Hellboy Bd.15 – Die Todeskarte (Mike Mignola)

Verlag: Cross Cult; (Dezember 2016)
Gebundene Ausgabe: 144 Seiten; 22 €
ISBN-13: 978-3864253980

Genre: Grusel/ Horror


Klappentext

„Die Prophezeiungen erfüllen sich und die losen Enden verknüpfen sich in einem Werk reiner Schönheit. Dass Mike Mignola diesen Charakter schuf, seine Abenteuer schrieb und zeichnete, scheint das Bedeutungsvollste zu sein, das diesem Medium je widerfahren ist. Episch, mit der angemessenen Erzählgeschwindigkeit und wunderbar düster. Hellboy ist Comic. Hellboy zeigt, worum es in diesem Medium eigentlich geht.“
-The Nerdist


Rezension

Hellboy ist weiterhin in der Hölle und erlebt seine letzten Abenteuer. Unter anderem muss er sich eines Parasiten erwehren, der ihn in eine leere Hülle verwandeln könnte, begegnet seiner Halbschwester, alten Feinden und seiner Frau und doch steht am Ende das Ende von Pandämonium und das Ende der Hölle. Nur Hellboy bleibt.
Zusätzlich enthält Die Todeskarte die Geschichte Der Exorzist von Vorsk. In ihr erzählt Mike Mignola die Geschichte eines Mannes, der sich mit einem Dämon verbündet, um Reichtum und Einfluss zu erlangen, um so seine Frau glücklich zu machen. Zunächst läuft alles glatt, bis der Mann den Vertrag bricht. Die Geschichte wäre eigentlich typisch für Mike Mignola, allerdings hat er sämtliche Figuren als Marionetten dargestellt, was Der Exorzist von Vorsk einen legenden-/ märchenhaften Charakter gibt.

Die Todeskarte ist das Ende von Hellboys Reise. Seit über zwanzig Jahren zeichnet und erzählt Mike Mignola auf seine ganz spezielle Art und Weise die Abenteuer des Jungen aus der Hölle. Die Serie wurde mittlerweile äußerst erfolgreich und ist eine der wichtigsten US-Comicserien, die soviel mehr ist, als ein weiterer, einfacher Superheldencomic. Mike Mignola verarbeitet Sagen und Legenden aus aller Welt und fügt sie seinem Universum hinzu, nicht ohne sein Talent beizugeben, um etwas eigenes zu erschaffen.
Hellboy ist nun bereits seit längerem in den Comics gestorben. Allerdings ist er auch im Jenseits sehr umtriebig und erlebt weiterhin Abenteuer, die nun jedoch in Die Todeskarte ebenfalls ihr Ende finden. Mike Mignola hat für diese Schlusskapitel von Hellboys Lebensgeschichte erneut zu Stift und Papier gegriffen und bringt so zu einem Ende, was er begonnen hat. Dabei greift er auf so manches Ereignis aus Hellboys Vergangenheit zurück, unter anderem auf seine Hochzeit mit einer seltsamen Frau in Mexiko 1956. Mike Mignola nimmt diese Dinge und wirft einen Blick zurück und verschafft so Hellboy ein Ende das voller Wehmut und Poesie ist. Zwar gibt es so manche Actionszene, aber weder stehen sie im Vordergrund noch bestimmen sie Rhythmus und Tempo. Er erzählt hier sehr ruhig und langsam und gibt so Hellboy und dem Leser Zeit sich mit dem Ende von Hellboys Abenteuern anzufreunden. Es ist ein runder Abschluss von Hellboys Lebensweg, der hier entsteht und sich vor dem Leser ausbreitet und Mignola hat Recht, wenn er schreibt, dass alles so endet, wie es sein muss. Mit untrüglichem Gespür führt er Hellboy durch Die Todeskarte und auch wenn seine Schöpfung schließlich alleine dasteht, so lässt er ihn nicht im Regen stehen. Mit Hellboy hat Mike Mignola gezeigt und beweist es erneut, was eigentlich alles im Medium Comic möglich ist, wenn sich Autoren und Zeichner trauen. Wer vor Jahren die ersten Geschichten Hellboys gelesen hat, dürfte sich verwundert die Augen reiben, wohin die Reise gegangen ist und wie sich alles zusammengefügt hat.
Es muss natürlich angemerkt werden, dass es weiterhin neue Abenteuer von und mit Hellboy geben wird, aber diese werden alle in der Vergangenheit stattfinden und so die Lücken in Hellboys Lebenslauf schließen und seinen Weg bis hierhin auffüllen.

Die Zeichnungen Mike Mignolas sind gewohnt einzigartig. Sein Spiel mit Licht und Schatten dürfte ansonsten so schnell nicht erreicht werden. Sein Monsterdesign ist hervorragend und er erschafft zu jedem Zeitpunkt eine gruselige, düstere Atmosphäre, die für Hellboy so typisch ist. Auch hier hat Mike Mignola Maßstäbe gesetzt. Dave Stewart hat Mignolas Zeichnungen in Farbe getaucht und wenn sie schon koloriert werden müssen, dann ist er die richtige Wahl, denn er weiß, wann er sich zurückhalten muss, um die Zeichnungen nicht zu überladen und den Rhythmus der Zeichnungen zu stören.

An Bonusmaterial gibt es so manches Cover und ein Vorwort von Mike Mignola und Biographien zu bestimmten Figuren in Die Todeskarte.


Fazit

Hellboys Lebensgeschichte findet ihr würdiges Ende. Die Todeskarte ist ruhig und unaufgeregt erzählt und passt genau deshalb so wunderbar zu Hellboy und seinen letzten Schritten in der Hölle. Ein besseres Ende hätte sich Mike Mignola nicht ausdenken können. Glücklicherweise endet hiermit aber nicht die Comicreihe, denn es gibt noch viel aus Hellboys Vergangenheit zu erzählen.


Pro & Contra

+ Der Exorzist von Vorsk
+ Ereignisse aus der Vergangenheit werden aufgegriffen
+ ruhig erzählt
+ Mike Mignolas unnachahmliche Zeichnungen

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 5/5
Zeichnungen: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4/5


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