Splitter (März 2016)
Übersetzer: Jano Rohleder
Hardcover, 56 Seiten, 14,80 EUR
ISBN: 978-3-95839-137-6
Genre: Urban / Dark Fantasy
Klappentext
Harte Zeiten für Hexen. Nach der Explosion eines Wasserbusses mitten in Paris auf der Seine haben die Extremisten Aufwind, die allen Personen mit Zauberkräften buchstäblich das Handwerk legen wollen. Darum darf Magda Ikklepotts möglichst nicht auffallen, während sie weiter auf der Suche nach einem Mentor ist, der ihr helfen soll, ihre magischen Fähigkeiten in den Griff zu kriegen. Dann aber versucht auch noch ein Geist aus der Zwischenwelt, von ihrem Körper Besitz zu ergreifen, und Magda ahnt, dass sie dank ihrer außergewöhnlichen Talente in einen Konflikt geraten ist, in dem sie dringend Verbündete braucht... mögen sie auch noch so unerwartet sein..
Rezension
Bisher nutzte die junge Hexe Magda Ikklepotts ihre Zauberkräfte für kleine Betrügereien, was ihr so manches Mal Ärger mit der Polizei eingebrachte. Zudem ist die Bevölkerung nicht besonders gut auf Hexen und ihre mysteriösen Gaben zu sprechen, weswegen Magda sich vornimmt, ein anständiges Leben zu führen. Sie nimmt sogar einen Job in einer Bibliothek an, allerdings klappt das mit der Pünktlichkeit nicht besonders gut. Als Magda im Badezimmerspiegel ihrer Freundin eine wütende Hexe sieht, holt sie die Vergangenheit ein – denn Magda trägt einen Teil eines Hexers in sich, der sie zum Ziel der Spiegelhexe macht. Nun braucht sie dringend einen Exorzisten …
Hilfe erhält Magda auch dieses Mal von Kommissar Maulincourt und dem attraktiven Hexenjäger Milo – und natürlich von ihrem besten Freund Driss, der ihr hilft, einen Blick in die Vergangenheit der Geisterhexe aus dem Spiegel zu werfen. Darin erkennt Magda Verbindungen zu ihrer Familie – und zu dem Mann, der ihre Eltern auf dem Gewissen hat. Währenddessen kocht in Paris die Abneigung gegen Hexen hoch und bei einer Veranstaltung des Hexers Zaneche, der für ein friedliches Zusammenleben plädiert, kommt es zu Ausschreitungen. Zaneche wird verhaftet und da er der einzige ist, der Magda helfen kann, organisieren Milo und Maulincourt seinen Ausbruch, womit auch sie zum Ziel der Hexenhasser werden.
Die rotzfreche Magda war bereits im ersten Band verdammt sympathisch. Im zweiten Band zeigt sie nun ihre unsichere Seite, denn die Geisterhexe jagt ihr eine ziemliche Angst ein. Trotzdem bemüht sie sich, einen kühlen Kopf zu bewahren und vermeidet Situationen, in denen die Hexe angreifen könnte. Inzwischen hat Magda auch ein wenig Vertrauen zu Maulincourt und Milo gefasst und verstanden, dass die beiden ihr helfen wollen. Ihr Kumpel Driss, der in sie verknallt ist, hat dabei wieder einmal das Nachsehen, doch er scheint sich mit der Rolle des ewig besten Freundes abgefunden zu haben. Dafür knistert es zwischen Magda und Milo ein kleines bisschen.
Mit Zaneche bringen die Autoren einen interessanten neuen Charakter ins Spiel, bei dem man anfangs schwer abschätzen kann, wie vertrauenswürdig er ist. Magda hofft darauf, in ihm einen Mentor zu finden, der ihr zeigen kann, wie sie mit ihren Kräften richtig umgehen kann. Doch dann wird sie von Ereignissen überrollt und muss Zaneche notgedrungen vertrauen. Er führt Magda nach Venedig, wo die Hexen einen Weg zur friedlichen Koexistenz gefunden haben. Allerdings ist nicht alles so friedlich, wie es auf den ersten Blick scheint. Mit Pascale Bélorgey mischt nun eine weitere Autorin mit, allerdings bemerkt man ihren Einfluss kaum, da der zweite Band den ersten nahtlos fortführt und genau das bietet, was man erwartet hat: frische, moderne Urban Fantasy mit sympathischen Charakteren.
“Magda“ sieht auch im zweiten Band sehr stylisch aus. Die Mangaeinflüsse sind deutlich zu erkennen, doch Krystel hat ihren ganz eigenen, coolen Stil kreiert, der wunderbar zum Urban-Fantasy-Setting passt. Die Farben strahlen richtig und sind perfekt aufeinander abgestimmt, während Licht und Schatten die Atmosphäre unterstreichen. Die Persönlichkeiten der Charaktere kommen durch Mimik und Gestik sowie durch ihren Kleidungsstil gut zur Geltung. Schade, dass es auch dieses Mal keine ganzseitigen Zeichnungen gibt. Dafür bietet das schicke Hardcover wieder einen Anhang mit Hintergrundinfos, Skizzen und Autoren-/Zeichnerinfos.
Fazit
”Magda” begeistert auch im zweiten Band mit dynamischen, stylischen Zeichnungen und einer frechen Protagonistin, die ihre sensible Seite zeigt. Der Geist einer wütenden Hexe verfolgt Magda, die auch dieses Mal von Kommissar Maulincourt und Hexenjäger Milo unterstützt wird. Mit Zaneche stößt ein weiterer spannender Charakter zu dem Trio, das dieses Mal einen Exorzismus durchführen muss. Der zweite Band endet schließlich wieder mit einem Cliffhanger – hoffentlich geht es mit dieser frischen Urban-Fantasy-Reihe bald weiter!
Pro und Contra
+ die kecke Magda zeigt ihre sensible Seite
+ zwischen Magda und Milo knistert es
+ Zaneche ergänzt das Trio perfekt
+ gesellschaftskritischer Hintergrund
+ neuer Schauplatz in Venedig
+ farbintensive, coole Zeichnungen
- Driss geht ziemlich unter
Wertung: 
Handlung: 4/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4/5