Batman: Detective Comics Bd.7 – Anarchie (Francis Manapul, Brian Buccellato u.a.)

Verlag: Panini; (Oktober 2016)
Softcover: 156 Seiten; 16,99 €
ISBN-13: 978-3957989703

Genre: Superhelden


Klappentext

TODESFLUG

Eigentlich will Bruce Wayne in den Urlaub fliegen, um nach harten Kämpfen etwas Abstand von seiner Rolle als Batman zu gewinnen, als eine Passagier-Maschine auf dem Gotham Airport notlandet – an Bord nichts als grauenvoll entstellte Leichen und ein Sarg. Dann droht auch noch der Schurke Anarky, ganz Gotham City ins Chaos zu stürzen, und Batman steht in der Öffentlichkeit auf einmal als Mörder da. Doch er entdeckt eine Verbindung zwischen Anarky und seinem alten Feind Mad Hatter, ein düsteres Geheimnis, das der Mitternachtsdetektiv lüften muss...

Zwei außergewöhnliche Batman-Storys von dem Erfolgsduo Francis Manapul/ Brian Buccellato (FLASH), Romanautor Benjamin Percy (Roter Mond, Wölfe der Nacht) und Zeichner John Paul Leon (DMZ, ANIMAL MAN). Dieser Band enthält die US-Hefte DETECTIVE COMICS 35 bis 40.


Rezension

In Detective Comics Bd.6 waren Franics Manapul und Brian Buccellato allein für die Geschichte verantwortlich. Im siebten Sammelband der Reihe müssen sie den Platz mit Benjamin Percy und John Paul Leon teilen. Jedes der Teams übernahm die Verantwortung für eine der beiden enthaltenen Geschichten und präsentiert jeweils eine spannende und relativ bodenständige Geschichte über den Dunklen Ritter. Den Anfang macht das Team Benjamin Percy und John Paul Leon.

Terminal

Eigentlich will Bruce Wayne auf Anraten seines Butlers Alfreds eine Auszeit von Gotham und Batman nehmen. Jedoch wird es zunächst nichts mit einem Urlaub, denn gerade als er am Flughafen ankommt, landet ein Flugzeug, welches eine schreckliche Fracht an Bord hat. Jeder der Passagiere und der Crew ist tot und bereits stark verwest, obwohl der Flug aus Frankfurt nur acht Stunden Flugzeit hatte. Also wirft sich Bruce Wayne ins Kostüm Batmans und beginnt zu ermitteln. Schnell stellt sich heraus, was die Menschen umgebracht hat, nur ist die Frage, wie es aufzuhalten ist, denn der Verursacher hat einen perfiden Plan und es sieht so aus, als ob Batman sterben könnte.

Benjamin Percy erzählt hier einen spannenden Thriller, in dem Batman viel zu ermitteln hat. Leider wirkt die Geschichte etwas gedrängt. Ein oder zwei Ausgaben mehr Platz wäre unter Umständen besser gewesen, da Terminal dann richtig Raum gehabt hätte, um sich voll zu entfalten. Allerdings besitzt es so ein hohes Tempo, was dieser nicht unbedingt innovativen Handlung gut tut. Und Dick Grayson bekommt einen Gastauftritt, der in seiner Härte überrascht, da der ehemalige Robin bisher nie solch einen Hang zur Gewalt gezeigt hat, aber in seiner neuen Rolle als Agent passt dies zu ihm. John Paul Leon hat einen rauhen, groben Stil, der an Gotham Central erinnert und sehr gut zum Inhalt passt. Die Kolorierung unterstützt dabei die düstere Stimmung Terminals.

Anarky

Für Batman beginnt die Sache so, wie er sie allzu oft zuvor erlebt hat. Nach einem Kampf mit dem Mad Hatter bringt er diesen ins Gefängnis. Was danach allerdings kommt, ist ungleich größer und scheint mit seinem alten Feind in Zusammenhang zu stehen. Anarky ist zurück, so sieht es zumindest aus und er geht äußerst kompromisslos vor. Nachdem er einen Mitarbeiter Waynes aus einem Fenster des Wayne Towers geworfen hat, versucht er diesen zum Einsturz zu bringen, was Batman nur knapp verhindern kann. Das ist nur der Anfang von Anarkys Plan. Er hat weiße Masken in der Stadt verteilt und fordert die Bewohner Gothams auf, sich zu nehmen, was sie wollen, nachdem er auch alle Daten zu Besitzrechten gelöscht hat. Das Chaos bricht aus und doch soll es nur den wahren Grund für all dies verdecken.
Brian Bucellato ist wieder in sehr guter Form. Unter einem augenscheinlichen Superheldenplot versteckt er etwas anderes, viel kleineres. Dazu nutzt er alle Möglichkeiten, die ihn der Batmanmythos zur Verfügung stellt. Und wie bereits in Ikarus, lässt er Batman und Harvey Bullock aufeinandertreffen. Jene beiden Männer, die so unterschiedlich sind und sich dennoch respektieren. Und er zeigt, wie gefangen Harvey Bullock in seinem trotz allem vorhandenem Pflichtgefühl ist. Als Batman unter Mordverdacht gerät, könnte er alles mit Leichtigkeit aufklären, verzichtet aber darauf. Das Ende bestreiten sie aber gemeinsam, was überaus passend für diese Geschichte ist. Bruce Wayne und Alfred bekommen dazu zwei Momente spendiert, die sehr eindrücklich sind und ihr Verhältnis zueinander definiert. Innerhalb von nur vier Ausgaben erzählt Brian Buccellato eine Geschichte die sowohl spannend ist, als auch Tiefe besitzt.
Francis Manapuls Zeichnungen sind wieder hervorragend. Der Aufbau der Seiten, die Wahl des Ausschnitts und die Perspektiven sind perfekt gewählt und sein Stil ist praktisch einzigartig und unterstützt die Geschichte zu jedem Zeitpunkt. Zusammen haben Manapul und Buccellato mehr als gute Unterhaltung mit etwas Tiefgang geschaffen.


Fazit

Zwei sehr gute Thriller sind in Anarchie enthalten. Dabei ist die Umsetzung bei Terminal sogar wichtiger als die Handlung selbst und Brian Buccellato und Francis Manapul entwickeln sich immer mehr zu einer sicheren Bank für sehr gute Batmangeschichten.


Pro & Contra

+ das Kleine verbirgt sich im Großen
+ beide Zeichner sind auf ihre Art sehr gut
+ spannend und mit hohem Tempo

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln der Reihe Detective Comics:

Rezension zu Batman – Detective Comics Bd.2: Die Maske des Schreckens
Rezension zu Batman – Detective Comics Bd.4: Der Anti-Batman
Rezension zu Batman – Detective Comics Bd.5: Gothtopia
Rezension zu Batman - Detective Comics Bd.6: Ikarus
Rezension zu Batman – Detective Comics Bd.8:  Die Batman-Cops
Rezension zu Batman – Detective Comics Bd.9: Wo Dämonen lauern