Asterix bei den Schweizern – Die Ultimative Edition (René Goscinny, Albert Uderzo)

Verlag: Egmont Comic Collection; (März 2013)
Gebundene Ausgabe: 48 Seiten; 19 €
ISBN-13: 978-3770435968

Genre: Humor


Rezension

„In den See! In den See mit einem Gewicht an den Füßen!“

Die Krise um Asterix und den römischen Agitator Tullius Destructivus ist gerade beigelegt, da geht es im nächsten Band für die beiden Gallier gleich wieder hinaus in die weite Welt. Ihr Ziel ist dieses Mal die Schweiz.
Agrippus Virus dekadenter Statthalter Roms in Condate liebt es Orgien zu feiern und Rom den Großteil der Steuern vorzuenthalten und sich selbst zu bereichern. Dies tut er ziemlich dreist, schließlich hat er nur ein Jahr, um seine Schäfchen ins Trockene zu bringen. Dumm nur, dass Rom einen unbestechlichen Quästor, Claudius Incorruptus entsandt hat, um seine Bücher zu überprüfen. Der lässt sich, wie sein Name bereits andeutet, in keinster Weise bestechen, also bleibt für Virus nur ein Ausweg: Er muss Incorruptus töten. Dies versucht er mit Gift. Aber er hat nicht damit gerechnet, dass Incorruptus nicht sofort stirbt und seinen Leibwächter ins Dorf der Gallier reisen lässt, damit er Miraculix holt, der ihn heilen soll. Miraculix, Asterix und Obelix machen sich auf den Weg und Miraculix ist schnell klar, was gespielt wird, und lässt den Quästor ins Dorf in Sicherheit bringen. Dort soll er bleiben, bis Asterix und Obelix von ihrer Suche nach dem Edelweiß zurückgekehrt sind, welches die einzige Möglichkeit ist, den Quästor zu retten. Und so erleben die beiden Freunde eine Menge Abenteuer im Land der Helvetier, wobei sich ihnen die Römer immer wieder in den Weg stellen und sie viel um den Genfer See herum erleben und dabei auf merkwürdige Gestalten treffen.

„Still! Seid endlich still! Ich will, dass es still bleibt um meine Konten!“

René Goscinny und Albert Uderzo schicken ihre Helden nach einem Dorfabenteuer erneut in die Ferne, die dieses Mal nicht ganz so weit entfernt ist. Es geht in die Schweiz und für diesen Ausflug hat René Goscinny einen eher ungewöhnlichen Ansatz gewählt. Im Gegensatz zu den vorherigen Geschichten helfen Asterix und Obelix in dieser einem Römer und arbeiten nicht gegen ihn. Und mehr sogar, am Ende darf er am Festmahl teilnehmen. Das liegt vor allem daran, dass Incorruptus als ein unbestechlicher Beamter dargestellt wird, dessen Gegenspieler Agrippus Virus ein Unsympath pur ist. Dessen Mordkomplott und Darstellung sorgen dafür, dass man dem Quästor genauso gerne helfen würde, wie es Asterix und Obelix tun. Die beiden Freunde reisen also nach Helvetien und René Goscinny zieht alle Register seines Könnens in Aufbau der Geschichte und Humor. Seine satirischen Fähigkeiten, kommen bei Asterix bei den Schweizern fast genauso gut zur Geltung wie in Asterix bei den Briten. Mit spitzer Feder bringt er eine Pointe nach der anderen zu Papier.

„Na, Obelix! Wie ist denn Helvetien so als Land?“
„Flach.“

Dabei nimmt er alles auf Korn, was die Schweizer in den Augen anderer Länder hergeben. Ihre Verschwiegenheit in Bezug auf Geld und Konten, Fondues, Wilhelm Tell, das Rote Kreuz, die UNO alles, was geht bringt er in diese Geschichte ein und das keinesfalls plump, sondern immer intelligent und mit einem Augenzwinkern. Herrlich sind sämtliche Szenen um die Orgie bei Feistus Raclettus, bei der ein Fondue mit ganz speziellen Regeln durchgeführt. Oder Obelix` ständige Feststellung, die Schweiz sei gar nicht so gebirgig. Zusätzlich würzt er die Haupthandlung mit einer Geschichte innerhalb des Dorfes, in der Majestix mit seinem Schild und seinen Trägern hadert, die sich urkomisch gestaltet. Selbst die Piraten kommen auf originelle Art und Weise vor und tragen, obwohl sie nicht im Bild auftauchen, mit einem großartigen Gag zur Erheiterung bei. So fügt sich alles zu einem der besten Reisebände zusammen, der nur knapp hinter Asterix bei den Briten ins Ziel läuft.

„Da kommt man her, um auf die Berge zu klettern, und sitzt dann in einem Loch und isst Löcher!“

Selbstverständlich trägt Albert Uderzo erneut seinen Teil bei, um aus Asterix bei den Schweizern einen außergewöhnlichen Band zu machen. Die Figuren sind ebenso wie die Hintergründe perfekt gezeichnet und wie üblich gibt es so einige Gags im Hintergrund zu entdecken. Besonder schön ist es, Methusalix mit der Keule von Legionär Taubenus aus Streit um Asterix in der Hand zu sehen.

„Das sind so die Sachen, die einen zur Neutralität treiben.“


Fazit

In den See mit einem Gewicht an den Füßen! Zumindest wer diesem Asterix nichts abgewinnen kann, hätte diese Strafe verdient. René Goscinny und Albert Uderzo liefern ein weiteres Mal einen perfekten Asterix ab.


Pro & Contra

+ alle Namen sind perfekt gewählt
+ starke Geschichte
+ viele Anspielungen
+ Wortwitz

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4,5/5
Humor: 5/5
Zeichnungen: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/ Leistung: 5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Asterix:

Rezension zu Asterix der Gallier
Rezension zu Asterix bei den Briten – Die Ultimative Edition
Rezension zu Asterix und die Normannen – Die Ultimative Edition
Rezension zu Asterix als Legionär - Die Ultimative Edition
Rezension zu Asterix und der Avernerschild - Die ultimative Edition
Rezension zu Asterix bei den Olympischen Spielen - Die Ultimative Edition
Rezension zu Asterix und der Kupferkessel – Die Ultimative Edition
Rezension zu Asterix in Spanien – Die Ultimative Edition
Rezension zu Streit um Asterix – Die Ultimative Edition
Rezension zu Asterix – Die Trabantenstadt – Die Ultimative Edition
Rezension zu Asterix – Die Lorbeeren des Cäsar – Die Ultimative Edition
Rezension zu Asterix – Der Seher – Die Ultimative Edition
Rezension zu Asterix plaudert aus der Schule – Die Ultimative Edition
Rezension zu Asterix bei den Pikten
Rezension zu Asterix – Der Papyrus des Cäsar