Die Opalwälder – Gesamtausgabe Bd.1 (Arleston, Pellet)

Verlag: Splitter-Verlag; (Dezember 2016)
Gebundene Ausgabe: 160 Seiten; 34,80 €
ISBN-13: 978-3958394315

Genre: Fantasy


Klappentext

Die Bewohner der Welt von Opal, einer Welt bedeckt mit mächtigen Wäldern jeglicher Spielart, leiden unter der Tyrannei der Priesterschaft des Lichts. Ihnen bleibt nur die Hoffnung auf eine Prophezeiung, wonach eines Tages ein Abkömmling von Cohars dem Ketzer für die Rückkehr der Titanen sorgen wird, um die Tyrannen zu beseitigen. Und als Darko. Sohn eines Brillenmachers durchschaut, dass diese Weissagung auf ihn hinausläuft, bricht er mit einer Handvoll Getreuer auf, um sich seinem Schicksal zu stellen.


Rezension

Die Welt von Opal ist von riesigen Wäldern bedeckt. Einst herrschten hier die Titanen. Als sie verschwanden, schwang sich die Kirche des Lichts zur Herrschaft auf und tyrannisiert nun die Bevölkerung. Laut einer Prophezeiung wird es jemanden geben, der sie zu Fall bringen und die Titanen zurückbringen wird. Ausgerechnet Darko, Sohn eines Brillenmachers, in einem kleinen Kaff soll der Prophezeite sein, davon ist sein Onkel Urfold überzeugt. Dieser zog Jahre als Barde durch die Lande. An seiner Seite war dabei stets Darkos Schwester Sleilo. Nun brechen Darko und seine Verwandten gemeinsam auf, damit er alles lernt, um Pontifex Xarchias Macht und damit die der Kirche zu brechen. Unterstützung hat er bei diesem Vorhaben nicht nur durch seinen Onkel und seine Schwester, sondern auch durch Ghörg einem monströsen Krieger, den er durch ein Armband einmal im Monat zu sich rufen kann. Auf ihrem Weg müssen sie unter anderem in das Zentrum der kirchlichen Macht, um dort in der Bibliothek ein bestimmtes Buch zu finden und treffen auf ein uraltes Wesen, einem sogenannten Pflüger.

Arleston hat die Geschichte über Darko und seine Verbündeten geschrieben und greift dabei auf eine klassische Fantasygeschichte zurück, wie sie oft genug erzählt wurde. Ein Junge aus einem kleinen Dorf ist dafür ausersehen, die Welt zu retten. Innovativ ist der Ansatz mit Sicherheit nicht. Jedoch gestaltet Arleston seine Geschichte sehr phantasievoll mit einer fantastischen Welt, vielen verschiedenen Wesen und Völkern und vor allem mit skurrilen Figuren. So würzt er Die Opalwälder mit einer kräftigen Portion Humor, ohne seine Erzählung ins Lächerliche abdriften zu lassen. Ganz im Gegenteil gelingt ihm die Balance zwischen Humor und Ernsthaftigkeit unheimlich gut, harte Kampfgefechte wechseln sich mit heiteren Momenten ab. Und da er auch viel Wert auf Hintergrund und Charaktere gelegt hat, weiß Die Opalwälder nicht nur auf einer Ebene zu überzeugen. Insbesondere seine Figuren hat er mehr als gut ausgestaltet. Darko ist nicht der typische Held, der schnell seine Mission annimmt und sein Onkel Ulford ist eher zwielichtig als rechtschaffen. Die interessanteste Figur ist jedoch Ghörg, jener Krieger aus einer anderen Welt, der Darko und seinen Gefährten immer wieder in Situationen größter Gefahr beisteht. Sein lakonischer Humor und seine Grimmigkeit im Kampf lassen ihn herausstechen. Wie kreativ Arleston ist, zeigt sich in der Erschaffung solcher Wesen wie der Pflüger und der Gurnauths, deren Auftauchen, den Comic äußerst bereichert. Aus all diesen Zutaten mixt Arleston letztendlich einen höllisch gut unterhaltenden Fantasycocktail, der alles vereint, was dieses Genre ausmacht.

„Dann muss ich zurückkehren. Mein Vertrag lässt mir in diesen Dingen nicht viel Spielraum. - Mein Frau auch nicht.“

Pellets Zeichnungen sind immer dann am Besten, wenn er seiner Phantasie freien Lauf lassen kann. Der Pflüger, die Gurnauths und Ghörg, neben den üppigen Wäldern sind hier in erster Linie als Beispiele zu nennen. Die Kampfszenen gestaltet er sehr übersichtlich und durchaus konsequent. Blut spritzt und eine gewisse Brutalität ist vorhanden, die Die Opalwälder graphisch nicht unbedingt für Kinder geeignet macht.
Goussale taucht Pellets Zeichnungen in leuchtende Farben und gibt dem bunten und abwechslungsreichen Abenteuer das entsprechende Aussehen. Allerdings lassen seine Farben die Zeichnungen relativ hart wirken, was vor allem deutlich wird, wenn die schwarz-weiß Zeichnungen von Pellet im Anhang betrachtet werden, Während sie mit Farbe etwas kantig wirken, wird bei den Bildern ohne Farben erst klar, wie gut Pellet wirklich ist. Eine weichere Farbgebung wäre hier vermutlich besser gewesen.

Als Bonus gibt es wenig, außer Coverillustrationen, deren Werdegang  von einer Tuschezeichnung zum endgültigen Cover nachvollzogen werden kann.


Fazit

Ein Held auf seiner persönlichen Reise, große Gefahren und Schlachten, seltsame Wesen und eine Prise Humor, all diese Zutaten vereinen sich in Die Opalwälder zu sehr guter und spannender Unterhaltung, die Fantasyfans garantiert gefangen nimmt. Allein die Farbgebung könnte etwas gelungener sein.


Pro & Contra

+ Ghörg
+ spannend und humorvoll
+ gute Zeichnungen

Farben könnten sanfter sein

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Arleston und Pellet:

Rezension zu Die Opalwälder Gesamtausgabe Bd.2