Doctor Strange – Anfang und Ende (J.M. Straczynski, Sara Barnes, Brandon Peterson)

Verlag: Panini; (September 2016)
Softcover: 144 Seiten; 16,99 €
ISBN-13: 978-3957988645

Genre: Superhelden


Klappentext

Die ganze Geschichte von Dr. Strange

Als begnadeter Arzt könnte Dr. Stephen Strange die Welt zu einem besseren Ort machen und vielen Menschen helfen. Doch er entscheidet sich für Geld, Ruhm und schöne Frauen. Eines Tages allerdings verändert ein Unfall das Leben des arroganten Schönheitschirugen drastisch. Er hofft, in Tibet Hilfe und Heilung zu finden. Doch alles, was er bekommt, ist ein Blick auf die magischen und dämonischen Welten hinter der dünnen Wand der Realität. Um den Krieg zwischen diesen mystischen Mächten zu überleben, muss Dr. Strange als Erstes einsehen, dass er nicht nur an sich selbst denken darf und noch viel zu lernen hat...

Dieser Band enthält die komplette Miniserie Strange: Beginnings and Endings, in der Superstar J. Michael Straczynski (SPIDER-MAN), Sara „Samm“ Barnes (DER SPEKTAKULÄRE SPIDER-MAN) und Brandon Barnes (AVENGERS: AGE OF ULTRON) Dr. Stranges Anfänge neu interpretieren.


Rezension

Stephen Strange verbringt als Medizinstudent mehrere Wochen in Tibet, um dort den Menschen zu helfen. Zusammen mit seinem besten Freund Devon kümmert er sich sechs Wochen lang um die Kranken. Insbesondere bei Wong scheint er Erfolg zu haben, denn nicht nur, dass er dessen Arm heilt, auch beginnt der Junge wieder zu sprechen. Am Tag seines Abfluges trifft er auf einen seltsamen alten Mann. Eine Begegnung, die noch entscheidend für Stephen Strange sein soll. Jahre später hat Dr. Strange seine Ideale und Versprechen vergessen und führt eine mehr als gute gehende Praxis für Schönheitschirugie. Erst als er einen schweren Unfall hat, der ihm die Feinmotorik nimmt und nach seinem anschließenden tiefen Fall, erinnert er sich, Wong versprochen zu haben, nach Tibet zurückzukehren. So macht er sich auf den Weg und tritt damit eine Reise an, die ihn an die Grenzen der Realität führt und ihn auf den Altehrwürdigen treffen lässt, dessen Nachfolger er werden soll.

Dr. Stephen Strange gehört eher zu den unbekannteren Superhelden in Deutschland. Viele Veröffentlichung über den Meistermagier gibt es hier nicht. Glücklicherweise steht jetzt aber ein Film mit Benedict Cumberbatch in den Startlöchern und so widmet sich Panini nun verstärkt Dr. Strange. Neben der regulären neuen Heftserie stehen dabei weitere Veröffentlichung an. Eine von diesen ist Anfang und Ende. In dieser Miniserie erzählt J.M. Straczynski zusammen mit Sara Barnes seine Herkunft und wie er zu dem großen Magier geworden ist. Der ehemalige Autor und Produzent von Babylon 5 und heutige Star der Comicszene stellt Stephen Stranges Weg zum Meistermagier ohne große Schnörkel dar und verfolgt sehr strikt einen geraden Weg direkt zum Ziel. Was er dabei erzählt, ist nicht gerade innovativ, aber am Ende kommt es darauf an, wie man etwas erzählt und das tun Straczynski und seine Co-Autorin gekonnt. Sie machen nicht den Fehler auf Action und viele Kämpfe zu setzen, sondern geben ihrer Geschichte und ihren Figuren Raum. Sie entwickeln Dr.Strange und lassen so seine Persönlichkeit und seine Wandlung nachvollziehbar werden. Richtig spannend wird es zwar nie, jedoch ist dies im Fall von Dr. Strange nicht wichtig. Hier geht es um einen Mann auf den Weg zu sich selbst und dies ist ausreichend interessant und hält den Leser so bei der Stange.

Brandon Peterson fasst Anfang und Ende in sehr gute Bilder. Gemessen an anderen Marvel-Veröffentlichungen sind sie hervorragend. Sobald es fantastisch wird und in den Bereich der Magie geht, findet er Wege, diese spannend darzustellen. Justin Ponsors Farbgebung hilft Petersons Zeichnungen ins rechte Licht zu setzen und ihnen die entsprechende Wirkung zu verleihen. Die künstlerische Umsetzung von Straczynskis und Barnes Ideen ist mehr als gelungen und trägt sehr viel zu Dr. Stranges Geschichte bei.


Fazit

Eine ruhig erzählte Ursprungsgeschichte präsentieren J.M. Straczynski und seine Mitstreiter in Doctor Strange: Anfang und Ende. Eine die nur wohldosiert mit Action angereichert wurde und mehr Wert auf das Innenleben Dr. Stranges legt. Ein gelungener Auftakt, der zwar nicht der ganz große, geniale Wurf ist, sich aber wohltuend von den üblichen Superheldenmaterialschlachten abhebt.


Pro & Contra

+ gute Dialoge
+ wenig Action, so dass sie nicht die Geschichte überdeckt
+ gute visuelle Einfälle

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit Dr. Strange:

Rezension zu Dr. Strange – Verdammnis
Rezension zu Dr. Strange (2018) Bd.1 – Der oberste Zauberer der Galaxie
Rezension zu Dr. Strange (2018) Bd.2 – Der doppelte Doktor
Rezension zu Dr. Strange (2018) Bd.4 – Die Entscheidung
Rezension zu Dr. Strange – Die letzten Tage der Magie
Rezension zu Dr. Strange – Blut im Äther