Der Herr der Ringe (J.R.R. Tolkien, Illustrationen von Alan Lee)

Verlag: Klett-Cotta; (Oktober 2016)
Gebundene Ausgabe: 1296 Seiten; 68 € Einführungspreis, ab 01.04.2017 88 €
ISBN-13: 978-3608960358

Genre: Fantasy


Klappentext

„Ein Ring sie zu knechten,
Sie alle zu finden,
Ins Dunkel zu treiben und
Ewig zu binden.“

Zum 125. Geburtstag von J.R.R. Tolkien
Die schönste Ausgabe des Herrn der Ringe
Mit Illustrationen von Alan Lee
In der Übersetzung von Margaret Carroux


Rezension

Der Herr der Ringe dürfte wohl der bekannteste Fantasyroman und dementsprechend seine Geschichte den meisten vertraut sein. Trotzdem zunächst eine wirklich kurze Zusammenfassung des Inhalts, bevor sich diese Rezension mit dem Wesentlichen dieser Prachtausgabe des Herrn der Ringe zum 125. Geburtstag seines Autoren J.R.R. Tolkien beschäftigt.

Der dunkle Herrscher Sauron schuf einst den Einen Ring, der alle anderen Zauberringe Mittelerdes unter seine Gewalt bringen sollte. In einer letzten Schlacht stellten sich Menschen und Elben den Heeren Saurons und tatsächlich siegten sie. Während der Schlacht wurde Sauron der Eine Ring vom Finger geschnitten und er verlor seine Macht und seine Gestalt. Der Ring ging verloren und wurde von Bilbo Beutlin, einem Hobbit, gefunden. Lange war er in seinem Besitz, bevor er ihn seinem Verwandten Frodo Beutlin übergab. Als Gandalf herausfindet, welch besonderen Ring Frodo in seinem Besitz hat, fällt Frodo mit acht Gefährten die Aufgabe zu, den Ring zum Schicksalsberg zu bringen, um ihn dort in den Feuern zu vernichten.

Was den Herrn der Ringe zu etwas besonderem macht, ist mit Sicherheit nicht Tolkiens Schreibstil. Er war kein Romanautor, sondern ein Gelehrter und Sprachwissenschaftler, der für eine selbsterfundene Sprache die Geschichte einer Welt entwickelte. Dementsprechend liest sich Der Herr der Ringe bei weitem nicht so flüssig wie andere Romane, sondern ist gerade zu Beginn dann doch recht zäh. Das macht aber nichts. Denn die Liebe zum Detail, die Schöpfungskraft, die hinter Mittelerde steht, und auch die Figuren und die Handlung lassen Tolkiens Werk so herausragen. Und so kann Der Herr der Ringe völlig zu Recht als der Ursprung der modernen Fantasyliteratur bezeichnet werden. Ohne ihn gäbe es kein Shannara, keine Drachenlanze, kein Erdsee, keinen Drizzt Do´Urden und eben auch kein Game of Thrones. J.R.R. Tolkiens Einfluss ist also weiterhin sehr groß und seit der Verfilmung durch Peter Jackson ist Der Herr der Ringe mittlerweile so gut wie jedem ein Begriff.

Jetzt steht der 125. Geburtstag Tolkiens am 3. Januar an und Klett Cotta feiert dies gebührend mit einer neuen Ausgabe des Herrn der Ringe. Eine, die sich mehr als sehen lassen kann.
Das fast 1300 Seiten starke Buch kommt in einem Leinenschuber mit Goldprägung von Tolkiens Namen und des Rahmens zur Verzierung. Der Titel selbst ist weiß gedruckt. Der Schuber ist sehr stabil und macht einen sehr guten Eindruck.

Holt man das Buch aus dem Schuber hervor, fällt der Blick auf das eindrucksvolle Motiv der Hobbits vor dem Schwarzen Tor, gemalt von Alan Lee, dem in dieser Ausgabe eine besondere Bedeutung zukommt. Aber zunächst zum Inhalt. Dieser Herr der Ringe ist in der von Fans bevorzugten Übersetzung Margaret Carrouxs, für die auch Tolkien viel Lob übrig hatte, denn sie hat das Wort Elb für Elfen eingeführt und auch ansonsten durch ihre Fähigkeiten als Übersetzerin dafür gesorgt, dass Der Herr der Ringe ebenso in Deutschland zu einem großen Erfolg werden konnte. Im Buch ist nicht nur die Geschichte an sich enthalten, sondern gleichfalls die Anhänge und ein Register. Zusätzlich liegt eine herausnehmbare, ausklappbare Karte bei, auf deren eine Seite Mittelerde und auf der anderen Mordor abgebildet ist. Diese Karten dürften die meisten Fans bereits kennen, trotzdem sind sie essentiell wichtig für den Lesegenuss und damit Pflicht für eine solche Ausgabe.

Wird der Schutzumschlag abgenommen, kommt ein Buch in grau-silbrigen Leinen zum Vorschein. Auch hier sind Titel und Namen in Goldprägung auf dem Buchrücken. Dazu kommen zwei Lesebändchen und hochwertiges Papier, die der Bedeutung des Herrn der Ringe zusätzlich Rechnung zollen.

Ein anderes Herzstück dieser Ausgabe, neben der hochwertigen und tollen Ausstattung, sind die Illustrationen Alan Lees, die bereits in einer Ausgabe von Harper Collins zu sehen waren. Alan Lees Bilder sind etwas Besonderes und so werden sie hier behandelt. Auf etwas dickerem, glänzendem Papier kommen sie sehr gut zur Geltung. Es sind wunderbare Gemälde, die die einzigartige Atmosphäre Mittelerdes in sich tragen und einem bewusst machen, wie viel er zum Erfolg der Filme beigetragen hat, bei denen er maßgeblich in der Entwicklung der Designs eingebunden war. Er macht Mittelerde mit Hilfe seiner Bilder lebendig.


Fazit

Klett Cotta macht mit der neuen Ausgabe von Der Herr der Ringe sowohl Tolkien als auch vor allem seinen Fans ein wunderbares Geschenk, bei der jedes Detail stimmt. Angefangen mit der klassischen Übersetzung Carrouxs, über Alan Lees einzigartige Bilder, bis hin zur Ausstattung selbst. Das in Leinen gebundene Buch liegt einfach toll in der Hand und der Schuber rundet das Gesamtpaket perfekt ab. Eine einfach geniale Ausgabe, die man als Fan oder einfach als bibliophiler Sammler haben muss! Für Tolkien-Liebhaber das ideale Weihnachtsgeschenk.


Pro & Contra

+ Goldprägung
+ Leinenschuber und in Leinen gebunden
+ Karten
+ Lesebändchen
+ Alan Lees Bilder

Bewertung:

Charaktere: 5/5
Handlung: 5/5
Lesespaß: 5/5
Zeichnungen: 5/5
Preis/Leistung: 5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von J.R.R. Tolkien:

Rezension zu Die Legende von Sigurd und Gudrún
Rezension zu Das große Hobbit Buch mit Anmerkungen von Douglas A. Anderson 
Rezension zu Der Hobbit mit Illustrationen von Alan Lee
Rezension zu Der Untergang von Númenor

Literatopia-Links zu weiteren Titeln zu Der Hobbit:

Rezension zu Der Hobbit (Comic)

Tags: High Fantasy, J.R.R. Tolkien, Mittelerde