Comic Con Germany - Tag 2 (26. Juni 2016)

Liebe LeserInnen,

der Sonntag auf der Comic Con Germany war noch besser besucht als der Samstag und entsprechend müde war ich am Abend aufgrund von Reizüberflutung und vollgestopften Gängen, durch die man teilweise nur noch geschoben wurde. Laut Pressemitteilung waren 50.000 Besucher auf der ersten Comic Con Germany und fürs nächste Jahr gibt es bereits einen Termin: Wir sehen uns am 1. und 2. Juli 2017 wieder in Stuttgart!

comiccon12Manga-Träume mit kleinen Abstrichen

Die japanische Comic-Kunst ist in Deutschland längst etabliert und entsprechend hoch war der Anteil an Mangazeichnern, die ihre Werke zum Verkauf anboten, und Ständen, die jedes Fanherz höher schlagen lassen. In der Cosplay-Area konnten sich Kostümfans mit Perücken, Kleidung und Accessoires eindecken und sich Tipps von professionellen Cosplayern wie Jessica Nigri holen. Mit dieser überraschend schüchternen Dame hat mein Mann auch ein Foto gemacht, das gefühlt nur 2 Sekunden dauerte, aber aussieht, als hätte man vorher eine Weile geplaudert. Natürlich gab es auch Merchandising en masse, leider jedoch hauptsächlich zu den hierzulande beliebtesten Serien. Was ich beinahe gänzlich vermisst habe, waren japanische Artbooks. Lediglich an einem Stand habe ich eine Kiste mit kleinen Schätzen entdeckt, allerdings war nichts von meinen Lieblingsserien dabei und die Preise waren relativ saftig – im Gegensatz zu den Videospielartikeln und Shirts, die größtenteils günstig bis preislich moderat waren.

Schaulaufen der Cosplayer

Mein Mann hat die Messe über fleißig Cosplayer fotografiert, von denen viele in ihren aufwändigen Kostümen am Rand der Halle 1 oder auch auf dem Messedach für Fotos posierten. Selbst die (echten!) Feuerwerhleute musste für Fotos herhalten. Allerdings muss ich sagen, dass ich bei 50.000 Besuchern auf der Comic Con noch mehr Cosplayer erwartet hätte und vor allem mehr ausgefallene Kostüme. Denn die meisten Outfits beschränkten sich auf Perücken im Mangastil plus etwas Schminke und ein paar Accessoires oder auch eher einfache / gekaufte Kostüme. Ich muss allerdings dazu sagen, dass bei der schieren Masse an Messebesuchern sicher auch viele in den vollen Gängen untergegangen sind und ich zudem viel Zeit damit verbrachte habe, mich mit Verlagsmitarbeitern und Autoren / Zeichnern zu unterhalten.

comiccon2Robert Picardo begeisterte erneut mit Witz und Charme

Nachdem wir am Samstag so angetan waren von Robert Picardo, haben wir auch am Sonntag seinen Auftritt auf der Bühne im Foyer verfolgt und waren einmal mehr von seiner sympathischen und humorvollen Art verzaubert. Dieses Mal trug er sogar ein selbstgeschriebenes Lied auf Deutsch vor, in dem er die Comic Con Germany lobte und augenzwinkernd über Nathan Fillion sang, dass sein Autogramm „eine Million“ koste (100 Euro in Wirklichkeit), während er von sich sagen konnte: „Ich bin billiger“ (circa 30 Euro). Selbstverständlich beantwortete Picardo auch am Sonntag geduldig die Fragen seiner Fans, wobei er unter anderem seine schönsten Szenen bei „Star Trek Voyager“ aufzählte. Dazu gehört beispielsweise diese, in der der Doktor in seinen Tagträumen erlebt, wie sich gleich drei hochrangige Damen der Crew um seine Aufmerksamkeit bemühen und er sogar Captain Janeway an den Hintern fassen durfte. So viel Bodenständigkeit und Fannähe demonstrieren wenige Stars – und keiner hat wohl so viele Fans umarmt wie Robert Picardo, der laut eigenen Aussagen Frauen, Männer, Kinder und Hunde knuddelt.

Wie wir die Macht des Triforce erlangten …

Zu den Merchandising-Freaks zählen auch mein Mann und ich, wobei wir uns noch relativ gut zusammenreißen konnten. Samstag erbeutete mein Mann lediglich ein T-Shirt mit einem Motiv aus „The Legend of Zelda – Majora’s Mask“. Am Sonntag erstand ich eine Yoshi-Figur aus „Super Mario World“, wobei mir der Verkäufer leider mitteilte, dass Yoshi gar nicht mehr gefragt wäre – kein Wunder gab es von meinem Lieblingsdinodrachen kaum Merchandising … Aber das wahre Highlight am Sonntag war die Sichtung des legendären Master Schwerts aus „The Legend of Zelda“ und zwar in der Version aus „Skyward Sword“ mit Kunstlederscheide. Das Schwert hat eine Stahlklinge, auf der das Triforce-Symbol und hylianische Schriftzeichen eingraviert sind und wirkt im Vergleich zu den vielen Plastik-Replicas sehr hochwertig. Der Preis war entsprechend hoch, wobei wir nach der Comic Con feststellten, dass wir das Master Schwert letztlich ziemlich günstig erbeutet haben. Und so erlangten wir also die Macht des Triforce ;) … und zählen uns zu jenen Fans, die auf der Messe mehr Geld gelassen haben, als geplant. Aber was will man machen. Dort gab es Sachen, die man nicht einmal online bestellen kann.

Fazit

Aus unserer Sicht war die Comic Con Germany ein voller Erfolg und wir hoffen darauf, dass sie noch viele Jahre stattfinden wird. Es war so schööön, auch wenn die Essenspreise ziemlich hoch waren (nächstes Jahr bitte mehr Stände!) und die Sperrholzwände nicht wirklich schön aussahen (bitte wenigstens anmalen). Auch gab es wenige leere Standplätze, die bitte befüllt werden müssen. Im Großen und Ganzen war es aber eine tolle Veranstaltung mit einer sehr familiären Atmosphäre!

Bis nächstes Jahr

Eure Judith

 

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