Golden Dogs Bd.2 – Orwood (Griffo, Desberg)

Verlag: Panini; (Januar 2016)
Gebundene Ausgabe: 56 Seiten; 13,99 €
ISBN-13: 978-3957987013

Genre: Krimi/ Thriller/ Drama


Klappentext

Wir waren vier.
Und die Welt gehörte uns.
Wir waren unzertrennlich.
Denn das Leben mit seinen Herausforderungen hatte uns zusammengeschweißt.
Zusammen waren wir die Besten. Die Golden Dogs.
Die besten Diebe von London.

Wir waren vier.
Aber es gab einen Verräter unter uns.

Und so nahm alles ein Ende!


Rezension

Die Golden Dogs, Fanny, Orwood, Lucrezia und Lario, sind wieder unterwegs und nun beschließen sie ihren größten Coup zu landen. Ihr Ziel ist eine Drogenbande, die im London Anfang des 19. Jahrhunderts ein Vermögen macht mit ihren exklusiven Mischungen. Zunächst wird das Lagerhaus, in dem die Drogen verkauft und in dem rauschende Feste von der Oberschicht gefeiert werden, ausspioniert. Dann setzen die Vier ihren Plan um. Sie stehlen die gesamten Drogen, aber anstatt sie selbst zu verkaufen, verfolgen sie einen anderen Weg. Sie tun so, als ob sie sie ihrem Besitzer gegen Geld zurückgeben wollen, jedoch liefern sie Lord Stirloin dem Gesetz aus und erhalten dafür eine hohe Belohnung. Dies ist jedoch ihr letzter Raubzug, denn das Ende der Golden Dogs ist gekommen. Am Abend, als sie ihren Triumph feiern wollen, wird Fanny überfallen und es ist klar, dass dies von der Polizei inszeniert wurde, um sie alle in Panik zu versetzen. Die Golden Dogs trennen sich und versuchen ihren Häschern zu entkommen. Fanny flieht nach Paris und wird dort eine Ikone des Nachtlebens und verdient eine Menge Geld. Anschließend kehrt sie nach London zurück und muss erfahren, dass Lucrezia geschnappt und erhängt wurde. Sie verlässt London erneut und nach einer unglücklichen Ehe in Mexico, die sie blutig beendet, kommt sie nach insgesamt sechs Jahren seit ihrem letzten Coup wieder nach London zurück.

Desberg und Griffo kehren zu ihren Golden Dogs zurück, jener legendären Verbrecherbande, die London unsicher macht. Der Titel lässt vermuten, dass dieses Mal der Kopf der Bande, Orwood, im Mittelpunkt des Geschehens stehen wird, dies ist allerdings nicht so ganz der Fall. Denn nach wie vor erzählt Fanny die Geschichte der Golden Dogs und steht damit naturgemäß im Mittelpunkt. Jedoch erzählt Desberg mit Hilfe von Fanny so manches über Orwood, was seinen Charakter etwas besser ausgestaltet, immer jedoch relativ an der Oberfläche bleibt. Immerhin erfährt der Leser, was Orwood antreibt und was ihn zu jenem Menschen werden ließ. Leider werden durch den Fokus auf Fanny und Orwood, Lario und Lucrezia vernachlässigt, sie treten nur ganz am Rande in Erscheinung, wobei sie trotzdem wichtig für die Geschichte und die Handlung bleiben, schließlich ist es auch Lucrezias Schicksal, welches Fanny nach London zurückkehren lässt. Die Charaktere bleiben für Desberg weiterhin das Wichtigste. Sie sind es, die die Spannung durch ihre Handlungen erzeugen.
Der letzte Raub der Golden Dogs wird im Übrigen kurz aber ausführlich gezeigt. Man sieht ihre Vorbereitung und Durchführung ihres spektakulären Verbrechens, mit dem sie sich aber gleichzeitig so richtig in die Nesseln setzen und damit selbst ihr Ende herbeiführen. Denn der Plan ist zwar sehr gut, hat aber leider einen Schwachpunkt, der eigentlich offensichtlich ist. Dennoch ist dies alles sehr gut erzählt und gerade die Kürze kommt der Geschichte zugute, denn so wird es zu keinem Zeitpunkt langweilig. Desberg hat erneut eine abwechslungsreiche und gute Geschichte geschrieben, die weiter die Spannung auf die Enthüllung, wer der Verräter ist, schürt.

Griffo erweckt erneut die Welt des 19.Jahrhunderts mit seinen Zeichnungen zum Leben. Seine Bilder wirken hin und wieder nicht perfekt durchkomponiert, sondern tragen eine gewisse Spontanität in sich, die die Atmosphäre nur mehr fördert. Er stilisiert seine Charaktere und arbeitet gerade bei ihnen nicht mit allzu vielen Linien, fängt aber jede kleinste ihrer Emotionen ein. Golden Dogs sieht im Zusammenspiel mit der Farbgebung gut aus und versteht es den Leser durch die Geschichte zu tragen.

Als Zugabe gibt es eine kleine Galerie, die vor allem von Fanny dominiert wird, die anderen Mitglieder der Golden Dogs sind durch kleine Bilder auf einer Seite gesammelt.


Fazit

Griffo und Desberg machen mit Orwood nur noch neugieriger auf die Enthüllung des Verräters. Gut geschrieben und gezeichnet ist Golden Dogs ein spannender Comicthriller über eine Diebesbande in London.


Pro & Contra

+ Fannys Lebensweg wird gezeigt
+ die Golden Dogs brechen auseinander
+ die Figurenkonstellationen sind interessant
+ die Golden Dogs werden erneut immer wieder durch Tiere symbolisiert

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 4/5


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