Geschenktipps 2016 - Teil 1

Liebe LeserInnen,

unweigerlich nähert sich Weihnachten, wie jedes Jahr völlig überraschend und viel zu schnell. In den Geschäften gibt es schon seit Wochen Weihnachtsdekoration, Adventskalender, Spekulatius und Lebkuchen. In den ersten Fenstern hängt bereits Weihnachtsbeleuchtung. Und die ersten Weihnachtseinkäufer stürmen die Einkaufspassagen auf der Suche nach den besten Geschenken für ihre Lieben.

Wir von Literatopia möchten euch auch in diesem Jahr wieder unterstützen – mit unseren inzwischen traditionellen Geschenktipps, speziell abgestimmt auf Lesebegeisterte. Und wer weiß, vielleicht findet eure persönliche Wunschliste ja auch noch Zuwachs.


 
Maria
 
In diesem Jahr bin ich nicht so viel zum Lesen gekommen, aber eine Empfehlung habe ich doch für euch.

Es ist ja nichts Neues, dass es Fantasyfreunde nicht immer einfach haben, vor allem dann nicht, wenn sie ausgefalleneren Lesestoff suchen, der sich zumindest ein Stück weit aus den metertief eingefahrenen Mustern hinauswagt. Für all diese Leser hätte ich hier einen echten Geheimtipp zu bieten: Die Skargat-Trilogie von Daniel Illger. Band 1 "Der Pfad des schwarzen Lichts" und Band 2 "Das Gesetz der Schatten" sind bereits erschienen, der finale Band wird für das kommende Jahr mit Spannung erwartet.
 
Auf den ersten Blick scheint die Story nichts Besonderes zu sein: In einer mittelalterlich anmutenden Fantasiewelt breitet sich ganz allmählich etwas unsagbar Böses aus und nur unser Held vermag es, zusammen mit einer unerschrockenen Helfertruppe, der Bedrohung Einhalt zu gebieten. Gelangweiltes Gähnen, weil genau dieser Plot im Fantasy-Genre seit dem Herrn der Ringe in Endlosschleife abzulaufen scheint? Zugegeben, die Thematik bei Skargat ist nicht neu, umso mehr dafür jedoch die Umsetzung. Das beginnt bereits mit den Zustandsformen der Figuren. Lebendig oder tot kann jeder, hier existieren aber eine ganze Menge von Zwischenstufen. Ob halbtot, dreivierteltot, untot oder sonst irgendwie spukenderweise unterwegs, es ist alles vertreten, und die Frage, wer da jetzt welcher Fraktion angehört und warum, stellt sich recht häufig. Sehr lebendig und mit einem ordentlichen Schuss Humor versehen sind auf alle Fälle die Charaktere, die oft ziemlich skurril auftreten und sehr interessante Vorgeschichten, gespickt mit dem einen oder anderen Geheimnis mitbringen. Gerade auf die jeweiligen Vorgeschichten wird im zweiten Buch ausführlicher eingegangen. Hier erfährt man diverse Einzelheiten, die im ersten Band unklar waren oder bisher noch gar nicht zur Sprache gekommen sind. Natürlich werden noch nicht alle Hintergründe und Geheimnisse verraten, eben so viel, dass es eine homogene und spannende Überleitung zum finalen Band bildet.
 
Besonders erwähnenswert ist auch Daniel Illgers Schreibstil, der sich ganz wunderbar, beinahe schon poetisch liest und einfach Spaß macht. Erzählt wird die Story abwechselnd aus der Sicht der Hauptpersonen, was der Story einen zusätzlichen persönlichen Touch gibt. Erwähnen sollte man zudem, dass das Setting insgesamt ziemlich düster ist und es dann häufig auch richtig blutig zur Sache geht. Für empfindsame, genauso wie für sehr junge Leser sind diese Bücher deshalb weniger geeignet. Ein kleines bisschen Liebe und Gefühl sind auch vorhanden, das aber wirklich nur ganz dezent und ohne Kitschfaktor im Stil von ‚Vampir und sterbliches Mädchen verlieben sich aufs Heftigste ineinander, der sich im Genre so hartnäckig ausbreitet.

Beide Skargat-Bände sind für mich in diesem Jahr eine rundum gelungene Fantasy- Überraschung, die ich mit viel Spaß und voller Spannung gelesen habe. Bei echten Fantasyfreunden kann man mit diesen Büchern unterm Weihnachtsbaum kaum etwas falsch machen.
 

 
Dennis
 
Dieses Jahr gibt es von mir zwei schöne und zugleich etwas außergewöhnliche Geschenktipps. Diese sehen nicht nur toll aus, sondern bieten auch echte Abwechslung unterm Tannenbaum. Besonders geeignet für die Leser, bei denen man nie so genau weiß, was man schenken soll und die man nicht einfach mit einem schnell vom Präsentiertisch geklaubten Bestseller beschenken möchte.
 
"Das gläserne Meer" von Josh Weil ist eine wunderbare Geschenkidee für lange Winterabende. Als moderne russische Fabel mit einem Hauch Science-Fiction kann dieses Buch mit seinen märchenhaften Motiven bestimmt nicht nur Liebhaber des Ausgefallenen überzeugen. Die bewegende und nicht selten tragikomische Geschichte um zwei russische Brüder, die jeder auf seine Weise im neuen Russland ihr Glück suchen, unterhält und lädt zum Nachdenken ein.
Wenn es ruhig etwas skurril sein darf, dann ist dieses Buch die richtige Geschenkidee.
 
Und auch "Der Turm der Welt" von Benjamin Monferat bietet Abwechslung und gute Unterhaltung. Ein historischer Roman mit großartigem Setting und temporeicher Handlung wartet zwischen den herrlich gestalteten Buchdeckeln auf den Leser. Das Paris des späten 19. Jahrhunderts lässt einen für geraume Zeit eintauchen und an der Seite von vielen verschiedenen Figuren miterleben, wie diese versuchen, einen teuflischen Plan zu vereiteln.  Ein richtiger Schmöker mit besonderer Atmosphäre.
 

 
Wie immer konzentrieren sich unsere Geschenktipps auf Titel, die in diesem Jahr erschienen sind. Ihr dürft euch aber gerne auch von den älteren Ausgaben inspirieren lassen. Das Programm ist bunt gemischt und wir sind sicher, dass ihr fündig werdet.
 
Einen wunderbaren ersten Advent wünscht euch
euer Literatopia-Team
 

 
Geschenktipps 2010: ~*~*~ Teil 1 ~*~*~ Teil 2 ~*~*~ Teil 3 ~*~*~
Geschenktipps 2011: ~*~*~ Teil 1 ~*~*~ Teil 2 ~*~*~ Teil 3 ~*~*~ Teil 4 ~*~*~
Geschenktipps 2012: ~*~*~ Teil 1 ~*~*~ Teil 2 ~*~*~ Teil 3 ~*~*~ Teil 4 ~*~*~
Geschenktipps 2013: ~*~*~ Teil 1 ~*~*~ Teil 2 ~*~*~ Teil 3 ~*~*~ Teil 4 ~*~*~
Geschenktipps 2014: ~*~*~ Teil 1 ~*~*~ Teil 2 ~*~*~ Teil 3 ~*~*~ Teil 4 ~*~*~
Geschenktipps 2015: ~*~*~ Teil 1 ~*~*~ Teil 2 ~*~*~ Teil 3 ~*~*~ Teil 4 ~*~*~