Driving Heat (Richard Castle)

Verlag: Cross Cult; (Dezember 2015)
Taschenbuch: 464 Seiten; 12,99 €
ISBN-13: 978-3864257988

Genre: Krimi


Klappentext

Richard Castle ist der Autor diverser Bestseller, darunter die viel gepriesene Derrick-Storm-Serie. Sein erster Roman „Im Kugelhagel“, der bereits veröffentlicht wurde, während Castle noch auf dem College war, wurde mit dem angesehenen Tom-Straw- Preis für Kriminalliteratur der Nom-DePlume-Gesellschaft ausgezeichnet. Castle lebt zurzeit zusammen mit seiner Tochter und seiner Mutter, die ihm ein steter Quell der Freude und Inspiration sind, in Manhattan.

Driving Heat Am Morgen ihres ersten Arbeitstags als neuer Captain des Zwanzigsten Reviers erlebt Nikki Heat einen Schock, als ihr NYPD-Seelenklempner tot am Ufer des Hudson Rivers angespült wird. Doch der erschütternde Mord an dem Mann, der ihre intimsten Geheimnisse kannte, ist nur der erste in einer Reihe von Schlägen, die auf New Yorks beste Mordermittlerin herabregnen werden. Schon bald trifft sie aus heiterem Himmel die Erkenntnis, dass sich ihr Verlobter, der Pulitzerpreisträger und Journalist Jameson Rook, heimlich mit ihrem Psychologen getroffen hat, um für einen explosiven Enthüllungsbericht zu recherchieren. Nikki fühlt sich sogar noch stärker betrogen, als Rook sich aus ethischen Gründen weigert, vertrauliche Informationen, die er über das Opfer in Erfahrung gebracht hat, mit ihr zu teilen. Seine sture Einstellung und ständige Einmischung in Heats Fall belasten ihre Verlobung bis zum Äußersten.


Rezension

Nikki Heat hatte sich eigentlich ihren ersten Tag als Captain des Zwanzigsten Reviers anders vorgestellt und nicht, dass der Tag mit der Entdeckung der Leiche ihres Psychologen Lon King beginnt. Ihm wurde in den Kopf geschossen, während er mit seinem Boot auf dem Hudson unterwegs war. Der Fall ist also relativ delikat für sie. Dazu kommen weitere Schwierigkeiten auf sie zu. Jameson Rook hält Informationen zum Fall zurück und Ochoa funktionieren nicht als Team, weil sie nicht die Entscheidung trifft, wer zukünftig ihren früheren Posten als Leiter des Teams einnimmt. Das alles tritt aber in den Hintergrund, als Rook entführt wird und gleichzeitig ein Cyberangriff auf die Stadt ausgeführt wird, der das NYPD um Jahrzehnte zurückwirft. Die Computer sind alle nicht mehr nutzbar und so müssen Nikki Heat und ihre Untergebenen zu alten Methoden greifen, um Rook zu retten und den Fall zu lösen.

Richard Castle schlägt mit seinem mittlerweile siebten Roman über Nikki Heat zu. Und wie schon zuvor hat er wieder seine Erfahrungen beim NYPD eingebaut. Und ebenso wirft er den Leser erneut bereits auf den ersten Seiten direkt in das Geschehen. Die Ermordung Lon Kings bekommt dadurch zusätzliche Bedeutung, dass er Nikki Heats Psychologe war, dem sie sehr viel anvertraut hat. Vor allem Dinge, über die sie sonst nie reden würde. Es wäre schon schlimm genug für sie, wenn andere Polizisten die Sitzungsprotokolle bei den Ermittlungen lesen würden, aber sie wurden gestohlen und sind nun vermutlich in den Händen des Mörders. Geschickt verknüpft Castle hier den Fall mit Heats und Rooks Privatleben, da Nikkis innerer Konflikt, der sie während der Handlung des Romans beschäftigen wird, gleich zur Sprache kommt. Aber zunächst konzentriert sich Castle rein auf die Ermittlungsarbeit seiner Hauptfiguren, die im Laufe der Handlung durch den Cyberangriff ausgebremst wird. Es ist ein Vergnügen zu lesen, wie schwer sich die technikverliebten Polizisten tun, ohne Unterstützung durch Computer den Fall zu lösen und Rook wiederzufinden, der im weiteren Verlauf entführt wird.

Richard Castle legt gewohnt clever falsche Spuren und präsentiert Verdächtige, die sich als unschuldig erweisen. Dies tut er auf seine locker leichte Art und Weise und durchaus detailreich. So bekommt der Leser immer wieder etwas neues zu entdecken und zum Nachdenken. Denn Castle konstruiert seine Geschichte nicht nur auf einer Ebene, sondern verknüpft mehrere Dinge miteinander. So arbeiten Nikki, Jameosn und ihre Team nicht nur an einem Fall, sondern praktisch gleich an dreien. Seine Themen könnten aktueller nicht sein, schließlich geht es um Sicherheit auf die ein oder andere Weise. Ganz besonders gelungen und passend ist das Szenario, welches er mit der Entführung Rooks entwirft. Denn zu diesem Zeitpunkt werden die Computersysteme des NYPD gehackt und nun müssen sich Nikke und ihr Team auf ihre lange nicht genutzten Fähigkeiten verlassen, was zu dem ein oder anderen amüsanten Moment führt. Rooks und Heats Beziehung steht dieses Mal nicht ganz so im Zentrum, sondern als Leser bekommt man mehr von Heats Innenleben mit und von ihrer Anpassungsfähigkeit. Wie sie Rook zum Beispiel findet, ist so einfach wie genial.

Natürlich kann man auch in diesem Nikki Heat Roman mit Leichtigkeit die Charaktere aus der Serie Castle wiederfinden. Bei allen wichtigen Hauptfiguren hat man sofort den entsprechenden Schauspieler vor Augen und sieht ihn in seiner Rolle agieren. Die Anspielungen auf die Serie sind dieses Mal nicht ganz so zahlreich, aber nach wie vor vorhanden und tragen zum Lesevergnügen bei. Nur ein etwas besseres Ende wäre schön gewesen, auch wenn das Gewählte durchaus rund und logisch ist.


Fazit

Driving Heat – Treibende Hitze ist ein weiterer spannender, gut geschriebener Roman aus der Feder des fiktiven Autors Richard Castle. Fans werden ihn verschlingen und wer gute, leichte Krimikost sucht, ist hier ebenfalls richtig.


Pro & Contra

+ Cyberangriff auf das NYPD und Rückkehr zu alten Methoden
+ gut konstruiert
+ spannend bis zum Schluss

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4,5/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Richard Castle:

Rezension zu Heat Wave – Hitzewelle
Rezension zu Naked Heat – In der Hitze der Nacht
Rezension zu Heat Rises – Kaltgestellt
Rezension zu Frozen Heat – Auf dünnem Eis
Rezension zu Raging Heat – Wütende Hitze
Rezension zu Richard Castles Deadly Storm – Tödlicher Sturm