Spawn 113 (Todd McFarlane, Szymon Kudranski, Paul Jenkins, Jonboy Meyers)

Verlag: Panini; (Dezember 2015)
Softcover: 116 Seiten; 14,99 €

Genre: Horror/ Superhelden


Klappentext

Höllischer Meilenstein

Dieser spektakuläre Band enthält die epische 250. US-Ausgabe von SPAWN, einem der erfolgreichsten Independent-Comics aller Zeiten! In der großen, folgenschweren Jubiläumsstory wird ganz New York City zur Bühne des finalen Kampfes zwischen Spawn Jim Downing und seinem höllischen Symbionten, der ihn ein für alle Mal übernehmen will! Aus den Trümmern, die dieser brutale Showdown zwischen Gut und Böse hinterlässt, steigt schließlich ein alter Bekannter: Al Simmons, der Original-Spawn, mit dem die revolutionäre Saga um den höllischen Antihelden 1992 begann!

Das Ende einer Ära und der Beginn einer neuen Epoche, inszeniert von Spawn-Schöpfer und Comic-Ikone Todd McFarlane und Künstler Szymon Kudranski (BATMAN – THE DARK KNIGHT) sowie dem neuen SPAWN-Kreativteam bestehend aus Topautor Paul Jenkins (PETER PARKER: SPIDER-MAN) und Zeichner Jonboy Meyers (Danger Girl).

„Haucht einem alten Favoriten neues Leben ein.“ - IGN


Rezension

Jim Downing scheint die Kontrolle über sein Kostüm zu verlieren und ganz New York versinkt im Chaos. Überall tauchen Massen von Insekten, Käfern und Fledermäusen auf und scheinen die Stadt zu ersticken. Dabei bilden sie immer wieder dieselben Zahlen: 7,5,1. Die Polizisten Sam und Twitch versuchen hinter ihre Bedeutung zu kommen und gleichzeitig die Flut des Bösen aufzuhalten. Währenddessen stellt sich Jim Downing in einem letzten Gefecht seinem Kostüm. Und daraus erwächst die Rückkehr eines alten Bekannten: Al Simmons kehrt als Spawn zurück, nur dieses Mal im Auftrag Gottes.

Für lange Zeit war Al Simmons nicht mehr Spawn. Er hatte sich getötet, um seinem Kostüm und dessen Wirkung zu entgehen, in Spawn 113 kehrt er zur Freude der Fans zurück. Und das wahrlich mit einem Knalleffekt. Todd McFarlane beendet selbst die Al Simmons-lose Zeit und spendiert Jim Downing erstmal einen großangelegten Abschied, der düsterer praktisch nicht sein könnte. Es kommt Endzeitstimmung auf, wenn die Ereignisse immer weiter voranschreiten und es klar wird, dass nichts die Katastrophe aufhalten kann, die von der Hölle und Jim Downings Kostüm heraufbeschworen wird. Hier erweist sich erneut die Gefährlichkeit des Spawn-Kostüms und vor allem seine Persönlichkeit und die Perfidität der Hölle, die Jim Downing am Ende ins Extreme treibt. Geschickt wird der Horror und die Spannungsschraube angezogen, bis sich dem Leser und Jim der Weg zur Erlösung für den Spawn offenbart. Bis dahin ist es aber ein leidlich langer Weg und Sam und Twitch dürfen ein weiteres Mal mitmischen, auch wenn sie aufgrund der Ereignisse mehr oder minder zu Statisten degradiert sind, wobei Sam zumindest einen kleinen wichtigen Part hat, indem er lose Ende zusammenführt und eine Erklärung für die Ereignisse findet. Mit dem Erscheinen Al Simmons als Spawn bekommt die Geschichte eine wirklich unerwartete Wendung, denn dieses Mal wird er nicht vom Teufel, sondern von Gott auf die Erde geschickt. Ein neuer Ansatz, der ganz neue Wege für Spawn eröffnen könnte, wobei abgewartet werden muss, was sich das neue Kreativteam zukünftig trauet, Gott als Hund darzustellen, war da sicherlich mutig und richtig. Paul Jenkins liefert mit der 251. Ausgabe Spawns auf jeden Fall ein starkes Spawn-Debüt ab, welches für die Zukunft viel zu versprechen scheint. Das einzig negative was sich sagen ließe, ist der Umstand, dass im Nachhinein all die Ereignisse um Jim Downing so wirken, als ob sie einzig und allein dazu dienen sollten, Al Simmons die Kontrolle über sein Kostüm zurückzugeben. Ansonsten ist dies aber ein hervorragender Auftakt zu möglicherweise grandiosen neuen Spawn-Geschichten mit neuen, veränderten Vorzeichen. Die Spielwiese für die Autoren ist größer und wieder freier geworden.

Die Zeichnungen stammen von Szymon Kudranski und Jonboy Meyers. Kudranskis Zeichnungen sind nach wie vor top. Sie sind weit über der üblichen US-Standardware anzusiedeln, auch wenn einem hin und wieder ein Panel bekannt vorkommt. Er arbeitet detailliert, wo er muss und setzt immer wieder Akzente. Jonboy Meyer steht ihm da nicht großartig nach. Seine Bilder sind vielleicht nicht ganz so perfekt, tragen aber eine große Dynamik und Wucht mit sich, besonders in Bildern, in denen Al Simmons mit seinem Schwert zu sehen ist. Auch hier gilt, dass er qualitativ hoch arbeitet und die Farbgebung lässt seine Zeichnungen teilweise noch besser wirken und Eindruck machen.

An Bonusmaterial gibt es natürlich sämtliche Variantcover, bei denen so manches einfach genial und/ oder witzig ist. Skottie Young sei hier als Beispiel angeführt, der womöglich das beste Variantcover für die Jubiläumsausgabe angefertigt hat.


Fazit

Al Simmons ist nach langer Zeit zurück und gibt gleich einen furiosen Einstand. Die neu geschaffene Ausgangslage bietet für die Autoren eine Unzahl neuer Möglichkeiten, die sie hoffentlich nutzen werden.


Pro & Contra

+ Al Simmons ist zurück
+ Furioser Einstand des neuen Teams

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 4,5/5


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