Planet der Affen – Zeitenwende 2: Kataklysmus (Gabriel Hardman, Corinna Bechko, Damian Couceiro)

Verlag: Cross Cult; (Mai 2015)
Gebundene Ausgabe: 288 Seiten; 26 €
ISBN-13: 978-3864255731

Genre: Science Fiction


Klappentext

Das Ende ist erst der Anfang...

Acht Jahre bevor ein Mensch namens Taylor von den Sternen kam, stürzten die Sterne vom Himmel. Einst zerstörte die Alpha-Omega-Bombe die menschliche Zivilisation und geriet daraufhin tief verborgen unter der Mondoberfläche in Vergessenheit. Doch ein wahnsinniger Affe erweckt die Bestie zu neuem Leben und bringt damit die gesamte Gesellschaft der Affen in Gefahr. Ein Kampf gegen die Zeit beginnt und Doktor Zaius Weltverständnis wird auf eine harte Probe gestellt.

„Der Plot der Geschichte geschaffen von Corinna Bechko und Gabriel Hardman, ist kurz und knackig und Damian Couceiros Zeichnungen sowie Darrin Moores wundervolle Kolorierung wirken so prachtvoll wie bei einer Theatervorführung und so schaurig wie bei einer Oper.“


Rezension

Die Boom Studios haben es sich zur Aufgabe gemacht, alte bekannte Filmreihen in Comicform fortzusetzen. Selbstverständlich darf Planet der Affen, neben einigen anderen, nicht fehlen. Für ihre Comicserie orientieren sie sich an den alten Filmen, die in den 60er und 70er Jahren entstanden und nicht an der erfolgreichen Neuauflage der letzten Jahre, die erzählt, wie es dazu kam, dass die Affen die Herren der Erde wurden. Kataklysmus ist die dritte Miniserie in dieser Reihe und baut direkt auf ihre Vorgänger auf. Es ist also möglich Kataklysmus einzeln zu lesen, viel besser und verständlicher wird der Band aber, wenn die Vorgänger bekannt sind, da nur so viele Zusammenhänge klar werden.

Kataklysmus setzt genau da an, wo der erste Band Exodus aufgehört hat. Die verbotene Zone wird betreten und aus der alten Menschenstadt wird eine Rakete mit ungeheurer Sprengkraft abgeschossen. Diese zerstört den Mond und Teile von ihm stürzen auf die Erde herab und bringen Tod und Verwüstung über die Affenstadt. Das Viertel der Schimpansen wird dabei am Härtesten getroffen, was zu neuen Konflikten zwischen den Affenarten führt. Orang Utahs und Gorillas arbeiten gemeinsam gegen die Schimpansen, die in ihren Augen an allem Schuld sind, da sie durchaus Mitleid mit den Menschen haben. Die Not wird immer größer und so müssen die Bewohner der Affenstadt Wege finden, um sicher zu stellen, dass genügend Nahrung die Affen erreicht. So gelangen sie auch in ein Dorf in den Bergen, in dessen Nähe sich eine geheimnisvolle Höhle befindet, die eine große Überraschung bereit hält und potentiell den Untergang der Affenzivilisation bedeutet.

Wie bereits zuvor greifen Gabriel Hardman und Corinna Bechko die Handlung der ersten Planet-der-Affen-Filme auf und führen sie auf geschickte Weise fort, bzw. die Vorgeschichte der Filme, so dass sich alles zusammenfügen lässt. Allerdings führen sie auch neue Elemente ein, die es ihnen ermöglicht, ihre Geschichte auf ein größeres Fundament zu stellen und sie differenzierter und detailreicher darzustellen. Der Beginn allein ist eindrucksvoll genug, um den Leser erschauern zu lassen, wegen der Ereignisse, aber auch wegen des Wahnsinns, der die Affen scheinbar erfasst. In ihrer Not agieren sie kopflos und wenden sich gegeneinander, als ob sie prädestiniert sind, die Fehler der Menschen zu wiederholen. Das diese nicht vollkommen aus dem Spiel sind, zeigt sich im weiteren Verlauf der Handlung, als klar wird, wie viel Einfluss sie eigentlich haben. Dies ist zugleich auch die größte Überraschung für die Fans, denn welche Art ihr Einfluss ist, ist auch für Fans komplett neu, fügt aber eine sehr faszinierende Facette in die Welt von Planet der Affen ein.
Die Autoren erzählen all das äußerst flüssig und absolut nachvollziehbar, die altbekannten Charaktere kommen wieder vor und sie verhalten sich nachvollziehbar und angetrieben von ihren Überzeugungen. Man mag den ein oder anderen als gut oder böse bezeichnen, aber letztlich verhalten sie sich rein menschlich. Und so wird ebenso dieser Band eine Parabel auf die Menschen und ihr Verhalten untereinander und anderen gegenüber. Die Geschichte mag phantastischer geworden sein, aber sie hat dennoch nach wie vor viel zu erzählen und ist ebenso spannend wie ihr direkter Vorgänger.

Bei den Zeichnungen gilt das Gleiche wie beim Band zuvor. Sie sind nicht überragend, erfüllen jedoch ihre Aufgabe die Geschichte zu erzählen und für Atmosphäre zu sorgen. Damian Couceiro hält sich an die etablierten Designs und wagt keine Experimente. Alles ist eben grundsolide und kann leider nicht herausragen. Die Farbgebung von Darrin Moore ist äußerst passend, erdige Töne sorgen für Stimmung und helfen der Handlung.

Am Ende gibt es noch eine Kurzgeschichte, die zur Filmreihe überleitet und im Anhang die Cover der Einzelhefte, von denen ein paar wenige groß in schwarz-weiß abgedruckt wurden.


Fazit

Planet der Affen – Zeitenwende 2: Kataklysmus lohnt sich ebenso wie der erste Band auf ganzer Linie. Die Handlung ist wohl durchdacht und spannend gestaltet. Nur die Zeichnungen können da nicht ganz mithalten.


Pro & Contra

+ neue Ideen, die interessante Aspekte ansprechen
+ gut gestaltete Charaktere

0 Zeichnungen könnten besser sein

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4,5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Planet der Affen:

Rezension zu Planet der Affen – Zeitenwende Bd.1