Funken der Unendlichkeit (Bionda und Krain (Hrsg.))

funken der unendlichkeit

Arunya- Verlag (Oktober 2014)
Hardcover, 254 Seiten, 13,90 EUR
ISBN: 978-3-95810-002-2

Genre: Space Opera / Military SF


Verlagsinfo

Moderne Space-Opera für alle, die eine gute Einstiegsdroge zu schätzen wissen.

Die Serie O.R.I.O.N. Space Opera erzählt temporeiche, moderne Science Fiction, die mit einer starken Allergie gegen Langeweile zur Welt gekommen ist. Wir laden Sie ein, an Bord zu kommen und den Start einer geheimen Mission ins Unbekannte mitzuerleben. In vier Episoden stellen die Stammautoren die bunte Truppe vor, die in den kommenden Jahren das Abenteuer ihres Lebens bestreiten wird..


Rezension

Captain Cody Callahan ist sofort schwer verliebt, als er das erste Mal seine Eos erblickt – eine eleganter Riesin aus Stahl und Sardon, die ihn und seine Crew zu unvorstellbaren Abenteuern führen wird. Doch zunächst gilt es, alle Mannschaftsmitglieder auf der Eos zu versammeln und freie Posten zu besetzen. Zudem bahnen sich bereits vor dem Jungfernflug allerhand Probleme an, denn diverse Leute haben es darauf abgesehen, Cody Callahan aus dem Amt zu drängen und die Eos für ihre eigenen Zwecke zu nutzen. Offiziere werden von dem modernen Raumschiff ferngehalten, an Bord eines Beibootes werden Intrigen gesponnen und zwielichtige Gestalten versuchen, den renommierten Arzt der Eos für ihr Geheimprojekt zu gewinnen …

“Funken der Unendlichkeit“ ist eine Sammlung von vier Novellen, die die Crew der Eos vorstellen und in das Universum von „O.R.I.O.N. Space Opera“ einführen. Captain Cody Callahan und seine Offiziere gehören dem sogenannten Eumerikanischen Commonwealth an, was ein wenig an die Föderation aus „Star Trek“ erinnert, ebenso wie die Kommandostrukturen an Bord der Raumschiffe. Allerdings nimmt es Cody Callahan mit dem militärischen Gebaren nicht so genau und tritt eher wie ein smarter Space-Cowboy auf, der genau weiß, wann er die Zügel locker lassen kann und wann er sie anziehen muss. Zudem kann er sich auf seine leitenden Offiziere verlassen, die größtenteils unkonventionell an Probleme herangehen, aber stets im Sinne ihres Captains handeln.

Ähnlich wie in „Star Trek“ gibt es eine Vielzahl humanoider Charaktere, die sich durch auffällige Hautfarben (zum Beispiel Blau), technische Verbesserungen (Cyborgs) oder auch geringere Größe von gewöhnlichen Menschen unterscheiden. Zudem stellen die menschlichen Besatzungsmitglieder einen spannenden Mix unterschiedlicher Nationen dar. Cody Callahan macht einen sehr amerikanischen Eindruck, während der Schiffsarzt wie chinesischer Gelehrter aus einem Martial Arts Film wirkt. Das sind jedoch nur Äußerlichkeiten, denn die heutigen Nationalstaaten der Erde spielen in „O.R.I.O.N. Space Opera“ keine Rolle. Für die Menschen ist der ethnische Hintergrund unerheblich, dafür gibt es jedoch Vorbehalte gegen Klone, die von vielen als „unecht“ und charakterlos empfunden werden.

Für einen ersten Serienband, der ein ganzes Universum entfalten muss und dabei diverse Charaktere vorstellen, ist eine Novellensammlung ein bisschen unglücklich gewählt. Der Leser bekommt extrem viele Informationen serviert, von denen er sich nur einen Bruchteil merken kann. Zudem wird man mit drei verschiedenen Stilen und diversen Perspektiven- und Zeitwechseln konfrontiert. Teilweise wechselt die Perspektive sogar innerhalb eines Abschnitts und in einer Novelle ist es etwas zu viel des Guten, wenn abwechselnd aus der ersten und dritten Person erzählt wird. Schließlich muss der Leser sich erst einmal in einem neuen Universum zurechtfinden, insofern wäre eine linearere Erzählweise angebrachter gewesen. Auch wenn das Entdecken der vielen Verbindungen zwischen den Novellen durchaus Spaß macht.

“Funken der Unendlichkeit“ ist als eBook und Hardcover mit farbigen Illustrationen erschienen. Das Buch ist, typisch für den Arunya-Verlag, sehr eckig, aber schön gebunden. Im Anhang findet sich ein Glossar, der wichtige Begriffe klärt und Informationen zu Cody Callahan liefert, inklusive einem Bild von ihm, das es nicht gebraucht hätte.


Fazit

Vier Novellen führen in “Funken der Unendlichkeit” in das Universum von “O.R.I.O.N. Space Opera“ ein und stellen Captain Cody Callahan und seine skurrile Crew der Leserschaft vor. Noch bevor die Eos ihren Jungfernflug antreten kann, versuchen zwielichtige Gestalten diesen zu verhindern und wertvolle Crewmitglieder abzuwerben. Die Autoren nutzen reichlich Klischees, die es Genrefans leicht machen, sich im Eumerikanischen Commonwealth zurechtzufinden. Zu viele Perspektivenwechsel erschweren hingegen das Kennenlernen der durchaus interessanten Charaktere.


Pro und Contra

+ Captain Cody Callahan ist verdammt sympathisch
+ diverse Probleme rund um den Jungfernflug der Eos
+ skurrile Charaktere
+ unterhaltsame Spaceabenteuer
+ reichlich Action
+ interessante technische Details
+ schöne Hardcoverausgabe mit farbigen Illustrationen

o viele Space Opera Klischees / nichts wirklich Neues

- zu viele Perspektivenwechsel innerhalb der Novellen
- stellenweise zu hohe Informationsdichte
- als „Einstiegsdroge“ eher ungeeignet

Wertung: sterne3.5

Handlung: 3/5
Charaktere: 3,5/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 3/5

Tags: Space Opera, deutschsprachige SF