Sensei Bd.1 – Die Schule der einsamen Wölfe (Di Giorgio, Vax)

Verlag: Splitter-Verlag; (März 2017)
Gebundene Ausgabe: 48 Seiten;  14,80 €
ISBN-13: 978-3958394285

Genre: Abenteuer


Klappentext

Eine Ronin, die ihre Kräfte im Land China entfesselt!

In einem Land, das im Chaos von Bürgerkriegen versinkt, wird der Ermittler Nanguan ermordet, während er rätselhafte Morde an jungen Frauen untersucht. Die Tat hat Zeugen: Ein junges Liebespaar sowie Yukio, eine Kriegerin aus Japan und Meisterin im Schwertkampf. Doch eine schwere Vergangenheit verfolgt die Ronin.

Die Drei werden von gnadenlosen Häschern gejagt. Sie müssen große Gefahren überwinden, um schließlich ein schreckliches Geheimnis zu lüften.


Rezension

Mehrere Frauen wurden ermordet. Der Mörder läuft noch frei herum und was besonders brisant ist, ist, dass der Sohn eines Ministers des alten China der Täter war. Eins ist klar, die Wahrheit darf nicht ans Tageslicht kommen und deswegen wird der Ermittler von einer Gruppe unter dem Befehl von Zhang getötet. Aber ein junges Liebespaar hat die Tat beobachtet und Kang Jie kennt Zhang von früher und hat allen Grund sich zu fürchten. Und so werden er und Nuo, seine Geliebte, von nun an gejagt. Denn es darf keine Zeugen geben. An ihrer Seite steht die junge Japanerin und Ronin Yukio und die tut alles um sie zu schützen.

Neben Samurai beschäftigt sich Jean-Francois Die Giorgio nun in Sensei ein weiteres Mal mit der asiatischen Kultur. Dabei geht er einen leicht anderen Weg. Statt seine Geschichte in Japan spielen zu lassen, ist Yukio, seine Hauptfigur, eine Ronin, die ihren Weg nach China gefunden hat. Warum dies so ist, bleibt zunächst ein Geheimnis, es wird nur so viel verraten, dass es mit ihrer Familie zu tun hat.
Ansonsten konzentriert sich die Handlung nur kurzfristig vordergründig auf die Morde an den drei Frauen, ist allerdings im Kern nichts anderes als eine klassische Hetzjagd, bei der sich die Verfolgten mit allen Mitteln zur Wehr setzen müssen, mal mit mehr, mal mit weniger Aussicht auf Erfolg. Vor allem Yukio und ihrem Können und ihrer Intelligenz werden dabei hauptsächlich Platz eingeräumt. Und auch ihre Prinzipientreue, die dazu führt, ihr Leben für Unbekannte aufs Spiel zu setzen.
Die Geschichte ist nicht unbedingt innovativ, sondern recht vorhersehbar, insbesondere das letztendliche Ende, jedoch erzählt Di Giorgio seine Geschichte sehr gut und kurzweilig. Er hat ein sehr gutes Gespür, wann er Humor einbringen kann und wie er die Gefechte einsetzen muss, damit eine spannende Geschichte entsteht, die hauptsächlich unterhalten will und relativ leicht daher kommt. So ist Sensei gute Unterhaltung, die eine interessante Figurenkonstellation bietet. Vor allem das Liebespaar Kang Jie und Nuo lockert das Geschehen immer wieder mit seinen Streitgesprächen auf. Die Beziehung zwischen den Beiden ist letztlich dann auch entscheidend für das Ende der Geschichte. Wie genau es im zweiten Band weitergehen wird, ist allerdings die Frage. Sensei kann weiterhin eine einfache strukturierte Geschichte bleiben, könnte aber auch düsterer werden, falls sich Di Giorgio entschließt Yukios Hintergrund darzulegen.

Vax, der unter anderem für Legenden der Drachenritter bekannt ist, agiert mit seinem reduzierten Stil zweckdienlich für die Geschichte. Seine mit wenigen Strichen klar definierten Gesichter passen gut zum asiatischen Hintergrund. Die Kämpfe gestaltet Vax solide und effektiv, findet aber keine besondere Bildsprache für sie. Alles in allem ist Sensei ein gut gezeichneter Comic. Beim Betrachten der Bleistiftzeichnung auf den ersten Seiten fällt auf, dass eine direkte Kolorierung ohne zu tuschen, Vax Zeichnungen vermutlich sogar besser zur Geltung hätte kommen lassen.

So perfekt Splitter normalerweise seine Comics umsetzt, gibt es bei Sensei leider an der Ausführung etwas zu kritisieren und zwar finden sich immer wieder Rechtschreibfehler, was den Lesefluss durchaus stört.


Fazit

Sensei -  Die Schule der einsamen Wölfe ist eine gut erzählte, einfache Geschichte, Vax liefert dazu zweckdienliche Zeichnungen, ohne großartig aus anderen Zeichnern hervorzustechen. Für Freunde des Genres ein Kauf wert.


Pro & Contra

+ Yukio
+ Coverbild
+ gut erzählte Geschichte

- Rechtschreibfehler

Bewertung:

Charaktere: 4/5
Handlung: 3,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Di Giorgio und Genet:

Rezension zu Samurai Gesamtausgabe Bd.1
Rezension zu Samurai Gesamtausgabe Bd.2
Rezension zu Samurai Gesamtausgabe Bd.3
Rezension zu Samurai Legenden Bd.1 - Furiko
Rezension zu Samurai Legenden Bd.2 – Der Tausch

Tags: Asien, China