Badlands Bd.2 – Der mit dem Grizzly tanzt (Corbeyran, Piotr Kowalski)

Verlag: Splitter-Verlag; (November 2016)
Gebundene Ausgabe: 48 Seiten; 14,80 €
ISBN-13: 978-3958390317

Genre: Western/ Mystery


Klappentext

Perla und ihre Gefährten setzen ihren Weg im amerikanischen Westen fort. Ihr Wagen ist mit den Artefakten beladen, die ein Vorfahr der jungen Frau vererbt hat und deren Verwendung sie fortan erlernen will...

Man muss nicht betonen, dass ihre Initiation kein Zuckerschlecken ist! Im Kampf mit Gangstern, widerspenstigen Schamanen und Monstern, die aus dem Nichts auftauchen, lässt Perla ihr Pulver sprechen und pflastert ihren Weg mit mehr Leichen als Doc Holliday und Jesse James zusammen.

Verschwiegen und zu sexy, um ehrlich zu sein, setzt die Abenteurerin mit dem lockeren Abzug ihre fantastische Suche fort und dringt immer tiefer in indianisches Gebiet ein, dort, wo sich Legenden und Magie mit den Menschen und ihrem Territorium zu vermischen scheinen.


Rezension

Perla, Labotte und ihre Leibwächter Sam und Viele-Tode reisen weiter im Indianergebiet. Perla ist auf der Suche nach einem Kwakiutl-Indianerdorf. Dort hat ihr Vorfahr Hernan vor langer Zeit die Kunst der Verwandlung erlernt und Bärenklauen und eine Maske erhalten. Perla will erlernen sie zu nutzen. Der Weg nach Vancouver Island ist aber nicht einfach. Zunächst muss sich Perla mit Gangstern auseinandersetzen, bevor sie an einem stürmischen Tag mit ihren Gefährten über den See setzt. Sie fällt ins Wasser und wird von einem geheimnisvollen Angehörigen des Stammes gerettet. Als sie ins Dorf kommen, erfährt Perla von einem Fluch, der das Dorf getroffen hat. Seit Monaten gehen keine Fische in die Netze und ein Bär reißt die Kinder des Dorfes. Perlas Retter wird neuer Häuptling und muss dieses Problem nun angehen und dabei spielt Perla eine wichtige Rolle und ebenso Labotte. Denn sie halten die Lösung für den Fluch bereit.

Der zweite Band von Corbeyran und Piotr Kowalski über Perla und ihre Freunde liegt nun vor und entführt erneut in die mystische Welt der Indianer.
Der mit dem Grizzly tanzt stößt damit die Tür in Perlas Welt weiter auf und ist doch auf sich allein gestellt lesbar. Denn der zweite Band von Badlands schließt zwar unmittelbar an den Ersten an, nimmt aber nur kurz Bezug auf diesen. Alle auftauchenden Fragen im Zusammenhang mit Das Eulen-Kind werden ausreichend im Verlauf der Handlung geklärt. Wobei die wichtigste natürlich der Grund für Perlas Reise ist.
Corbeyran mischt erneut Elemente des Westerns mit Mystery und Horror. Wie bereits in Das Eulen-Kind gelingt ihm dies äußerst gelungen. Denn der Übergang zwischen den verschiedenen Genres ist fließend, nie wird ein Element in den Vordergrund gestellt, so dass es Überhand nimmt. Dadurch bekommt die Geschichte ein Gefühl der Realität für den Leser. Der mit dem Grizzly tanzt liest sich nicht einfach wie eine typische Mysterygeschichte, sondern mehr wie eine echte Legende der Indianer. Dazu trägt bei, dass Corbeyran Wissen um die amerikanischen Ureinwohner einbindet und so alles umso mehr erdet. Die Geschichte an sich ist erfrischend spektakulär unspektakulär. Es gibt zwar ein paar actionhaltigere Szenen, jedoch ist sie ansonsten sehr ruhig erzählt und das Rätsel um den Fluch wird dennoch spannend präsentiert. Perla hat dieses Mal nicht allzu viel zu tun. Vermutlich ist deswegen die Sequenz am Anfang mit den Gangstern eingebunden, denn ihren Beschützer hätte man auch anders auftreten lassen können. Die Charaktere um Perla sind erneut hervorragend gestaltet. Perla ist genauso hart und faszinierend wie bei ihrem ersten Auftritt und Viele-Todes und Sams Streitgespräche sind pointiert und auf den Punkt gebracht und charakterisieren sie gleichzeitig als gute Freunde. Verzauberte-Kiefer und Ein-Wal sind ebenso nachvollziehbar in ihren Handlungen und so ergibt sich wieder eine spannende Geschichte rund um Indianermythen und tollen Figuren, die zwar ein langsameres Tempo anschlägt, dafür aber spannend und durchdacht gestaltet ist. Die Gefahr, Badlands könnte die immer gleichen Pfade beschreiten, scheint nicht zu bestehen.

Piotr Kowalski muss dieses Mal keine Wüstenlandschaft darstellen, sondern steht vor der Herausforderung üppige Wälder und einen See in Szene zu setzen. Das gelingt ihm ebenso eindrucksvoll, wie zuvor. Besonders hervorzuheben ist die Jagd auf einen Wal, mit einer einseitigen Zeichnung, wie der Wal aus dem Wasser schießt. Die ganze Kraft des Tieres fängt Kowalski ein. Seine Personen sind klar dargestellt und detailreich zeichnet er seine Hintergründe. Die Farbgebung ist ebenso gelungen und kraftvoll.


Fazit

Der mit dem Grizzly tanzt ist nicht actionreich oder bildet Horrorvisionen ab, wie es noch der erste Band tat, sondern setzt ganz auf eine spannende Geschichte und eine Legende, die hervorragend zu der ganzen Atmosphäre von Badlands passt und sich natürlich anfühlt.


Pro & Contra

+ Perla und ihre Gefährten
+ ruhige, spannende Geschichte
+ Zeichnungen mit passender Atmosphäre

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Corbeyran und Kowalski

Rezension zu Badlands Bd.1 – Das Eulen-Kind