Ghosted Bd.4 – Ein gespenstischer Trip (Joshua Williamson, Juan José Ryp, Laci, Goran Sudzuka, Miroslav Mrva)

Verlag: Panini (Juni 2016)
Softcover: 132 Seiten; 19,99 €
ISBN-13: 978-3957987211

Genre: Horror


Klappentext

Jackson T. Winters ist ein Meisterverbrecher – und steht seit Kurzem in den Diensten des FBI. Denn er hat Erfahrung mit Geistern, und in letzter Zeit häufen sich übernatürliche Vorfälle, die der Polizei Sorgen bereiten. Die Hilfe des FBI kann Winters auch gut gebrauchen, denn der für tot gehaltene Markus Schrecken ist wieder da und plant einen unfassbaren Coup: Schrecken will den Tod selbst stehlen, um sich dessen Macht anzueignen...

Joshua Williamson (RoboCop, Illuminati) und Vladimir „Laci“ Krstic (Sherlock Holmes & das Necronomicon) beschließen die Serie um den Antihelden mit einem spektakulären Abenteuer, das Winters an die Grenze des Begreiflichen führt – und weit darüber hinaus.


Rezension

Jackson T. Winters hat bereits viel mitgemacht. Als außergewöhnlich gerissener und intelligenter Gauner hat er so manchen Einbruch, Diebstahl und Betrug begannen. Nichts schien für ihn unmöglich. Einen Geist zu stehlen war kein Problem für ihn und so manch anderer Auftrag im Zusammenhang mit dem Übersinnlichen war für Winters kein Hindernis. Nun aber könnte er auf ein Problem gestoßen sein, welches er nicht so einfach lösen kann. Denn so wie es aussieht, hat Markus Schrecken die Ereignisse in Ein gespenstischer Coup überlebt und ist nun auf der Suche nach Unsterblichkeit und die kann er nur erlangen, indem er den Tod selbst stiehlt, oder besser formuliert seine Macht. Bei seinem Versuch Schrecken aufzuhalten, kann Winters auf die Hilfe des FBI zurückgreifen, für das er seit einiger Zeit arbeitet und seine alten Freunde stehen ihm erneut zur Seite: King, Anderson und Nina Blood Crow kämpfen mit und für ihn in diesem letzten großen Abenteuer, welches sie alle in das Reich des Todes führt.

Joshua Williamsons Serie Ghosted findet mit Ein gespenstischer Trip leider bereits ein viel zu frühes Ende. Jackson T. Winters wird von ihm also auf eine buchstäblich letzte Reise geschickt, denn dieses Mal führt ihn sein Weg und der seines Teams in das Reich des Todes. So seltsam es klingt, bleibt Williamson seinem Motto treu und lässt seine Geschichte weiterhin überaus geerdet, auch wenn es um einen sehr großen Rahmen geht, in dem Ghosted dieses Mal spielt. Dabei ist es schön zu sehen, dass manche Fäden jetzt zusammenlaufen und einige der Charaktere ihre Entwicklung vorerst abschließen. Markus Schrecken war bereits im ersten Band ein überaus hinterhältiger Gegner und wie sich herausstellt, hat er dazu gelernt und ist nun endgültig absolut skrupellos. Ebenso sind alle anderen Figuren längst nicht mehr die, die sie zu Anfang waren. King muss dabei vielleicht mit der größten Veränderung zurecht kommen, schließlich muss er sich dem Übernatürlichen stellen und es akzeptieren.
Jackson T. Winters verhält sich nach außen hin zwar zunächst ganz erwartungsgemäß, bald wird aber klar, dass auch er sich geändert hat. Ihm liegt mittlerweile etwas an seinen Gefährten und er will sie schützen, wo er nur kann. Was nicht bedeutet, dass er seinen Zynismus verloren hätte, oder nun sauberer spielen würde. So gesehen, ist er immer noch der gleiche rücksichtslose Mistkerl, der er bereits in Band 1 war, nur verlässt er sich jetzt auf andere.
Joshua Williamson erzählt Winters letzten Auftritt in seiner typischen Weise. Er vermischt Horror mit Grusel und gibt eine Prise sehr schwarzen Humors hinzu, so erzeugt er die für Ghosted typische Atmosphäre. Und selbst wenn er jetzt den Tod ins Spiel bringt, erscheint alles immer noch geerdet. Dies liegt vor allem daran, dass er zum einem Jackson T. Winters Vergangenheit zeigt und dem Leser damit interessante Einblick gewährt, zum anderen an den natürlich klingenden Dialogen und dem einen Rätsel, welches sich Winters selbst stellt: Warum begleitet ihn der Tod, ohne ihn zu holen? Alle entstehenden Fragen werden zufriedenstellend beantwortet und so gibt Williamson Ghosted ein passendes Ende.

Der Band wurde gleich von drei Zeichnern gestaltet, wobei Juan José Ryp ein Heft übernahm, Goran Sudzuka ein paar Seiten im letzten Heft und Laci den Rest gestaltete. Laci steht dabei irgendwo in der Mitte zwischen europäischer und amerikanischer Comickunst und liefert solide Arbeit ab, ganz im Sinne der Geschichte. Außergewöhnlich sind hier die Zeichnungen von Goran Sudzuka. Seine Bilder sehen fantastisch aus und wenn der Tod leicht wie Skeletor aussieht, unterstützt dies nur die Atmosphäre des Comics. Ryp hat einen etwas eigenwilligen Stil, passt aber gut in die Welt Ghosteds hinein.

Als Bonusmaterial gibt es ein Interview mit Vladimir „Laci“ Krstic und jede Menge Skizzen, Vorzeichnungen und Seitenlayouts. Nicht zu vergessen Dan Panosians Originalcover, der hier ausgezeichnete Arbeit abliefert.


Fazit

Jackson T. Winters Weg ist zu Ende. Jedoch ist es zugleich ein Neubeginn. Ein gespenstischer Trip ist ein runder, gelungener Abschluss für Ghosted. Und wer weiß, vielleicht sieht man Winters und seine Truppe mal wieder.


Pro & Contra

+ Andersons Entscheidung
+ Goran Sudzuka
+ geerdet trotz der phantastischen Geschichte

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/ Leistung: 3,5/5


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