der Geschichte, so dass eine klassische Einteilung kaum vorkommt. Alles in allem sticht er aus der Masse der Superheldenzeichner heraus.

An Bonusmaterial gibt es hauptsächlich die Cover der Einzelausgaben und die machen wirklich was her. Die Qualität der Zeichnungen ist außergewöhnlich hoch und sie wurden glücklicherweise ganz ohne Schriftzüge abgedruckt.


Fazit

Guardians of the Galaxy – Krieger des Alls ist perfekte Unterhaltung mit Rocket Raccoon, Drax, Groot, Gamora und Co.. Humor und eine gute Geschichte fügen sich zusammen und lassen den Leser mit einem fetten Grinsen zurück.


Pro & Contra

+ Rocket und Drax
+ gute Geschichte
+ Drax´ Plan die Skrulls zu enthüllen

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4,5/5


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