Batman Bd.8 – Superschwer (Scott Snyder, Brian Azzarello, James Tynion IV u.a.)

Verlag: Panini; (Februar 2017)
Softcover: 220 Seiten; 17,99 €
ISBN-13: 978-3741600661

Genre: Superhelden


Klappentext

Der neue Batman – noch finsterer, noch härter!

Batman ist angeblich tot – doch ohne einen Beschützer mit dem Fledermaus-Zeichen wäre die Stadt Gotham City verloren. Und so schickt man einen neuen Dunklen Ritter in die schmutzigen Straßen und finsteren Gassen der düsteren Metropole – hoch gerüstet, schwer bewaffnet und mit der ganzen Macht des Gesetzes im Rücken!

Geschrieben von den Bestseller-Autoren Scott Snyder (BATMAN ETERNAL, AMERICAN VAMPIRE) und Brian Azzarello (BATMAN: DARK KNIGHT III) und in Szene gesetzt von den Superstars Greg Capullo (SPAWN) und Jock (GREEN ARROW: DAS ERSTE JAHR).


Rezension

Batman ist tot! Im Kampf mit dem Joker hat er sein Ende gefunden. So ist zumindest die Meinung der Menschen in Gotham. Was sie nicht wissen, ist, dass Bruce Wayne überlebt hat, sich aber nicht mehr an seine Zeit als Batman erinnern kann. Alle Erinnerungen an diese Zeit, an seine Ausbildung und alles was danach kam, sind verloren, wie es aussieht wie immer. Stattdessen widmet sich Bruce Wayne nun wohltätigen Zwecken und hat eine Frau fürs Leben gefunden.
Da Gotham aber nicht ohne Dunklen Ritter dastehen kann, beschließen die Behörden, einen eigenen Batman ins Rennen zu schicken. Powers International, die Bruce Waynes Firmen übernommen haben, haben einen Hightechanzug entwickelt, den der neue Batman tragen soll. Und der ist niemand anderes als Comissioner Gordon. Der stellt bald fest, dass er, um Batman zu sein, sich von seinen Auftraggebern lösen muss, da Batman frei handeln können muss. Und ein erster neuer Superschurke lässt nicht lange auf sich warten. Bloom taucht auf und befähigt jeden zu einem Metawesen zu werden. Ein Angebot, welches die dunklen Elemente Gothams gerne annehmen, ungeachtet der Gefahren die damit einhergehen.

Batman ist nicht mehr Batman, zumindest genaugenommen, denn nicht Bruce Wayne, sondern Comissioner Gordon steckt in der neuartigen Rüstung. Eine auf den ersten Blick ungewohnte Situation, die Scott Snyder und die anderen Autoren hier schaffen. Auch wenn bisher so mancher das Cape getragen hat, so waren es doch immer welche, die außerhalb der Polizei standen. Mit Jim Gordon wird Batman zum ersten Mal ein offizieller Staatsdiener. Ein interessanter Ansatz eigentlich. Allerdings einer, der nicht ganz aufgeht. Denn Batman ist eine Rolle, die Jim Gordon nicht ganz ausfüllen kann. Seine Rüstung wirkt nicht souverän, sondern lässt ihn eher schwach erscheinen. Batman hatte zwar auch immer technische Hilfsmittel und das nicht zu knapp, aber am Ende war es immer sein Wissen und sein Können, welches wirklich entscheidend war. Dies ist nicht mehr Fall. So fehlt also neben der persönlichen Motivation eine weitere wichtige Kompenente. Zudem wirkt Gordon hier eindeutig zu jung, sobald er die Rolle des Batman akzeptiert. Sein Alter scheint keine Rolle zu spielen. Immerhin besitzt Scott Snyder genug Selbstironie, um die Verbindung zu Robocop herzustellen und er stellt Gordon einen faszinierenden Schurken gegenüber, der wahrlich grausam erscheint. Bloom ist sein Name, jedoch ist er längst nicht so hübsch, wie sein Name es vermuten lassen könnte. Es ist ein wirklich düsterer Gegner, der praktisch kein Gewissen zu haben scheint. Dass seine Herkunft nicht verraten wird, hilft ihm, noch bedrohlicher wirken zu lassen. So mag Jim Gordon nicht so ganz Batmans Rolle ausfüllen, aber die Geschichte ist Batmans würdig.
Erst im nächsten Band wird die Handlung um Bloom aufgelöst werden, jedoch ist das nicht alles in Superschwer. Im zweiten Teil des Bandes liegt der Fokus auf Bruce Wayne und sein neues Leben und auch dieser fällt spannend aus, wenn auch auf eine andere Art. Dem Leser wird ein Bruce Wayne gezeigt, der nie zu Batman wurde, der nicht die Last Gothams auf seinen Schultern trägt, sondern zufrieden und glücklich ist. Mit diesem neuen Blick wird verständlich, warum sich Alfred weigert, ihm seine Erinnerungen zurückzugeben. Die letzte Geschichte in diesem Band bringt Bruce dann aber wieder näher an sein Dasein als Batman. Der Riddler, Clayface und Mr Freeze tun sich zusammen und versuchen Bruce Wayne seine Erinnerungen zurückzugeben, ohne zu ahnen, dass dann auch ihr größter Gegner zurückkehren würde. Das Ende ist ein erster Schritt in Richtung des gewohnten Status Quo, da sich nun Wayne Manor wieder in Bruce Waynes Besitz befindet.

Greg Capullos Zeichnungen sind ohne Zweifel wieder hervorragend, wenn auch die Batman Rüstung sehr gewöhnungsbedürftig wirkt und beinahe etwas lächerlich. Die anderen Zeichner Jock und Roge Antonio sind ebenso gut. Jocks kantiger Zeichenstil ist unverkennbar und Antonio macht seine Sache ebenfalls gut. Hier ist kein Abfall in der Qualität festzustellen.

Als Bonus sind die Cover enthalten und eine kurze Zusammenfassung.


Fazit

Superschwer gleicht seine Schwächen locker aus und präsentiert einen neuen Gegner, der wahrlich bedrohlich ist. Eine gewohnt sehr gute Geschichte mit tollen Zeichnungen und viel Action, die es in sich hat.


Pro & Contra

+ neuer, interessanter Gegner
+ Selbstironie
+ Bruce Wayne glücklich

0 Jim Gordon kann nicht ganz als Batman überzeugen

- der Kampfanzug wirkt nicht souverän

Bewertung:

Charaktere: 4/5
Handlung: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4,5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln der Reihe Batman:

Rezension zu Batman Bd.3 – Der Tod der Familie
Rezension zu Batman Bd.4 – Jahr Null: Die geheime Stadt
Rezension zu Batman Bd.5 - Jahr Null: Die dunkle Stadt
Rezension zu Batman Bd.6 – Im Bann des Todes
Rezension zu Batman Bd.7 – Todesspiel
Rezension zu Batman Bd.9 – Die Rückkehr

Tags: Superhelden, Batman