Superman – Die letzten Tage von Superman (Peter J. Tomasi u.a.)

Verlag: Panini; (Februar 2017)
Softcover: 196 Seiten; 19,99 €
ISBN-13: 978-3741601019

Genre: Superhelden


Klappentext

Das Ende einer Legende?

Zahlreiche Kämpfe hat der Stählerne überstanden, und immer wieder hat er die Erde und die Menschheit vor dem Untergang bewahrt. Doch nun scheint er selbst zum Untergang verdammt – eine Kryptonit-Vergiftung lässt seine Körperzellen mutieren, und eine Heilung gibt es offenbar nicht!
Doch der sterbende Mann aus Stahl muss noch einmal in den Kampf ziehen – gegen ein mörderisches Wesen, das sich selbst Superman nennt und all seine Erinnerungen hat. An der Seite des Stählernen stehen treue Weggefährten wie Batman, Lois Lane, Wonder Woman und Supergirl – und ein weiterer Superman aus einer anderen Realität, der bereit wäre, das Erbe des größten Superhelden dieser Welt anzutreten!

Das dramatische Ende einer Epoche – und der Einstieg in eine neue Ära mit dem berühmtesten aller Comic-Helden! Geschrieben von Star-Autor Peter J. Tomasi (BATMAN & ROBIN; ARKHAM WAR) und gezeichnet von großartigen Künstlern wie Doug Mahnke, Paul Pelletier, Ed Benes, Michael Janin u.a.


Rezension

Superman stirbt. Dies ist eine unumstößliche Tatsache. Er wurde mit Kryptonit vergiftet und andere Kämpfe und Ereignisse gaben ihm dann den Rest. Nun bleibt ihm nur noch eins: Er muss alles für die Zeit ohne ihn regeln. Er beginnt sich bei seinen Freunden zu verabschieden. Lois Lane, Lana und Batman. Und da wären noch Kara alias Supergirl, der er die Festung der Einsamkeit übergeben will und Wonder Woman, die als seine Freundin nicht gerade erfreut ist, als Letzte zu erfahren, was mit ihm los ist. Dies alles tritt allerdings in den Hintergrund, als plötzlich ein neuer „Superman“ auftaucht. Der heißt Denny Swan, ist ein Verbrecher, und hatte nur das Pech von Superman freigesetzte Energie abbekommen zu haben. Da dieser Superman psychisch labil und für den Tod Unschuldiger verantwortlich ist, muss er aufgehalten werden. Im Kampf gegen ihn greift der Superman einer Parallelwelt ein, der auf der Erde im Asyl lebt.

Da ist es, das Ende von Superman unter dem New52/ DC YOU Label. Für den Neustart vor ein paar Jahren, wurde Superman umgestaltet. Er war jünger, machte Fehler und typische Elemente wie seine Beziehung mit Lois Lane wurden ausgeklammert. Dafür hatte er eine Beziehung mit Wonder Woman und musste sich erst in die Welt der Superhelden einfügen, was nicht immer glatt geschah. Peter J. Tomasi hat die Aufgabe übernommen, sein letztes Abenteuer zu schreiben und alle Handlungsstränge zu verknüpfen, damit alles nahtlos in Rebirth übergehen kann. Das Wichtigste dabei ist, den alten Superman, der mit Lois Lane zusammen und erfahrener ist, zurückzuholen. Denn wie DC feststellen musste, ist dieser Superman immer noch der Beliebtere. Bereits in Lois & Clark kam er wieder zu seinem Recht. Auch wenn er noch im Geheimen handelte, da er dem Anderen nicht in die Quere kommen wollte. In Rebirth wird er die Hauptrolle übernehmen.
Eine schwierige Aufgabe also, die Peter J. Tomasi zwar nicht mit Bravour löst, aber löst. Denn was hätte der Tod von Superman doch für eine hochdramatische Angelegenheit mit großen Emotionen werden können. Und zunächst sieht es auch danach aus. Als Superman sich nach und nach von seinen Freunden verabschiedet, ist da sehr viel Wehmut bei und Tomasi kitzelt genau die richtigen Emotionen beim Leser heraus. Nur dann setzt er leider nicht mehr auf seinen vorherigen ruhigen Ansatz, sondern muss unbedingt eine neue Bedrohung aufbauen, die Superman bekämpfen muss, um in einem letzten Gefecht zu fallen. Da fehlt ihm einfach der Mut etwas zu wagen. Zumal dieser Kampf so wirkt, als sei er nur eingebaut worden, um den alten Superman seinen ersten großen Auftritt zu spendieren und ihn bei den anderen Superhelden zu etablieren, damit Rebirth nicht viel Zeit darauf verschwenden muss ihn einzuführen. Darunter leidet die Dramatik von Supermans Tod ganz erheblich. Da auch der Kampf selbst nicht gerade packend inszeniert ist und einen ganz schwachen Ausgang präsentiert, lässt der Tod dieses angeblich größten Helden der Erde einen seltsam kalt. Er ist tot, ja, aber gleichzeitig ist klar, es wird weitergehen, nahtlos. Bei Supermans Tod im Kampf gegen Doomsday war das damals ganz anders und im direkten Vergleich zeigt sich, wie schwach Tomasi dieses Ende geschrieben hat. Bis dahin ist ihm eigentlich alles gelungen, aber hier nutzt er einfach die Chancen nicht, die sich ihm bieten. Schade für eine bis dahin gelungene Geschichte, die mit wenig Text, viel aus den Charakteren herausholt.

Die Zeichnungen sind definitiv des letzten Auftritts des Stählernen würdig. Alle beteiligten Zeichner liefern sehr gute Arbeit ab, einen herauszuheben ist da nicht möglich. Die Möglichkeiten einer freieren Panelaufteilung werden genutzt und die Action ist klar und übersichtlich. Auf jeden Fall ganz klar sehr gute Kost für einen Superheldencomic.


Fazit

Die letzten Tage von Superman ist eigentlich ein gut geschriebener letzter Akt für den Stählernen, versagt aber leider im entscheidenden Moment. Etwas mehr Mut und es hätte ein in Erinnerung bleibender, letzter Auftritt werden können, so wird er vermutlich aber recht bald in Vergessenheit geraten.


Pro & Contra

+ gute Zeichnungen
+ Batman darf Humor zeigen

- ein, zwei Dinge wirken aufgesetzt
- schwaches Ende

Bewertung:

Handlung: 3,5/5
Charaktere: 3,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/ Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit Superman:

Rezension zu Superman – Psi-War
Rezension zu Superman Anthologie
Rezension zu Superman – Ein Held fürs ganze Jahr
Rezension zu Superman – Secret Origin

Tags: Superhelden, Superman